Milliardenschwer: Das russische Militär schafft 2020 neue Ausrüstung an

Tornado-S

Tornado-S

Sergei Bobylew/TASS
13,3 Milliarden Euro hat die russische Armee im August 2020 für die zusätzliche Ausrüstung von Bodenstreitkräften, Luftwaffe und Marine ausgegeben.

Das russische Verteidigungsministerium unterzeichnete im August 2020 Verträge im Wert von 13,3 Milliarden Euro über den Kauf modernster militärischer Ausrüstung. 

Nach Angaben des Ministeriums wurden bis zu 41 Vereinbarungen getroffen. Dazu gehört auch ein Vertrag über die Lieferung einer weiteren Division des russischen S-400 Luftverteidigungssystems „Triumph“ an die Türkei.

Bodentruppen  

Nach Angaben des stellvertretenden Verteidigungsministers Alexei Kriworutschko wird die russische Armee mehr als 500 Waffen sowie mehr als 80.000 Raketen und Munition erhalten.

Darunter befinden sich MLRS-Tornado-S- und 122-mm-Reaktivraketen für den MLRS-Grad.

„Das sind grundlegend modernisierte MLSR ‚Smertsch‘ aus der Sowjetzeit. Die neuen Modelle erhielten neue 300-Millimeter-Lenkflugkörper mit kumulativen und fragmentierten Sprengköpfen, die über Satelliten zu ihren Zielen nachverfolgt werden können. Außerdem werden diese Waffen mit verbesserten Kampffahrzeugen, deren Tarnungstechnologien sie vor den Radargeräten der Feinde verstecken, in Kriegsgebiete gebracht“, sagt Wadim Kosjulin, Professor an der Akademie der Militärwissenschaften. 

T-14-Panzer „Armata“

Ihm zufolge hat jedes Projektil im Gegensatz zu seinen Vorgängern eine Flugreichweite von bis zu 120 Kilometern und kann in dieser Richtung separate Ziele treffen.

Der russische Panzerhersteller UVZ Corporation erhielt einen zusätzlichen Auftrag zur Modifikation des schnellsten Panzers der Welt, des T-80BVM, und rüstete ihn mit einigen der neuesten Panzerwaffen aus, die für die T-14-Panzer „Armata“ entwickelt wurden. Nach Mitteilung des Verteidigungsministeriums wurden zunächst 50 Einheiten geordert. Wenn das Ministerium zufrieden ist, wird es weitere bestellen. 

Artillerieeinheiten erhalten Technologien der neuen Ära, die es ihren Kommandanten ermöglichen, moderne Artilleriesysteme aus der Ferne zu steuern. Das Projekt heißt „Tablet-A“ und bietet integrierte Computertechnologien für Artilleriesysteme mit einer Fernbedienung (in Form eines Tablets) für den Befehlshaber der Einheit. Dieses Projekt hat 2019 die militärischen Tests bestanden und wurde im August 2020 der Öffentlichkeit vorgestellt.

Laut Wladimir Pimenow, CEO des Herstellers des „Tablet A“, wurde bereits ein Liefervertrag unterschrieben. Er erklärt, dass nicht nur die Fernsteuerung aus der Ferne möglich ist, sondern auch die Bestückung mit unterschiedlicher Munition. 

Luftwaffe  

Das Verteidigungsministerium unterzeichnete neben Verträgen über die Lieferung von Jak-130-Schulungsflugzeugen und Transportflugzeugen wie der Il-76MD-90A zusätzliche Verträge über die Lieferung von Su-35S-Kampfflugzeugen, Su-34-Bombern und Su-30SM2-Kampfflugzeugen an das Militär. Die konkrete Anzahl zusätzlicher Flugzeuge für die Luftstreitkräfte des Landes wurde jedoch nicht bekannt gegeben.

Laut Juri Slusar, CEO der United Aircraft Corporation, liefert das Unternehmen schwere Drohnen vom Typ „Ochotnik“ an das Militär. 

Su-35S

Das Unternehmen will die Armee Anfang 2024 mit diesen Su-57-Minikopien versorgen. Die Maschine ist mit neuartigen flexiblen Flügeln und Stealth-Technologie ausgestattet, um feindliche Radargeräte zu umgehen. Die „Ochotnik“ kann alle Munitionsarten der fünften Generation tragen, die ursprünglich für Su-57-Jets entwickelt wurde. Die Drohne wurde 2019 der Öffentlichkeit vorgestellt. 

>>> Erste Fotos der geheimen Kampfdrohne „Ochotnik“ veröffentlicht

Marine 

B-271 Kolpino-U-Boot

Das Verteidigungsministerium unterzeichnete auch Verträge für zusätzliche dieselelektrische U-Boote vom Typ „Warschawanka“ sowie für Atom-U-Boote aus dem 971-Projekt.

Das sind U-Boote der dritten Generation, die mit Raketen und Torpedos bewaffnet sind und aufgrund ihrer Stealth-Fähigkeiten unter Seeleuten als „Schwarzes Loch“ bezeichnet werden. Ihre Triebwerke machen unterwegs kaum Geräusche, was es für hydroakustische Systeme sehr schwierig macht, sie unter Wasser zu orten. 

Ihre Kampfaufgaben reichen von der Suche nach feindlichen U-Booten bis hin zu Angriffen auf Ziele an der Wasseroberfläche und der Küste.

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