Warum liegt ein Mi-6 Hubschrauber seit 40 Jahren in einem russischen Sumpf?

Mi helicopter/youtube
Der Helikopter musste wegen eines Fehlers bei der Betankung in einem Sumpfgebiet notlanden. Dort liegt er bis heute und er ist nicht das einzige gestrandete Fluggerät in Russland.

Am 8. August 1981 machte ein Mi-6-Hubschrauber, der Teil einer Ölförderungsexpedition war, einen Tankstopp an der Chalampur-Basis im Autonomen Kreis der Jamal-Nenzen. Der Helikopter startete wieder, doch nach fünf Minuten unruhigem Flug fielen in 150 Meter Höhe beide Motoren aus.

Die fünfköpfige Besatzung landete 60 km südöstlich der Stadt Tarko-Sale in einem sumpfigen Gebiet. Keiner wurde bei der Notlandung verletzt, aber der Hubschrauber erlitt erhebliche Schäden.

Die Untersuchung ergab, dass Mitarbeiter der Basis den Tank fälschlicherweise mit Benzin gefüllt hatten, das mit Wasser gemischt war, was zum Ausfall der Motoren führte.

Seit 40 Jahren liegt der Hubschrauber nun im Sumpf. Während dieser Zeit wurden sein Heck und seine Motoren gestohlen. Nicht ein einziges Mal wurde über Pläne berichtet, die Maschine zu bergen.

Dieser Mi-6 ist keineswegs das einzige sowjetische Fluggerät, das mitten in einem Sumpf oder Wald liegt. Zum Beispiel finden Sie nur eine Autostunde von Moskau entfernt im Stadtteil Lugowaja der Stadt Lobnja eine verlassene AN-2 aus dem Jahr 1949. Sie wurde vom Besitzer eines örtlichen Cafés gekauft und instandgesetzt.

Ein weiteres Flugzeug, diesmal eine Tu-134 aus dem Jahr1974, befindet sich an der Küste, 50 Kilometer von Wladiwostok entfernt, auf dem Gelände eines ehemaligen Gulag-Lagers. Laut lokalen Medien wurde es von einem lokalen Geschäftsmann gekauft und dorthin gebracht. Er wollte das Flugzeug restaurieren und ein Hotel daneben bauen, aber die Pandemie hat seine Pläne behindert. Jetzt kommen Einheimische und Touristen, um das verlassene Flugzeug zu bestaunen. Es ist ein beliebtes Fotomotiv.

Russlands majestätischste verlassene Flugmaschine ist ein Lun-Amphibienflugzeug, der weltweit einzige Kampfflugzeug-Boot-Hybrid, der am Ufer des Kaspischen Meeres in Derbent, Dagestan, verlassen liegt.

Das Amphibienflugzeug wurde ab 1983 im Wolga-Werk in Nischni Nowgorod gebaut und wurde nur drei Jahre später, 1986, zu Wasser gelassen. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 500 Stundenkilometern wurde die Lun entwickelt, um Raketenangriffe gegen feindliche Schiffe durchzuführen.

1990 wurde die Lun experimentell in Betrieb genommen, doch ein Jahr später wurde das Projekt aufgrund des Zusammenbruchs der UdSSR und fehlender Finanzmittel eingestellt. Es befand sich viele Jahre in der Stadt Kaspijsk, wo es getestet wurde. Dann, im Juli 2020, wurde die Lun an den Standort des geplanten Patriot Park in Derbent transportiert, wo sie die Hauptattraktion sein soll. Es ist nicht genau bekannt, wann der Park gebaut wird. Inzwischen dient das berühmte „Seemonster“ den einheimischen und Touristen aus ganz Russland als Fotomodell.

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