Von 1925 bis 1960 experimentierten sowjetische Ingenieure mit verschiedenen Arten von Panzern, um etwas zu schaffen, was die Welt noch nie zuvor gesehen hatte – fliegende Panzer und solche, die in der Lage waren, einem Atomschlag standzuhalten.
UFO-Panzer
Der Panzer Objekt 279 ähnelt eher einem UFO als einem echten Panzer. Er entstand zu Beginn des Kalten Krieges, als die Sowjetunion und die USA versuchten, Kampfmaschinen herzustellen, die einen Atomangriff überstehen würden.
So erschien im Jahre 1959 auf der Weltbühne der Objekt 279 mit seinen abgerundeten Ecken. Dies sollte die Druckwelle einer Atombombenexplosion mildern (zu jener Zeit glaubten beide Nationen, dass jede Waffe/Geschoss/Mine/Bombe nuklear bestückt werden müsse).
Der Objekt 279 war mit vier Raupenketten ausgestattet, die es ihm erlaubten, höhere und härtere Hindernisse zu überwinden als andere Panzer der späten Fünfzigerjahre. So konnte das Fahrzeug problemlos durch Sümpfe und Schnee fahren. Sein Fahrwerk ermöglichte es dem Panzer auch, die gängigsten Panzerabwehrbarrikaden dieser Zeit zu überwinden.
Doch er hatte eine Reihe von Nachteilen, die alle seine starken Seiten in den Hintergrund rückten. Erstens war dieses Fahrzeug in der Praxis nicht sehr wendig und stellte so ein sicheres Ziel auf dem Schlachtfeld war. Zweitens war es in der Produktion und Wartung sehr teuer. Dies waren die Hauptgründe, warum die sowjetische Führung beschloss, dieses Projekt aufzugeben.
Heute existiert nur noch ein Prototyp des Objekts 279, der sich im Panzermuseum des Moskauer Vororts Kubinka befindet.
Flugpanzer
1937 arbeiteten sowjetische Ingenieure an einem weiteren ehrgeizigen Projekt – dem Flugpanzer MAS-1. Es basierte auf dem sowjetischen Leichtpanzer BT-7, sah aber vollkommen anders aus.
Im Grunde genommen war diese Militärmaschine eine Kombination aus einem leichten Panzer und einem Flugzeug. Der „Panzer“ hatte Klappflügel an seiner Oberseite, um Hindernisse in der Luft zu überwinden, und Kiel und Ruder, um während eines „Fluges“ zu operieren.
Auf der Vorderseite hatte er einen zweiflügeligen Propeller, der ihn am Boden auf seinen Raupenketten vorwärtsbewegte, und der auch zum Fliegen diente.
Der Panzer sollte von zwei Mann bedient werden und mit zwei Maschinengewehren bewaffnet sein – einem großkalibrigen 12,7-mm-Maschinengewehr und einem Standard-Maschinengewehr des Kalibers 7,62.
Möglicherweise sollte er tief hinter den feindlichen Linien operieren, um Informationen aus der Luft und am Boden zu sammeln.
Ingenieure schufen sogar eine hölzerne Attrappe des zukünftigen Metallmonsters, doch die Militärführung war der Meinung, dass solche Ideen viel zu futuristisch seien und beschloss, die Finanzierung einzustellen.
Schwimmpanzer
1937 schufen sowjetische Ingenieure unter dem Projektnamen „Semnowodnyj podletajuschij tank“(zu Deutsch „Amphibischer Flugpanzer“) einen Luftkissen-Panzer. Er war für den Einsatz in sumpfigen Waldgebieten gedacht, die normale Panzer kaum passieren konnten.
Das Fahrzeug basierte auf dem L-1, dem ersten Luftkissenboot der Welt, das ein paar Jahre zuvor entwickelt worden war.
Gemäß dem ersten Projekt planten die Ingenieure, zwei Propeller an der Vorderseite des Panzers zu installieren, die von zwei Flugzeugmotoren M-25 mit einer Gesamtleistung von 1450 PS angetrieben werden sollte.
Mit diesen Motoren wurde das 8,5 Tonnen schwere Metallmonster die erste schwer bewaffnete Kampfmaschine, die mit einer Geschwindigkeit von 250 km/h in einer Höhe von 25 cm über Grund und Wasser fliegen konnte. Doch der Zweite Weltkrieg durchkreuzte die Pläne der Armeeführung und sie beschloss, das umstrittene Panzerprojekt aufzugeben und alle Ingenieure auf die Entwicklung praktischerer Kampfpanzer zu konzentrieren.