Filmdreh im Weltall: „RT” veröffentlicht erstes 360-Grad-Video von Außenarbeiten an der ISS

Wissen und Technik
NIKOLAJ SCHEWTSCHENKO
Der russische Fernsehsender arbeitete eng mit der Weltraumagentur Roskosmos zusammen, um das spektakuläre und einzigartige Video zu drehen.

Der Film „Spacewalk 360” ist nur dreieinhalb Minuten lang, aber er setzt Maßstäbe. Er zeigt Kosmonauten im Weltall beim manuellen Start von Satelliten. Es ist das erste Mal, dass russische Kosmonauten mit 360-Grad-Aufnahmetechnik gefilmt wurden. Veröffentlicht wurde das Video am 3. Oktober und das Projekt wurde von „RT“, zu denen auch Russia Beyond gehört, initiiert.

Die Zuschauer sehen in dem Film neben der Erde, die sich unter der Internationalen Raumstation ISS erstreckt, auch die Kosmonauten Sergei Riasanski und Fjodor Jurschichin, die das Video gedreht haben, bei ihrer Arbeit.

Das beste Seherlebnis bietet der einzigartige Film, wenn er mit einer Virtual-Reality-Brille geschaut wird. Das Video ist zudem auch online in der „RT“-Sammlung von 360-Grad-Aufnahmen zu finden. Die virtuelle 3D-Version wird derzeit im Gedenkmuseum für Raumfahrt in Moskau gezeigt.

Der Dreh von „Spacewalk 360” wurde erst durch die Zusammenarbeit des staatlich finanzierten Senders „RT” mit der russischen Weltraumagentur Roskosmos möglich.

Kamera im All

Um den Film zu drehen, musste „RT” eine neue Kamera entwickeln, die den extremen Temperaturschwankungen im Weltall widerstehen kann. Zudem musste das Gerät einfach zu bedienen sein, da der Bewegungsfreiraum der filmenden Kosmonauten durch die Raumanzüge stark eingeschränkt war.

Während „RT” mit einer Gruppe von Ingenieuren die neuartige Kamera entwickelte, stellte Roskosmos sicher, dass die Technik zur Raumstation reisen konnte. Insgesamt ähnelt die Kamera einer klassischen GoPro, ausgestattet mit zusätzlichen komplexen Griffen.

Die Dreharbeiten stellten sich dennoch als schwierig dar: Die Kosmonauten mussten sowohl Ton als auch Bild synchron aufnehmen – im Weltall eine herausfordernde Aufgabe.

Die Crew der ISS hatte die Mission, fünf Nanosatelliten auszusenden und Reparaturarbeiten an der ISS auszuführen, als der Film im August 2017 gedreht wurde. Der Spaziergang im Weltall dauerte insgesamt 7,5 Stunden, die für das Video auf dreieinhalb Minuten zusammengeschnitten wurden.