Von Stalin zu Putin: Womit fliegen russische Staatsmänner?

Wladimir Rodionow/Sputnik
Von allen russischen Führern ist Wladimir Putin der begeistertste Anhänger der Luftfahrt. Neben der „Air Force One“ des Kremls und Regierungshubschraubern hat er schon einen Drachenflieger, Kampfjets und sogar einen strategischen Überschallbomber gesteuert.

1. Stalin hatte Angst zu fliegen. Er bestieg nur zweimal in seinem Leben ein Flugzeug, als er von Baku zur Konferenz von Teheran und wieder zurück flog. Bemerkenswerterweise lehnte er alle sowjetischen Flugzeuge ab und entschied sich für den in den USA hergestellten C-47 Douglas Skytrain.

2. Zu seinem ersten offiziellen Besuch in den USA flog Nikita Chruschtschow mit dem riesigen Langstreckenflugzeug Tu-114, das auf dem strategischen Bomber Tu-95 basierte. Nach der Landung auf dem Militärflugplatz Joint Base Andrews konnten die Amerikaner keine Gangway auftreiben, die hoch genug für ein solches Flugzeug war. Chruschtschow und die sowjetische Delegation mussten auf einer Feuerwehrleiter hinabklettern.     

Nikita Chruschtschow mit Konstrukteur Andrej Tupolew

3. Das bevorzugte Flugzeug von Nikita Chruschtschow war das viermotorige Modell Il-18. Ihm gefiel die Vorstellung, dass das Flugzeug sogar bei einem Ausfall von zwei Triebwerken gleichzeitig noch über zwei weitere verfügte. Er wusste anscheinend nicht, dass ein Ausfall beider Triebwerke auf einer Seite fast unweigerlich zur Katastrophe führen würde, selbst wenn die beiden anderen Motoren weiterhin ordnungsgemäß funktionieren würden.

4. Leonid Breschnew war kein Freund des Fliegens, doch er lehnte es auch nicht ab. Während der Flüge mit seiner geliebten Il-62M spielte der sowjetische Führer gerne Domino. Heute wird dieser Flugzeugtyp nicht mehr für die Personenbeförderung eingesetzt. Der einzige Anführer weltweit, der immer noch eine Il-62 nutzt, ist Kim Jong-Un.

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5. Ein Jahr vor seiner Wahl zum ersten russischen Präsidenten im Jahr 1991 wäre Boris Jelzin bei einem Zwischenfall mit seinem Flugzeug beinahe ums Leben gekommen. Bei einem inoffiziellen Besuch in Spanien legte seine Sechssitzer-Maschine am Flughafen Barcelona eine harte Landung hin, sie fiel buchstäblich auf die Landebahn. Jelzin musste ins Krankenhaus gebracht werden und wurde an der Wirbelsäule notoperiert.

6. Im Gegensatz zu Wladimir Putin, der in Russland produzierte Luftfahrzeuge mag, bevorzugt Dmitri Medwedew ausländische Maschinen. Er fliegt aktiv mit dem italienischen Hubschrauber Agusta Westland AW 139, der französischen Dassault Falcon 7X und dem Airbus Corporate Jet ACJ319.    

7. Wladimir Putin ist der einzige russische (wenn nicht globale) Anführer, der fast alle Arten von Luftfahrzeugen selbst geflogen ist. Während des Zweiten Tschetschenienkrieges steuerte er beispielsweise im Jahr 2000 als zweiter Pilot ein Kampfflugzeug Su-27 von Krasnodar in die tschetschenische Hauptstadt Grosny.

8. Im Jahr 2005 saß Wladimir Putin am Steuerknüppel des strategischen Überschallbombers Tu-160. „Das war ein unvergessliches Erlebnis! Es kam mir vor wie ein Traum…”, schwärmte der russische Präsident anschließend (rus).

9. Der russische Präsident ist auch mit ungewöhnlichen Fluggeräten wie dem motorisierten Drachenflieger vertraut. Das Fliegen eines Kampfjets sei jedoch viel einfacher, meint Putin.  

10. Obwohl Wladimir Putin zwischen acht Flugzeugen und zwei Hubschraubern wählen kann, entscheidet er sich meist für die Il-96-300PU, die mit einem Esszimmer, Duschen, Sanitäreinrichtungen für VIP-Gäste und sogar einem Fitnessstudio ausgestattet ist.   

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