1. Die berühmte sowjetische Autofabrik ZIL (Sawod imeni Lichatschowa) stellte 30 Jahre lang die wichtigsten Autos im Land her – die Karossen, mit denen die Chefs des größten Staates der Welt fuhren.
2. Es ist deutlich sichtbar, dass sich sowjetische Ingenieure bei der Entwicklung des Designs von den amerikanischen Luxus-Wagen inspirieren ließen. Das gaben sie auch selbst ehrlich zu. Die Sowjetunion kaufte und untersuchte die besten Lincoln-, Buick- und Cadillac-Modelle.
3. Dennoch wurden die amerikanischen Wagen von der sowjetischen Autoindustrie nie kopiert. Wenn auch das Aussehen an die Prototypen erinnern mag, machte der Panzerschutz sie sicher zu ganz anderen und sehr sicheren Pkws.
4. Der ZIL-111, der dem Packard ähnlich sah, wurde zur Staatskarosse Nikita Chruschtschows. Zudem schenkte er einen dieser Wagen seinem Freund und Verbündeten Fidel Castro.
Fidel Castro bei seinem ersten Besuch nach Russland im Jahr 1963 zusammen mit Nikita Chruschtschow und Leonid Breschnew
Getty Images5. Leonid Breschnew fuhr im ZIL-114. Er war selbst ein begeisterter Autofahrer und es heißt, dass er ein kleineres und schnelleres Modell vom ZIL-114 entwickeln ließ. Laut dieser Version entstand so der ZIL-117, den Breschnew im Geheimen selbst sehr gerne fuhr. Aber offiziell benutzte man den ZIL-117 als einen Wagen der Eskorte.
6. Nach Stalins Tod fuhren die sowjetischen Staatschefs in keinen großen und schweren gepanzerten Wagen mehr, um zu zeigen, wie demokratisch und volksnah sie sind. Die Situation änderte sich nach dem Attentat auf Breschnew, bei dem der Fahrer seines Wagens ums Leben gekommen war. Der neue ZIL-4105 wurde als der sicherste Wagen der Welt entworfen. Der Panzerschutz darauf konnte sowohl eine ziemlich starke Explosion als auch ein intensives Gewehrfeuer aushalten.
7. Der im Jahr 1985 entwickelte ZIL-41047 war mit 6,34 m der längste Pkw der Welt. Er hatte Plätze für sieben Personen.
8. Sowohl der letzte sowjetische Staatschef Michail Gorbatschow als auch der erste russische Präsident Boris Jelzin fuhren in einem ZIL-41052. Aber sehr bald entschied Jelzin, dass dieser Wagen zu unbequem für ihn war, und machte einen Mercedes zu seiner Staatskarosse. So brach er die lange „ZIL-Tradition“.
Präsident Boris Jelzin zu Besuch bei einer Luftlandetruppenabteilung in der Nähe von Naro-Fominsk im August 1993
Igor Michalew/Sputnik9. Der ZIL-4112P war die letzte Limousine, die für den russischen Präsidenten entwickelt wurde. Es heißt, dass Putin den Wagen 2012 testete und damit unzufrieden war. Jedenfalls schaffte es dieses Modell nie zur Serienproduktion.
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