Spezialeinheiten verfügen über alle Arten modernster Schusswaffen mit taktischem Zubehör, die auf dem Waffenmarkt erhältlich sind. Die meisten davon werden von ihren Regierungen zur Verfügung gestellt, aber einige werden von den Offizieren aus eigenen Mitteln oder mit der Unterstützung durch Sponsoren gekauft.
Wir haben einen russischen Ausbilder für Spezialeinheiten gebeten, uns zu verraten, welche von der NATO hergestellten Waffen für den Kampf gegen den Terrorismus im Ausland gekauft wurden.
Glock 17
Das Wichtigste an einer Pistole ist ihre Haltbarkeit. Wie oft kann mit ihr geschossen werden, bevor das Material Ermüdungserscheinungen zeigt? Österreichische Glocks sind in unseren Einheiten weit verbreitet, weil sie die zuverlässigsten und günstigsten auf dem Markt sind.
Eine Standard-Makarow- oder Jarygin-Pistole kostet beispielsweise rund 300 Dollar und kann garantiert 4.500 Schuss abgeben. Im Vergleich dazu kostet eine Glock 17 zwar rund 2.000 Dollar (im Vergleich zu den USA und Europa ist sie in Russland so viel teuer, weil bei der Einfuhr Gebühren und Steuern fällig werden). Die Glock 17 garantiert aber bis zu 300.000 Schuss.
Ich habe die Leitung einer Militärfabrik einmal persönlich gefragt: „Warum stellen Sie eine Pistole her, die nur zwei Wochen Training auf einem Schießstand übersteht?“ Die Antwort war, dass Studien aus dem Zweiten Weltkrieg gezeigt hätten, dass ein durchschnittlicher Soldat nicht länger als zwei bis drei Monate auf dem Schlachtfeld überlebt und dabei nicht mehr als 4.500 Schüsse abgibt.
Meine Antwort war, dass der Krieg vor 70 Jahren zu Ende gegangen sei und unsere Spezialeinheiten eine Waffe bräuchten, die mindestens 100.000 Schuss abgibt, bevor sie Ausfallerscheinungen zeigt. Das Management der Fabrik sagte mir einfach, ich solle weniger schießen!
Daraufhin stellten wir alle Verhandlungen mit dem Unternehmen ein und beschlossen, Geld für den Kauf österreichischer Glocks für unsere Einheiten bereitzustellen.
Pistolen sind in Russland schon seit vielen Jahrzehnten ein Problem. In den letzten Jahren hat der Kalaschnikow-Konzern eine neue MPL-Pistole entwickelt, um den Bedürfnissen der Spezialeinheiten gerecht zu werden. Wir haben vor, die erste Charge zu Testzwecken zu kaufen. Wenn unsere Leute sie mögen, werden wir sie neben den Glocks verwenden.
MR308
Bei unseren Einsätzen verwenden wir meistens AKs - diese Gewehre waren immer zuverlässig und sind in den letzten Jahren auch recht ergonomisch geworden.
Dennoch haben einige unserer Jungs eine Reihe von AR-15-basierten Karabinern für verschiedene Einsätze. Sie lieben vor allem die in Deutschland hergestellten MR308.
Es ist eine sehr präzise Waffe und hat eine bessere Mechanik als alle anderen Sturmgewehre. Das MR308 ist perfekt geeignet, um Ziele auf Entfernungen von bis zu 600 Metern zu treffen. Es ist wie das Skalpell eines Chirurgen - eine Waffe, die nur für besondere Umstände geeignet ist.
Die AK hingegen ist die beste Waffe für einen Durchschnittssoldaten - sie ist unzerbrechlich und erfordert keine besondere Behandlung vor dem Kampf gegen böse Jungs.
Mannlicher Scharfschützengewehre
Mannlicher ist so etwas wie eine AK in einer Welt der Scharfschützengewehre. Die Waffen sind zuverlässig und preiswert. Sie haben durchschnittliche Eigenschaften im Vergleich zu anderen ausländischen Scharfschützengewehren, aber sie sind besser als die in den 1990er und frühen 2000er Jahren in Russland hergestellten Gewehre.
Unsere Einheiten sind mit Mannlichern vom Kaliber .308 Win ausgestattet. Jedes Gewehr kostet etwa 5.000 Euro. Sie sind nicht so schick wie 500.000 Euro teure Scharfschützengewehre, aber sie schießen auf 300 Meter Entfernung drei Kugeln nebeneinander in ein 20-30 cm großes Ziel (die Größe eines durchschnittlichen menschlichen Kopfes).
Dennoch haben russische private Waffenhersteller in den letzten Jahren eine Reihe großartiger Scharfschützengewehre hergestellt - das DVL-10M3, TSVL-8, ORSIS T-5000 usw. Diese Waffen wurden von den FSB-Kräften gekauft, die russische Politiker und VIPs wie den russischen Präsidenten Wladimir Putin schützen.