Wie wird der BMP-3 nach seiner millionenschweren Modernisierung aussehen?

Uralwagonsawod
Eine Kommission des Verteidigungsministeriums der Russischen Föderation prüft Möglichkeiten zur Modernisierung und „Robotisierung“ des sowjetischen BMP-3. Die vielversprechendste von ihnen ist die Variante des Fahrzeugs mit dem unbemannten 57-mm-Kampfmodul AU-220M.

Was für ein Fahrzeug ist das und wozu wird es benötigt?

Der BMP-3 ist ein Schützenpanzer zur Beförderung von Infanteristen an die Front und ein Mittel zum Durchbrechen der feindlichen Verteidigungslinien. Das neu aufgerüstete Fahrzeug und sein Kampfmodul sind das „Verbindungsglied“ zwischen einem Schützenpanzerwagen und einem schweren und langsamen Raupenpanzer.

Laut einer Quelle von Russia Beyond in der Verteidigungsindustrie wird der BMP-3 faktisch in eine „Drehlafette auf Rädern“, und das lässt ihn zu einem der wichtigsten Fahrzeuge an der Front werden.

Wie wird das neue BMP-3 aussehen?

„Gegenwärtig testen die Waffenschmiede eine 57-mm-Kanone und die dazugehörigen Granaten. Zum Beispiel verleiht das AU-220M-Kampfmodul dem Fahrzeug eine Schussrate mit Artilleriegeschossen von bis zu 80 Schuss pro Minute bei einer Reichweite von bis zu zwölf Kilometern“, erklärte der Gesprächspartner von Russia Beyond.

Die russische Armee experimentiert derzeit mit einem Kaliber für leicht gepanzerte Schützenpanzer und Schützenpanzerwagen. Bisher waren alle Kampffahrzeuge dieses Typs entweder mit einer 30-mm- oder einer 100-mm-Kanone ausgestattet. In ersten Fall war die Durchschlagskraft der Kanone unzureichend und konnte  eine Reihe moderner Panzerungen nicht durchdringen; im zweiten Fall war die Feuerkraft zu groß, worunter die Feuergeschwindigkeit, die Zielgenauigkeit und eine Reihe anderer Parameter litten.

Die Entwicklung eines „neuen Kalibers“ für leicht gepanzerte Fahrzeuge erhöht die Kampfkraft des Projektils erheblich und ermöglicht es, völlig neue Munitionstypen zu entwickeln. So erhält der BMP-3 (in der neuen Ausführung) Zeitzündergranaten, Lenkgranaten u.d.g.m.

„So kann zum Beispiel eine Fahrzeug zehn Granaten mit Zeitzündergranaten zum Ziel schicken und auf Kommando alle Ladungen auf einmal detonieren lassen! Es wird auch präzisionsgelenkte Munition geben, deren Flugbahn auf dem Weg zum Ziel verändert werden kann“, fügte er hinzu.

Darüber hinaus ist das BMP-3-Kampfmodul nunmehr automatisch und unbemannt. Das bedeutet, dass sich die Besatzung während der Kampfeinsätze im am besten gepanzerten Teil des Fahrzeugs befindet und auf Ziele schießt, die auf dem Bildschirm ihrer Bordcomputer angezeigt werden. In diesem Fall wird die Art der Munition über das Bedienfeld ausgewählt, abhängig von den Veränderungen der Situation auf dem Schlachtfeld.

„Das Sahnehäubchen ist die Möglichkeit, dieses Kampfmodul auf den Plattformen von Schützenpanzern und Schützenpanzerwagen wie den Kurganez und den Bumerang zu montieren. Diese Waffe kann auch in Kampfhubschrauber, Flugzeuge und Schiffe integriert werden, um die bisherigen 30-mm-Kanonen zu ersetzen. All das ist möglich“, fügte der Gesprächspartner von Russia Beyond hinzu.

Potenziell kann jedes sowjetische Modell des BMP-3 auf die im Video gezeigte Konfiguration  ausgebaut werden. Das sind Tausende von Fahrzeugen in Russland und in den Armeen im Ausland, an die Moskau seine Waffen geliefert hat.

So kann der „neue“ BMP-3 im Stand, während der Fahrt und sogar beim Schwimmen feuern. Gleichzeitig spielen Wetterbedingungen und Tageszeit für das Fahrzeug keine Rolle – Regen, Schnee, Matsch und gleißende Sonne sind kein Problem. Und die Fähigkeit, das Kampfmodul mithilfe eines Joysticks und eines Computermonitors fernzusteuern, verwandelt das sowjetische Monster in einen vollwertigen Roboter-Komplex, der in der Lage sein wird, eine Reihe von Kampfaufgaben ohne Besatzung zu lösen.

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