Kalaschnikow stellt erstmals ein Luftkissenfahrzeug vor

Anton Nowodereschkin/TASS
Das neue Luftkissenfahrzeug Haska-10 des Kalaschnikow-Konzerns eignet sich sowohl für militärische als auch zivile Zwecke. Es ist multifunktional und schnell. Erste ausländische Staaten haben bereits Interesse bekundet.

Der Rüstungskonzern Kalaschnikow hat das neuartige multifunktionale Luftkissenfahrzeug Haska-10 vorgestellt. Es wurde entwickelt, um amphibische Streitkräfte und Ausrüstung auch in die abgelegensten Gebiete der Welt transportieren zu können. Das Fahrzeug wurde Ende August auf der Waffenausstellung „Armee 2020“ vorgestellt, die bei Moskau stattfand. 

Was ist Haska-10? 

Das Haska-10 ist ein neues multifunktionales Luftkissenfahrzeug, das speziell für die Transportbedürfnisse des Militärs sowie der Rettungs- und Zivildienste entwickelt wurde.

Es kann bis zu zehn Tonnen Fracht transportieren und bietet Platz für KamAZ oder leicht gepanzerte Fahrzeuge der Tiger-Klasse. Das Schiff ist 21 m lang, 12,5 m breit und fast 7,5 m hoch. Seine Verdrängung beträgt 35,7 Tonnen.

Das Luftkissenfahrzeug wird von zwei 800-PS-Motoren angetrieben, die es dem Haska-10 ermöglichen, sich mit einer Geschwindigkeit von 40 Seeknoten (über 70 km/h) im offenen Wasser zu bewegen. Das Schiff kommt mit drei Besatzungsmitgliedern aus. Die Reichweite pro Betankung liegt bei bis zu 750 km.

Zukunftsaussichten 

Laut Kalaschnikows CEO Dmitri Tarasow sind Indien, Vietnam und Kasachstan an dem Projekt interessiert. Darüber hinaus ist das Unternehmen sicher, dass das Luftkissenfahrzeug eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der Arktis und der abgelegenen Regionen Sibiriens und des russischen Fernen Ostens spielen wird.

Nach Ansicht des Militäranalysten Dmitri Safonow hängt die Zukunft des Haska-10 weitgehend von Aufträgen des russischen Verteidigungsministeriums und des Ministeriums für Notsituationen ab, da es sich im privaten Sektor allenfalls Öl- und Gasunternehmen leisten könnten, Wasserfahrzeuge dieses Kalibers zu kaufen.

„Derzeit gibt es in Russland rund 3.000 Luftkissenfahrzeuge. Sie liefern Waren in abgelegene Teile des Landes, einschließlich der Arktis. Das Haska-10 könnte durchaus bis 2030 in das Programm zur Entwicklung des Schiffbaus einbezogen werden. Eine bestimmte Anzahl könnte für das Militär, Rettungsdienste und andere Regierungsbehörden angeschafft werden“, so Safonow gegenüber „Russia Beyond“. 

Russlands Luftkissenfahrzeugflotte muss modernisiert werden, und das Haska-10 kommt dabei sehr gelegen. Das Luftkissenfahrzeug von Kalaschnikow ist neben dem allgemeinen Frachttransport auch für militärische Zwecke geeignet und kann zum Beispiel auch Marinesoldaten von Landungsschiffen und leichte gepanzerte Fahrzeuge aufnehmen.  

Konkurrenz aus dem Ausland 

Laut Safonow ist das Haska-10 konzeptionell äquivalent zu US-amerikanischen LCACs, sogenannten Landing Craft Air Cushion (LCAC)-Schiffen, mit denen die US-Marine Soldaten und Ausrüstung vom Schiff an die Küste bringt. 

Der Experte will jedoch keine Vergleiche zwischen dem Haska-10 und dem US-Pendant ziehen. 

„Die Amerikaner setzen seit Mitte der 1980er Jahre LCACs in Übersee ein, während das Haska-10 erst vor einer Woche Premiere hatte. Es ist also zu früh, um über einen Einsatz im Kampf zu sprechen. Was die Vorteile betrifft, ist die Höchstgeschwindigkeit des Haska-10 von 40 Knoten ein wichtiges Argument. LCACs sind jedoch um ein Vielfaches größer. Sie kommen auf Flugzeugträgern zum Einsatz und können größere Mengen transportieren, sowohl an Soldaten als auch an Ausrüstung“, erklärt Safonow. 

Er merkt an, dass man erst nach einem Jahr im aktiven Dienst, militärisch wie zivil, ein Fazit zu den Fähigkeiten des Haska-10 ziehen könne. Nach offiziellen Quellen kostet ein LCAC je nach Konfiguration zwischen 26 und 41 Millionen US-Dollar (etwa 22 Millionen bis 35 Millionen Euro). Kalaschnikow hat bisher noch keinen Preis für das Haska-10 bekannt gegeben. Aber da in der Regel alle russischen Exportwaffen als „günstiger als die Konkurrenz“ vermarktet werden, können wir davon ausgehen, dass dies auch auf Russlands neues Luftkissenfahrzeug zutreffen wird. 

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