Ein Superheld als Vorbild: Russische Autobauer designen ein Batmobil

Russische Ingenieure der Firma FastBoomPro haben eine Replik des Batmobils aus dem im Jahre 2016 erschienenen Film „Batman gegen Superman: Beginn der Gerechtigkeit“, gebaut. 

Aus einem Bausatz, Zusatzteilen und passender Innenausstattung bastelten sie das Fahrzeug mit dem beeindruckenden Aussehen. „Ich habe es im Film gesehen und musste es unbedingt nachbauen. Es sollte ‚schießen‘, ‚fliegen‘ und ‚brüllen‘ können wie das Auto eines echten Superhelden“, beschreibt Alischer, Gründer von FastBoomPro, seine Motivation. Seinen Nachnamen wollte er Russia Beyond übrigens nicht verraten.

FastBoomPro

Den Bausatz habe er in den USA gekauft. Das Modell habe lediglich eine Reichweite von 30 Kilometern gehabt. Fahren sei nur im ersten Gang möglich gewesen.

„Alle Verfolgungsjagden im Film werden mit einer Geschwindigkeit von 20 km/h aufgenommen und dann im Studio nachgearbeitet und mit Spezialeffekten aufgewertet. Es war viel Arbeit, aus dem Bausatz ein echtes Auto zu machen. Wir haben einen 502 PS V8 Motor eingebaut und eine Reihe technischer Änderungen vorgenommen, damit er nicht auf der Stelle auseinanderfällt“, erzählt Alischer. 

Zunächst schweißten die Mechaniker das Fahrgestell neu und verbauten neue Achsen aus verschiedenen Metalllegierungen für eine bessere Bodenhaftung des Batmobils. Es sollte nicht schon bei der geringsten Unebenheit abheben. 

FastBoomPro

„Wir haben zuvor viele Tests durchgeführt, die das Auto nicht bestanden hat. Dann fanden wir einige clevere Ingenieure, die diese Multimetalllegierung gemischt haben, die 1,5 Tonnen Stahl und einem 500 PS Motor standhalten kann”, so der Batmobil-Erbauer.   

Das Superhelden-Fahrzeug kann nun eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 100 km/h erreichen. Alischer ist überzeugt, dass es möglich ist, noch mehr aus dem Motor herauszuholen, doch das sei beängstigend. „Es gibt keine Aerodynamik. Das Auto vibriert wie Hölle. Trotz der neuen Achsen hüpfen die Räder bei Unebenheiten noch sehr hoch. Das Batmobil ist ein Spielzeug, kein Rennwagen. Wir haben nicht vor, Geschwindigkeitsrekorde aufzustellen”, gibt sich Alischer vernünftig. 

Teures Spielzeug  

FastBoomPro

Offiziell gibt es das Auto, genau wie Batman, gar nicht. FastBoomPro hat es noch nicht bei den russischen Verkehrsbehörden registriert. Dennoch haben die Entwickler einige Probefahrten in den Straßen von Moskau und Sankt Petersburg absolviert. Es ist geplant, ein Video von einer Fahrt des Batmobils durch die Stadt zu drehen. 

Die Fahrt mit dem Batmobil durch Moskau sei eine Herausforderung. Das Sichtfeld ist minimal und Wenden oder Einparken sei nahezu unmöglich, denn das Modell misst 4x6 Meter und beansprucht gleich zwei Fahrspuren.

FastBoomPro

„Wir fahren normalerweise außerhalb der Stadt, auf Feldwegen und Landstraßen, da ist das möglich”, so Alischer. FastBoomPro sucht derzeit nach Käufern für seine Entwicklung. Der Startpreis für ein Batmobil liegt bei stolzen 55 Millionen Rubel (umgerechnet fast 775 000 Euro). „Bis jetzt haben wir drei potenzielle Käufer. Wir haben ihren finanziellen Hintergrund gecheckt, ihre Bonität geprüft. Wir wollen keine Zeit mit Menschen verschwenden, die das Batmobil nur anschauen wollen”, betont Alischer.

Das Batmobil wird mit einer Wärmebildkamera mit 250-fachem Zoom für Nachtfahrten und dem Steuerknüppel eines F-18-Jägers zur Bedienung der „Laserpistole“ auf der Motorhaube geliefert. Die Waffe ist natürlich nicht echt. Doch auf dem im Fahrzeug eingebauten Monitor erscheint die Außenwelt, die zuvor mit einer Kamera aufgenommen wurde, angereichert mit Zusatzinformationen, als „Mixed Reality”. Dann können die zukünftigen russischen Batmans aus ihrem Fahrzeug heraus die Bösewichte bekämpfen, so wie ihr Vorbild Bruce Wayne. 

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