Russische Banknoten haben im Gegensatz zu Münzen eine sehr kurze Lebensdauer, die je nach Wert variiert. Beispielsweise wird eine Banknote mit 1.000 Rubel im Durchschnitt etwa drei Jahre lang verwendet, während eine Banknote mit 10 Rubel normalerweise schneller „altert“ und schon nach sechs Monaten ausrangiert wird. Seit 2010 gibt es eine 10-Rubel-Münze, die viele Jahre im Umlauf sein kann.
Natürlich ist das Alter der Banknote nicht der Hauptgrund dafür, dass sie aus dem Verkehr gezogen wird. Das Geld kann viel früher für beschädigt erklärt werden. Dafür gibt es genaue Kriterien. Zum Beispiel kann eine Note schmutzig werden und wenn der Schmutz die Farben um acht Prozent oder mehr verdunkelt, gilt ihr Zustand als nicht mehr angemessen. Dieses Kriterium wird mit einem speziellen Gerät zur Messung der Farbhelligkeit oder im Vergleich zu einem Muster überprüft, etwa einer Banknote, deren Beeinträchtigung bereits nachgewiesen wurde.
Wenn es zusätzliche Markierungen oder Beschriftungen gibt, die mehr als zwei Zeichen umfassen, wird auch dieser Schein ersetzt. Banknoten gelten auch dann als beschädigt, wenn sie einen Kontrastfleck (z. B. einen Farbklecks) mit einem Durchmesser von fünf Millimetern oder mehr enthalten.
Auch der Zustand des Papiers ist wichtig: Die Banknoten sind oft an den Rändern eingerissen. Wenn solch ein Riss sieben Millimeter oder mehr lang ist, liegt eine Beschädigung vor, ebenso bei Banknoten mit Löchern von vier oder mehr Millimetern im Durchmesser. Zusammengeklebte Scheine werden ebenfalls eingezogen. Verblasste Banknoten oder solche mit fehlenden Teilen (an den Ecken ab 32 Quadratmillimeter und an den Seitenrändern ab fünf Millimeter).
Es gibt eine allgemeine Regel: 55 Prozent einer Banknote müssen unbeschädigt bleiben, nur dann ist der Wert noch gegeben und der Schein kann ersetzt werden. Ein Verkäufer muss auch leicht beschädigte Banknoten akzeptieren. Eine Annahmeverweigerung ist illegal.
Beschädigte Banknoten müssen vernichtet werden, damit neu gedruckte an ihre Stelle treten können. In der UdSSR erfolgte die Entsorgung von beschädigtem Geld nur in Moskau. Zunächst wurden die Banknoten im Hauptspeicher der Staatsbank der UdSSR für ungültig erklärt - in sie wurden Löcher gestanzt. In den 1980er Jahren gab es einen Fall, in dem der Papierabfall aus den Löchern auf einem Marktplatz als Konfetti verkauft wurde. Nach ihrer Annullierung wurden die Banknoten in der Papierfabrik „Goznak“ (Kurzform von „Gosudarstvenny Znak“) vernichtet. Sie wurden in spezielle große Töpfe gefüllt, in denen unter hohem Druck mit Wasserdampf die gesamte Farbe entfernt wurde und die Banknote in Fasern zerfiel. Diese Methode wurde seit dem Fall der UdSSR nicht mehr angewendet, da sie sehr teuer und ökologisch schädlich ist.
Es gab eine weitere Vernichtungsmethode, das Verbrennen der Banknoten. Einige findige Menschen hatten die Idee, aus den brennenden Banknoten Energie zu gewinnen, waren damit aber nicht erfolgreich. Es gab keine automatische Vorrichtung, um die Geldscheine in den Ofen zu legen. Diese Aufgabe übernahmen Arbeiter, die von Beamten streng bewacht wurden. Die hohen Temperaturen machten diese Art von Arbeit sehr gefährlich. Außerdem gab es nicht genügend beschädigte Banknoten, damit der Ofen Tag und Nacht betrieben werden konnte, sodass er andere Arten von Brennstoff aufnehmen oder stillstehen musste, was schwierig und unrentabel war.
Heutzutage erfolgt die Entsorgung beschädigter Banknoten in mehreren großen russischen Städten, darunter Moskau, St. Petersburg und Nowosibirsk (2.800 Kilometer südöstlich von Moskau). Der Prozess wird normalerweise in den Gebäuden der Hauptfilialen der Bank von Russland für die Bundesbezirke des Landes durchgeführt. Geldtransporte liefern die Scheine an. Sortiert werden sie automatisch: unbeschädigte Scheine werden wieder in Umlauf gebracht, eindeutig beschädigte werden vernichtet. Dann gibt es noch Zweifelsfälle, die Experten zur Begutachtung vorgelegt werden. Diese Personen verwenden unterschiedliche Geräte für ihre Untersuchung und müssen sehr vorsichtig vorgehen, um keinen größeren Schaden anzurichten.
Die Briketts aus Geldschrott.
Ilja Pitalew/SputnikBeschädigte Banknoten werden dann in zwei Schritten zerstört. Zuerst werden sie mechanisch zerkleinert. Anschließend werden sie zu Brei verarbeitet. Dieser wird in Briketts gepresst. Die Pressen können in einer Stunde bis zu 500 Kilogramm Scheine verarbeiten. Die Briketts werden als Abfall der vierten Kategorie (dem sichersten Typ in dieser Klassifizierung) entsorgt.
Auch Münzen werden regelmäßig auf Beschädigungen überprüft. Ihr Hauptkriterium ist, dass 75 Prozent der ursprünglichen Masse intakt sein müssen, um als gültiges Zahlungsmittel zu gelten. Beschädigte Münzen gehen in die Münzstätte von St. Petersburg, wo sie abgeflacht werden und eine wellenförmige Form erhalten.
Eine Münze mit einem fehlenden Teil.
Experimente haben gezeigt, dass die Papiermasse des früheren Geldes, wenn sie von der gedruckten Tinte gereinigt wurde, zur Herstellung von Baumaterialien zur Dämmung, Isolierung und für Dächer verwendet werden kann. Jedoch ist die Menge der zerstörten Banknoten zu gering, als dass daraus eine Verwertungsindustrie entstehen könnte.
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