Russische Universität schließt klinische Studien mit COVID-19-Impfstoff ab

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Bei den Probanden, die freiwillig an den Studien teilnahmen, traten keine schwerwiegenden Nebenwirkungen auf. Der Impfstoff wurde daher als sicher eingestuft.

Wie Wadim Tarasow, Direktor des Instituts für translationale Medizin und Biotechnologie an der Ersten Staatlichen Medizinischen Universität Moskau (auch bekannt als Setschenow-Universität) am 12. Juli bekannt gab, wurden Testreihen zur Sicherheit eines in Russland hergestellten COVID-19-Impfstoffs abgeschlossen.

Der Impfstoff wurde im Nationalen Forschungszentrum für Epidemiologie und Mikrobiologie, benannt nach N. F. Gamaleja, gemeinsam mit dem russischen Verteidigungsministerium entwickelt (eng). Die klinischen Studien wurden jedoch von der Ersten Staatlichen Medizinischen Universität Moskau durchgeführt.

Die Studien zielten darauf ab, die Sicherheit des neuen Arzneimittels zu testen, nicht jedoch seine Wirksamkeit. Wissenschaftler planen, die nächste Phase klinischer Studien, in der die Wirksamkeit des neuen Impfstoffs gestestet werden soll, bis zum 28. Juli abzuschließen.

Wissenschaftler schätzen, dass das Medikament Anfang September 2020 in Massenproduktion gehen kann. Ein Prozess, der eine vorherige Zertifizierung durch die russischen medizinischen Behörden erfordert. Der Zertifizierungsprozess sollte jedoch nicht länger als einige Tage dauern und könnte daher Anfang August abgeschlossen sein.

Es ist jedoch noch nicht klar, wann Kunden den Impfstoff erhalten können. Ich glaube nicht, dass es in naher Zukunft in Apotheken erhältlich sein wird, da die Regierung das Medikament hoffentlich beschaffen und unter den Krankenhäusern verteilen wird, sagt (rus) Alexander Ginzburg, Direktor des Nationalen Forschungszentrums für Epidemiologie und Mikrobiologie. eine Institution, in der der Impfstoff hergestellt wurde.

Ginzburg hofft, dass Krankenhäuser dann Menschen kostenlos impfen werden. Er äußerte zudem die Hoffnung, dass private Unternehmen bis Anfang September an der Herstellung des Impfstoffs beteiligt sein werden.

Der neue COVID-19-Impfstoff wurde an 38 Freiwilligen getestet. Die klinischen Studien begannen am 18. Juni. Während dieser Phase testeten die Wissenschaftler die Freiwilligen auf das Fehlen einer COVID-19-Infektion und stellten sicher, dass keiner Antikörper einer COVID-19-Infektion besaß. Nachdem sie die gewünschten negativen Ergebnisse erhalten hatten, isolierten die Wissenschaftler die Freiwilligen für zwei Wochen.

Während der zweiten Phase wurden die Freiwilligen in zwei Gruppen eingeteilt: Personen in der ersten Gruppe erhielten eine Einzeldosis des neuen Arzneimittels, während Personen in der anderen Gruppe eine doppelte Dosis des gleichen Arzneimittels verabreicht bekamen.

Die Wissenschaftler sagen, dass einige der Freiwilligen in den ersten Tagen nach der Impfung zwar unter hohen Temperaturen litten, aber dennoch alle Freiwilligen bei guter Gesundheit waren, sich großartig fühlten und der Impfstoff daher sicher zu verwenden ist. 

„Die Versuche waren erfolgreich. Sie bestätigten die Sicherheit des Impfstoffs. Er entspricht der Sicherheit der auf dem Markt erhältlichen Impfstoffe. Diese Phase war ein Erfolg“, sagte (rus) Alexander Lukaschew, Direktor des Instituts für Medizinische Parasitologie, Tropenkrankheiten und durch Vektoren übertragene Krankheiten. Das Institut ist Teil der Ersten Medizinischen Universität Moskau.

Es wurde berichtet, dass die Freiwilligen, die eine Einzeldosis des neuen Impfstoffs erhielten, am 15. Juli aus dem Krankenhaus entlassen werden sollen und jene mit einer doppelten Dosis sollen fünf Tage später, am 20. Juli, entlassen werden.

Ferner berichteten die Wissenschaftler, dass die notwendige Isolation der Freiwilligen ihren psychischen Zustand beeinflusste, was zu Konflikten und emotionalem Stress unter ihnen führte und daher Psychologen eingreifen mussten.

Die Erste Medizinische Universität ließ Nachfragen bzw. eine Bitte um Kommentierung zunächst unbeantwortet.

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