Warum die Nato sowjetische Kampfflugzeuge fürchtet

Wissen und Technik
BORIS JEGOROW
Seit über 70 Jahren bereiten die russischen Militärmaschinen vom Typ MiG der Nato Kopfschmerzen. Nicht immer gelang es dem Westen, gegen die kampfstarken Flugzeuge mithalten zu können.
  1. MiG-15

Die MiG-15 ist die Mutter aller sowjetischen Jagdflugzeuge. 18.000 Mal wurde sie gebaut und ist damit das meistproduzierte Düsenjagdflugzeug weltweit. 

Ihre Hochphase hatte die MiG-15 im Koreakrieg. In zahlreichen Duellen trat sie gegen die US-amerikanische F-85-Sabre an, eine würdige Gegnerin. 

Die F-85-Sabre war in geringer Höhe effektiver, die MiG-15 spielte ihre Vorteile in größeren Höhen aus. Eine bedeutende Rolle spielte sie am 23. Oktober 1953, der als „schwarzer Donnerstag“ in die Geschichte der US-Luftstreitkräfte eingegangen ist. Sowjetische Piloten holten acht strategische B-29A Superfortress-Bomber und zwei F-84-Eskortenjäger vom Himmel. Die Sowjets verloren selbst nur eine einzige Maschine. 

  1. MiG-21

Mit 11.496 gebauten Einheiten ist die MiG-21 der meistproduzierte Überschalljet der Geschichte. Die Massenproduktion machte ihn günstig. Eine MiG-21 kostete weniger als ein BMP-1-Infanteriekampffahrzeug. Die MiG-21 erfreut sich weltweit großer Beliebtheit und wurde in 65 Ländern eingesetzt. Obwohl es die MiG-21 schon seit 60 Jahren gibt, ist sie in einigen Staaten noch immer im Einsatz (z.B. Angola, Ägypten, Vietnam).

Im Vietnamkrieg konnte die MiG-21 ihre Effektivität beweisen. Obwohl die Vietnamesen der US-Luftwaffe zahlenmäßig unterlegen waren, konnten sie 165 Luftkämpfe für sich entscheiden. Dabei verloren die USA 65 Maschinen. Am 3. Januar 1968 trat der Pilot Ha Van Chuc mit seiner MiG-21 im Alleingang gegen 36 amerikanische Jäger an. Es gelang ihm, einen feindlichen Wing Commander abzuschießen.  

  1. MiG-25

Dieser Überschallabfangjäger wurde als Gegenstück zum US-amerikanischen B-58-Düsenbomber entwickelt, der in der Lage gewesen wäre, die sowjetische Verteidigung zu durchbrechen und Nuklearangriffe durchzuführen. Die MiG-25 sollte auch das neue Aufklärungsflugzeug Lockheed SR-71 abfangen, das für die langsamen MiG-21 und Su-15, die Mitte der 1960er Jahre im Einsatz waren, zu schnell war. 

Der sowjetische Abfangjäger mit seiner Höchstgeschwindigkeit von bis zu 3.000 km/h war für die Amerikaner eine unangenehme Überraschung. Infolgedessen hielt der US-Kongress eine außerordentliche Sitzung ab, in der beschlossen wurde, die Arbeit an den F-14- und F-15-Kampfflugzeugen voranzutreiben. 

Die MiG-25 spielte die Hauptrolle in einer Spionage-Affäre im September 1976. Oberst Viktor Belenko setzte sich mit einer Maschine nach Japan ab, wo sie zerlegt und eingehend von Spezialisten aus den USA untersucht wurde. Dem Feind waren nun alle Besonderheiten bekannt. Die MiG musste dringend überarbeitet werden. 

  1. MiG-31

Als einer der schnellsten Kampfjets der Welt (bis zu 3.000 km/h) basiert die MiG-31 auf der MiG-25. Im Gegensatz zum Vorgängermodell verfügt sie über zwei Sitze: für Pilot und Operator-Navigator. Der Abfangjäger kann bis zu zehn Ziele im Radar erfassen und auf sechs gleichzeitig feuern.  

In den späten 1980er Jahren beendete der Einsatz der MiG-31 die Aktivitäten des US-amerikanischen Aufklärungsflugzeugs SR-71 Blackbird in der Nähe der sowjetischen Grenzen. Heutzutage ist die Maschine in Syrien im Einsatz, wo sie Bomber eskortiert und teilweise das A-50 AWACS-Flugzeug ersetzt hat, um Ziele für Luftangriffe ausfindig zu machen. 

  1. MiG-29

Als einer der besten modernen Kampfjets ist die MiG-29 derzeit in 28 Ländern im Einsatz. Dieses sowjetische Flugzeug ist sogar auf US-amerikanischen Luftwaffenstützpunkten zu finden - 1997 verkaufte Moldawien 21 Einheiten an die USA. Nachdem sie untersucht wurden, wurden einige von ihnen ausgestellt.

Die MiG-29 dient als Basismodell für zahlreiche Modifikationen, einschließlich der MiG-29K auf Deckbasis. Diese Flugzeuge sind auf dem indischen Flugzeugträger Vikramaditya und mit Maschinen vom Typ Su-33 auf dem russischen Flugzeugträger Admiral Kusnetsow stationiert. 

Episoden, in denen russische Kampfflugzeuge gegeneinander kämpfen mussten, gab es nur wenige. Das berüchtigtste Luftduell ereignete sich während des Eritreisch-Äthiopischen Krieges (1998-2000). In mehreren Luftkämpfen setzte sich die aus Russland stammende Su-27SK der Äthiopier gegen die sowjetischen MiG-29 aus den 1980er-Jahren der Eritreer durch, die diese in Weißrussland gekauft hatten. 

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