Dieses starke Bodenangriffsflugzeug war in der Lage, dem Feind die Hölle auf Erden zu bereiten. Es zerstörte sehr effektiv Infanterie- und Panzersäulen, Geschütze und Flugabwehrbatterien, Depots und Züge. Für die Deutschen war es ein Alptraum. Sie nannten es den „schwarzen Tod”, die Sowjets bezeichneten es als „fliegenden Panzer”. Die II-2 war ursprünglich als Einsitzer konzipiert. Zu Beginn des Krieges gab es hohe Verluste bei den Schützen durch feindliche Abfangjäger, daher wurde 1942 ein zweiter Sitz für sie installiert. Die Stellung war jedoch schlecht abgesichert. Daher kamen viele Schützen ums Leben. Statistisch gesehen kamen auf einen getöteten Piloten sieben tote Schützen. Dieses Problem wurde bei der modifizierten Nachfolgeversion, dem II-10, gelöst, bei der beide Sitze gleich gut gesichert waren, die jedoch erst ab 1944 im Einsatz war. Mit 36 183 Einheiten bleibt die Il-2 das meistproduzierte Kampfflugzeug der Geschichte.
Die Il-14 war in den 1950er Jahren das meistgenutzte sowjetische Passagierflugzeug. Es wurde nicht nur von der Allgemeinheit, sondern auch von hochrangigen Offiziellen häufig genutzt. Dieses kleine Flugzeug mit einer maximalen Kapazität von 36 Passagieren brachte regelmäßig sowjetische Delegationen in ferne Länder, nach Indien, Afghanistan oder Europa. Zuverlässig und pflegeleicht hat sich die Il-14 auch unter harten klimatischen Bedingungen bestens bewährt. Es wurde daher bevorzugt für den Einsatz in Arktis und Antarktis sowie im hohen Norden Russlands verwendet. Wegen ihrer herausragenden technischen Eigenschaften war die Il-14 weltweit sehr beliebt und wurde in 31 Länder exportiert. Trotz ihres mittlerweile fortgeschrittenen Alters sind einige noch immer im Güter- und Militärtransport unterwegs.
Die Il-28, der erste sowjetische Jetbomber, war bei Piloten sehr beliebt. Die Maschine „verzieh“ auch Flugfehler und blieb kontrollierbar und stabil. Die Il-28 wurde 17 mal modifiziert: vom U-Boot- und Torpedobomber bis zum taktischen Atombomber mit der RDS-4-Atombombe an Bord. Bei der Beerdigung Joseph Stalins am 9. März 1953 schaffte es nur eine Il-28 in geringer Höhe bei Regen und Schnee über den Roten Platz zu fliegen und dem verstorbenen Sowjetführer die letzte Ehre zu erweisen. Das Flugzeug war weltweit bei vielen Konflikten im Einsatz: Beim Bürgerkrieg im Jemen (1962-1970) und in Nigeria (1967-1970) und im Kambodschanisch-Vietnamesischen Krieg (1978-1989). Es wurde besonders häufig von den arabischen Staaten in ihren Kriegen gegen Israel in den 1960er-1970er Jahren eingesetzt.
Die Il-62 war das erste Langstreckenflugzeug der Sowjetunion für Interkontinentalflüge. Es war das größte Passagierflugzeug der Welt, als es 1963 zum ersten Mal in die Lüfte stieg. Schnell, zuverlässig und viel komfortabler als andere sowjetische Flugzeuge sollte die Il-62 das Image der Sowjetunion im Ausland stärken. Jahrzehntelang diente die Il-62M als „Air Force One" für sowjetische und später russische Staatschefs, bis diese Aufgabe 1995 die Il-96 übernahm. Heute ist die Il-62, die weltweit verkauft wurde, fast nicht mehr im kommerziellen Passagierflugbetrieb im Einsatz. Das russische Verteidigungsministerium und EMERCOM nutzen die Maschine noch immer, ebenso wie der Sudan, der es als Regierungsflieger einsetzt. Nordkorea nutz noch die meisten Il-62. Drei Flugzeuge sind bei der lokalen Fluggesellschaft im Betrieb, eine Il-62 ist das offizielle Flugzeug von Kim Jong-un.
Mit fast 1 000 Einheiten ist die Il-76 der meistproduzierte Militärfrachtjet der Welt. Das Flugzeug gilt als Vorzeigeobjekt der sowjetischen Luftfahrtindustrie. Es wird seit den 1970er Jahren produziert und ist weltweit in Dutzenden Ländern im Einsatz - von Indien bis zu den USA. Die Maschine schafft es, 245 vollbewaffnete Soldaten, 126 voll ausgestattete Fallschirmjäger oder drei Infanterie-Kampffahrzeuge zu transportieren. Die Il-76 wurde zahlreichen Modifikationen unterzogen. Das strategische Modell II-76SK führt die Nuklearstreitkräfte an, falls Bodenkontrollpunkte ausfallen. Die Il-76MDK wurde für das Kosmonautentraining entwickelt. Es führt Parabelflüge durch. Zunächst geht es 6 000 Meter aufwärts, bevor ein 27 Sekunden dauernder Sturzflug eingeleitet wird. So wird die Schwerelosigkeit simuliert. Ein solches Manöver wird viele Male hintereinander ausgeführt.
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