Im Allgemeinen ziehen es russische Banken vor, keine Verbraucherkredite an ausländische Bürger zu vergeben. Dafür gibt es zwei Gründe: das hohe Ausfallrisiko und die Schwierigkeit, die Kreditwürdigkeit des Kreditnehmers zu überprüfen. Die größten russischen Banken haben keine speziellen Kreditprogramme für ausländische Staatsangehörige mehr. Ausländer können jedoch nach wie vor eine Hypothek beantragen, die durch die zu erwerbende Immobilie gesichert ist. In diesem Fall hat die Bank eine Garantie, dass das Geld zurückgezahlt wird.
Ab dem 1. März 2022 können ausländische Staatsangehörige eine Hypothek bei einer russischen Bank aufnehmen, sofern das Land ihrer Staatsangehörigkeit nicht auf der Liste der Russland feindlich gesinnten Länder steht. Diese von der russischen Regierung genehmigte Liste umfasst inzwischen 49 Länder, deren Bürger bei Finanztransaktionen einem besonderen Verfahren unterliegen. Das heißt, dass beispielsweise Bürger der USA, Kanadas, des Vereinigten Königreichs, Japans und der EU-Länder in Russland grundsätzlich keine Hypothek aufnehmen können. Staatsangehörige anderer Länder (wie Brasilien oder Indien) können dagegen bei einer Bank eine Hypothek beantragen.
Dokumente für die Aufnahme einer Hypothek:
- Reisepass eines ausländischen Bürgers (einschließlich einer notariell beglaubigten Kopie in russischer Sprache)
- Migrationskarte mit gültiger Aufenthaltsdauer in Russland
- Dokument über die befristete oder unbefristete Registrierung eines ausländischen Bürgers in der Russischen Föderation oder eine Aufenthaltsgenehmigung
- Dokument, das das Recht eines ausländischen Bürgers auf Aufenthalt in der Russischen Föderation bestätigt (Aufenthaltsgenehmigung, befristete Aufenthaltsgenehmigung, Visum)
- Bescheinigung des Informationszentrums des Innenministeriums, aus der hervorgeht, dass der Bürger nicht beschuldigt wird, im Hoheitsgebiet des Landes, dessen Staatsangehörigkeit er besitzt, eine Straftat begangen zu haben.
Die vollständige Liste der Dokumente müssen Sie bei der Bank zum Zeitpunkt der Antragstellung erfragen.
Es gibt nicht viele russische Banken, die Ausländern Geld geben und es gibt darunter nur zwei große Banken: die Sberbank und die Raiffeisenbank.
In der Sberbank, kann der Kreditnehmer auf ein Hypothekendarlehen von 300.000 bis 100 Millionen Rubel zählen. In diesem Fall muss er zwischen 21 und 75 Jahre alt sein und seit mindestens 3 Monaten an seinem derzeitigen Arbeitsplatz beschäftigt sein. Das Hypothekendarlehen bezieht sich auf ein Grundstück oder eine Immobilie mit einem Grundstück in Moskau, im Moskauer Gebiet und in St. Petersburg (mit Ausnahme des Bezirks Kronstadt). Die Sberbank hat uns mitgeteilt, dass der Kreditnehmer auch Mitglied des Gehalts-Projekts der Bank sein muss.
Die Raiffeisenbank berücksichtigt Bewerbungen von ausländischen Staatsangehörigen im Alter von 21 bis 65 Jahren mit mindestens 6 Monaten Berufserfahrung und mindestens 1 Jahr Gesamtberufserfahrung. Für die Gewährung eines Kredits ist ein Mindestlohn erforderlich, der in Moskau nicht weniger als 20.000 Rubel beträgt. Der Höchstbetrag für ein Hypothekendarlehen beträgt 40 Millionen Rubel.
Der Zinssatz für ein Darlehen für Ausländer wird bei der Prüfung des Antrags festgelegt und kann höher sein als für russische Staatsbürger, da für diese Darlehen nicht die staatlichen Förderprogramme und individuellen Förderungen gelten. Außerdem kann ein Mitkreditnehmer (in der Regel der Ehepartner) erforderlich sein, um die Mittel zu erhalten.
Ausländern wird empfohlen, einen Kredit in einer Bankfiliale und nicht online zu beantragen – auf diese Weise ist die Chance größer, dass alle Unterlagen korrekt ausgefüllt werden und ein positiver Bescheid erfolgt. Die Antwort der Bank erfolgt in der Regel innerhalb von 10-16 Arbeitstagen.
Darlehen für Ausländer in Mikrofinanzorganisationen
Ausländische Staatsangehörige können einen Kredit bei Mikrofinanzinstituten (MFI) beantragen, da diese keine so tiefgehende Überprüfung vornehmen müssen. Allerdings gilt auch für sie der Erlass über unfreundliche Länder. Die MFI haben jedoch einen höheren Zinssatz (1 % pro Tag), und die Höhe des Kredits kann beim ersten Antrag auf 10.000 Rubel begrenzt sein.
MFI gelten als kreditfreudiger als Großbanken, aber sie arbeiten hauptsächlich mit Bürgern der Russischen Föderation oder aus den GUS-Ländern zusammen. Der Dienst „Pojdjóm!“ zum Beispiel bedient Kunden aus Kasachstan, Kirgisistan, Usbekistan und Tadschikistan. Darüber hinaus können Bürger aus Aserbaidschan, Georgien, Belarus und Moldawien über den Dienst „Salatája Karóna“ einen Kredit erhalten.
Um ein Darlehen zu beziehen, benötigen Sie lediglich einen Reisepass eines ausländischen Bürgers, eine Aufenthaltsgenehmigung in der Russischen Föderation (Migrationskarte/ Aufenthaltsgenehmigung/ vorläufige Aufenthaltsgenehmigung) und eine Aufenthaltsanmeldung (vorübergehend oder dauerhaft).