Magnolia: Ein einzigartiges Artilleriesystem für den Einsatz im russischen hohen Norden

TCNII Burevestnik
Dieses selbstfahrende Artilleriesystem hält auch den eisigsten Temperaturen und widrigsten Wetterbedingungen stand.

Ende 2022 werden die staatlichen Tests des neuesten russischen 120-mm-Artilleriesystems mit Eigenantrieb, genannt „Magnolie“ abgeschlossen sein. Das berichtete der Hersteller UVZ Corporation Ende Februar 2020. „Magnolie“ ist konzipiert worden für den Einsatz unter den extremen Wetterbedingungen im hohen Norden Russlands.

Erstmals stellte Russland das System Mitte 2019 während der Militärausstellung „Army-2019“ in der Nähe von Moskau vor. „Magnolie“ sei gebaut worden, um feindliche Luftverteidigungssysteme neben elektronischen Funkmaschinen bei extremen Wetterbedingungen zu eliminieren, bei denen kein anderes Artilleriesystem aufgrund der schlechten Sichtverhältnisse einen präzisen Schuss abfeuern könne.

Bis Anfang 2020, als die UVZ Corporation mitteilte, die eigenen Tests abschließen und mit der Massenproduktion von „Magnolie“ beginnen zu können, waren alle technischen und taktischen Informationen ein Staatsgeheimnis. Nun wurde einiges öffentlich gemacht.

Demnach ist die „Magnolie“ in der Lage, Ziele bei extremen Wetterbedingungen mit 120-mm-Granaten in Entfernungen von bis zu 8,5 Kilometern zu treffen. Dank seiner neuesten Laser- und GPS-Navigationssysteme kann es Ziele auch bei Schneestürmen ohne jede Sicht erkennen.

„Die Crew muss das Ziel nicht sehen. Sie können die Koordinaten feindlicher Einheiten, die sie vom Geheimdienst erhalten haben, manuell in die Computer der Maschine eingeben, und ‚Magnolie‘ zielt automatisch. Nur der Feuerknopf muss von einer Person betätigt werden“ erklärt Viktor Esin, pensionierter Generaloberst der russischen Armee und ehemaliger Kommandeur der strategischen Raketentruppen.

„Magnolie“ wurde mit einer Reihe moderner Projektile ausgestattet, hochexplosive und gelenkte. So können Ziele in einer Entfernung von bis zu 8,5 Kilometern (mit hochexplosiven) und bis zu 10 Kilometer (mit gelenkten) anvisiert werden.

Das Gerät hat eine sehr gute Feuerrate für ein 120-mm-Artilleriesystem: zehn Schuss pro Minute. Jeder hinterlässt an der Einschlagstelle einen fünf Meter breiten Krater.

Viktor Esin meint, dass „Magnolie“ die Kampfqualitäten einer Haubitzenpistole und eines Mörsers positiv vereint. Die Konstruktion des Turmes ermöglicht es der Besatzung, ein kreisförmiges horizontales Zielen durchzuführen und den Lauf der Waffe in einem Winkel von -5 ° bis + 80 ° anzuheben.

Die Maschine wiegt bis zu 27,5 Tonnen und hat eine Munitionsladekapazität von zehn Tonnen. Der 800 PS starke V-46-5C-Dieselmotor ermöglicht eine Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h.

Der Einsatz im Wasser ist ebenfalls möglich. Die Raupenketten erlauben es, dabei Hindernisse mit einer Geschwindigkeit von bis zu sechs Kilometer in der Stunde zu überwinden.

Eine Tankfüllung reicht für 700 Kilometer.

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