Das erste russische Feuerwehrauto, das von Pjotr Frese gebaut wurde, sollte Eisenbahnwaggons bei der Brandbekämpfung ersetzen. Doch nur ein einziges Exemplar wurde je gebaut und war 1904 auf den Straßen Sankt Petersburgs zu sehen.
Das beste Löschfahrzeug des vorrevolutionären Russlands war das Modell D-24/40, entworfen von Russo-Balt, dem führenden Automobilhersteller des Landes. Während des Ersten Weltkrieges wurde es zu Sanitätsfahrzeugen umgebaut und an die Front geschickt.
In den ersten Jahren nach der Revolution befand sich die Brandbekämpfung in der Sowjetunion in einer tiefen Krise. Es gab nur ein Dutzend Feuerwehrautos für das ganze riesige Land. Darüber hinaus gab es in der Sowjetunion keine Fabriken, die Feuerlöschausrüstung herstellten.
Doch die sowjetische Führung nahm sich des Problems an und 1926 erschien das erste sowjetische Feuerwehrauto für acht Einsatzkräfte. Vorlage war der erste sowjetische LKW AMO-F-15.
Spätere Modelle, die auf den Lastwagen YaG-4 und YaG-10 basierten, konnten viermal mehr Wasser transportieren als der AMO-F-15 und hatten Platz für vier Feuerwehrleute.
1934 entwarf die Sowjetunion das erste Feuerwehrauto, ZiS-11, das nicht auf Modellen für zivile Einsatzwecke basierte, sondern speziell als Rüstfahrzeug entwickelt worden war. Die sowjetischen Feuerwehrleute waren begeistert von dem starken Motor, mit dem gleichzeitig vier Nebeldüsen betrieben werden konnten. Mit nur einem Fahrzeug und zwölf Mann Besatzung konnte so ein Feuer mittleren Ausmaßes bekämpft werden.
In den 1950er und 1960er Jahren begann die Sowjetunion mit der Produktion von Feuerwehrfahrzeugen für verschiedene Einsatzzwecke wie dem Löschen brennender Flugzeuge oder für Aufklärungsfahrten in radioaktiv verseuchten oder stark kontaminierten Gegenden.
Das Modell AC-40(130)-63B, basierend auf dem ZiL-130, galt als sehr zuverlässig und war eines der beliebtesten sowjetischen Löschfahrzeuge. Es wurde mit über 1 000 Exemplaren zum meist produzierten Modell des Landes und galt als Symbol für die sowjetische Feuerwehr.
Mit dem modernen russischen Feuerwehrfahrzeug Gursa können nicht nur Brände gelöscht werden, an Bord ist auch eine Ausrüstung, um Metall zu schneiden.
Neben den traditionellen Feuerwehrfahrzeugen setzt Russland seit den 1950er Jahren spezielle Modelle ein, die auf Kampfpanzern und gepanzerten Truppentransportfahrzeugen basieren. Eines der neuesten speziellen Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr basiert auf dem Panzer T-80. Die gepanzerte Kabine schützt die Feuerwehrleute vor Granatsplittern. So kann das Fahrzeug auch dort eingesetzt werden, wo Explosionsgefahr besteht, etwa in brennenden Munitionslagern.