Die 5 beliebtesten (und verrücktesten) Diäten in der UdSSR

Russia Beyond (Soviet and Russian actress Lyudmila Marchenko, 1961 / Yuri Abramochkin / Sputnik; Legion Media)
Wie konnte man in einem Land abnehmen, das keine Fitnessclubs kannte, in dem aber der Wunsch nach einer guten Figur dennoch groß war?

Haftungsausschluss: Dieser Artikel enthält Informationen und stellt keine medizinische Beratung dar. Um herauszufinden, welche Art von Diät für Sie die richtige ist, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt.

Buchweizen-Kefir-Diät

Dies war eine der beliebten Monodiäten zu Sowjetzeiten, bei denen man nur ein oder wenige Lebensmittel zu sich nehmen durfte. Meistens aß man nur Buchweizen oder Reis und verdünnte ihn mit Kefir (und manche Leute tranken nur Kefir!).

Bei der Buchweizen-Diät war der Kefir die Eiweißquelle und der Buchweizen die fettverbrennende „Basis“. Die Dauer dieser Diät betrug bis zu zwei Wochen: Während dieser Zeit durfte man Buchweizen in unbegrenzter Menge und bis zu 1 Liter fettfreien Kefir pro Tag zu sich nehmen, aber kein Salz und keinen Zucker (ganz zu schweigen von anderen möglichen Zutaten). Es wurde empfohlen, Buchweizen nicht zu kochen, sondern zu „brühen“: Dabei übergoss man ihn mit kochendem Wasser und ließ ihn 4-6 Stunden oder über Nacht stehen. 

Mit dieser Diät kann man bis zu 5-7 kg pro Woche abnehmen. Wie jede Monodiät hat jedoch auch diese Kur unter Umständen gesundheitliche Folgen, insbesondere infolge eines Mangels an wichtigen Nährstoffen.

Essig-Diät 

Eine weitere Möglichkeit, Gewicht zu verlieren, besteht darin, vor jeder Mahlzeit verdünnten Apfelessig zu trinken. Man geht davon aus, dass Essig den Säuregehalt im Magen erhöht, was die Aufspaltung der Nahrung beschleunigt. Auf diese Weise tritt schneller ein Sättigungsgefühl ein, und der Appetit wird reduziert. 

Es wurde ein Teelöffel Essig pro Glas Wasser empfohlen. Auf je 30 kg Körpergewicht kam ein Glas Essig. Wer beispielsweise 60 kg auf die Waage brachte, musste täglich zwei Gläser von dieser Essiglösung trinken. 

Die Essigdiät war in der Sowjetunion eine der beliebtesten Diäten für Frauen, die schnell abnehmen wollten: Sie erforderte keine Einschränkungen bei der Nahrungsaufnahme. Außerdem wurde den Frauen immer wieder versichert, dass es mit dieser „bequemen“ Methode möglich sei, bis zu 5 kg in 5 Tagen abzunehmen. Dabei wurde jedoch außer Acht gelassen, dass der tägliche Verzehr von Essig den Magen belastet. Und für Menschen mit Magen-Darm-Problemen ist er generell kontraindiziert.

Starker Tee mit Milch

Stark gebrühter schwarzer oder grüner Tee mit Milchzusatz gilt als ausgezeichnetes Mittel, um den Appetit zu zügeln und uns den ganzen Tag über munter zu halten. Starker Tee enthält Koffein und wirkt wie ein Energiegetränk, während Milch die Wirkung von starkem Tee auf den Magen mildert und ein Sättigungsgefühl vermittelt.

Im Allgemeinen ist es empfehlenswert, an Diättagen Tee mit Milch zu trinken: Es reicht, an solchen Tagen alle 2-3 Stunden Tee und weiter nichts zu sich zu nehmen. Einen solchen Nahrungsverzicht sollte man sich nicht öfter als einmal pro Woche verordnen. Viele Menschen ließen diese Empfehlung jedoch außer Acht. Die wundersamen Versprechungen, bis zu 7 kg pro Woche zu abzunehmen, verleitete Frauen dazu, diese radikale Diät eine Woche und länger zu befolgen. Dies aber stellt eine ungesunde Belastung für den Körper dar.

Die Orlowa-Diät 

Die sowjetische Schauspielerin Ljubow Orlowa wurde zum Idol von Millionen, nachdem sie 1934 in dem Musical „Lustige Burschen“ (Wesjolyje rebjata) auftrat. Ihre tolle Figur war das Ergebnis akribischer Selbstverbesserung (tägliches Balletttraining und Diät). Aus diesem Grund wurde die Orlowa-Diät schnell beliebt. Zusätzlich zur alltäglichen Diät, die auf einer ausgewogenen Ernährung und einem Verzicht auf Süßes und Gebratenes beruhte, unterzog Orlowa sich zweimal im Jahr für zwei Wochen einer radikalen Schlankheitkur. Diese gestaltete sie wie folgt: 

  • Morgens trank sie ein Glas Mineralwasser und aß und trank dann eine Stunde lang nichts mehr. 
  • Das Frühstück bestand aus dem Eiweiß von zwei gekochten Eiern, einer Scheibe Schwarzbrot und einem Apfel. 
  • Mittagessen: 200-300 g gekochtes Fleisch oder Fisch, beliebiges grünes Gemüse und ungesüßtes Obst ohne Einschränkungen. 
  • Abendessen: dieselben Speisen wie zum Mittagessen, aber wenn mittags Fleisch gab, dann Fisch, und umgekehrt. 

Die abnehmwilligen Nachahmerinnen dieser Praxis wandelten diese Diät auf unterschiedliche Weise ab. Aus irgendeinem Grund beschlossen die sowjetischen Frauen, dass die Schauspielerin nicht streng genug vorgegangen sei und „verbesserten“ deren Diät dahingehend, dass sie das Abendessen ganz strichen.

Petersiliendiät 

Diese Diät war in den 50er und 60er Jahren sehr beliebt. Im Gegensatz zu anderen Diäten, die mit vielen Einschränkungen im Speiseplan einhergingen (wie die Orlowa-Diät), bereicherte sie die Ernährungsempfehlungen um einen starken Glauben an die Petersilie - ein beliebtes Kraut aus sowjetischen Gärten. Als wertvoll wurden dabei nicht die üblichen Petersilienblätter, sondern geriebene rohe Petersilienwurzel, die eine stark harntreibende Wirkung hat, angesehen. 

Bei der Petersiliendiät durfte man nur Eier, Käse, Hüttenkäse und gekochtes Fleisch essen - und viel geriebene Petersilienwurzel. Sie sollte 1,5 Monate durchgehalten werden: drei Tage Diät, zwei Wochen normale Ernährung, aber ohne Salz, Zucker und Brot, dann drei Tage Diät, danach wieder drei Wochen normale Ernährung.

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