Brei war schon immer das wichtigste Gericht der russischen Esskultur. Er wurde lange Zeit sowohl auf den Tischen der Reichen als auch der Armen serviert — nur dass die Zutaten und Füllungen je nach Geldbeutel unterschiedlich waren. Heute sind viele leckere süße und herzhafte Breie leider nicht mehr so beliebt — wie etwa der Gurjew-Brei oder der Wildweizenbrei mit Kürbis.
Der Dragomiros Brei hingegen ist viel einfacher zuzubereiten, als es scheint. Seine Geschichte reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück: Der Legende nach war er der Lieblingsbrei von Zar Nikolaus II., der ihn fast täglich servieren ließ.
Niemand weiß genau, warum, aber das Gericht wurde nach dem russischen General und Militärschriftsteller Michail Dragomirow (1830-1905) benannt. Er unterrichtete den jungen Nikolaus II. in Geschichte und Militär, als dieser noch Kronprinz war. Kurioserweise war die Frau des Generals, Sofia, eine begeisterte Köchin und schrieb sogar ein kulinarisches Buch mit mehr als 700 Rezepten und Küchenempfehlungen, das sehr populär wurde. Eine Theorie besagt, dass das Buch ein Rezept für eben jenen Buchweizenbrei mit Steinpilzen enthielt, der später zum Lieblingsgericht des Kaisers wurde und nach Sofias prominentem Ehemann benannt wurde. Oder, wer weiß, vielleicht wurde er auch nach ihr benannt?
Der Dragomirow-Brei passt zu fast allen Fleischgerichten, kann aber auch als eigenständiges Gericht serviert werden. Die Zutaten sind denkbar einfach und die Kombination aus Buchweizen und Pilzen ist ein echter Klassiker. Das Besondere an diesem Porridge ist seine ungewöhnliche Halbkugelform. Was die Pilze angeht, so enthält das Originalrezept wahrscheinlich Steinpilze, aber Sie können jede Art verwenden, die Sie mögen oder zu Hause haben. Das Gleiche gilt für die Pilzsauce: Für einen cremigeren Geschmack nehmen Sie Schmand. Ich bevorzuge jedoch die Verwendung von saurer Sahne: Sie bereichert den Geschmack der Sauce, indem sie ihr eine leicht säuerlich-cremige Note verleiht.
Buchweizen — 150 g / 1 Glas
Champignons — 500 g
Karotte (klein) — 1 Stück
Petersilie — 50 g
Schmand (mindestens 25 % Fett) — 160 ml
Butter — 3 Esslöffel
Mehl — 1 Teelöffel
Salz — eine Prise
Pfeffer — eine Messerspitze
1. Spülen Sie den Buchweizen unter fließendem Wasser ab, geben Sie ihn in einen Topf und fügen Sie knapp 2 Gläser Wasser hinzu.
2. Fügen Sie eine Prise Salz hinzu, bringen Sie alles zum Kochen, decken Sie es mit einem Deckel ab und lassen Sie alles auf kleiner Flamme köcheln, bis es gar ist — normalerweise dauert es etwa 15 Minuten.
3. In der Zwischenzeit bereiten Sie die Pilzsauce zu: Zunächst eine Karotte fein würfeln und mit reichlich Butter bei mittlerer Hitze 5-7 Minuten lang anschwitzen.
4. Als Nächstes hacken Sie die Champignons fein.
5. Geben Sie die Pilze zu den Karotten und kochen Sie die Mischung, bis sie weich wird und eine leichte goldbraune Farbe annimmt.
6. Geben Sie Mehl, saure Sahne oder Schmand, Salz und frisch gemahlenen Pfeffer hinzu und lassen alles einige Minuten bei mittlerer Hitze köcheln.
7. Nehmen Sie den Topf vom Herd, fügen Sie gehackte Petersilie hinzu und mischen Sie das Ganze. Das Schwierigste ist, die Sauce nicht jetzt schon zu essen — sie ist wirklich köstlich.
8. Jetzt ist es an der Zeit, den Brei zuzubereiten: Bestreichen Sie eine mittelgroße runde Schüssel mit weicher Butter und verteilen Sie 1/3 des warmen Buchweizens mit einem Löffel fest auf dem Boden.
9. Verteilen Sie dann die Hälfte der Pilzsauce darauf.
10. Wiederholen Sie den Vorgang: Buchweizen, Sauce und wieder Buchweizen.
11. Decken Sie die Schüssel mit einem großen Teller ab und drehen Sie sie vorsichtig, aber mit einem Ruck um. Der Brei sollte sich ganz leicht lösen. Wenn nicht, mit einem dünnen Messer vorsichtig nachhelfen.
12. Bestreuen Sie den Dragomirow-Brei mit etwas gehackter frischer Petersilie und servieren Sie ihn sofort warm. Guten Appetit!
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