In Oregon wird der US-amerikanische Journalist John Reed geboren, der später als erste Quelle über die Russische Revolution 1917 berichten sollte.
Reed war ein flammender Anhänger der Revolution und auch Zeuge des Sturms des Winterpalasts in Sankt Petersburg. Sein Buch „10 Jahre, die die Welt erschütterten“ – der Autor starb jedoch kurz nach seiner Fertigstellung – wurde später von Lenin hochgelobt.
Gesandt hatte ihn die sozialistische Zeitschrift „The Masses“, weigerte sich dann jedoch, seine Texte zu drucken. Zuvor hatte Reed bereits von der Revolution in Mexico sowie dem Ersten Weltkrieg berichtet und sich einen Namen mit seinem aggressiven Ton gemacht.
Reed starb 1920 in Russland. Er ist auf dem Moskauer Kreml-Gelände beerdigt worden.
Im Schloss Schönbrunn bei Wien unterzeichnen Kaiser Wilhelm I. für Deutschland, Kaiser Franz Joseph I. für Österreich-Ungarn und Zar Alexander II. für Russland das Dreikaiserabkommen, das auf eine Isolation Frankreichs abzielt.
Als Ziel nannte Otto von Bismarck: „um den gegenwärtig in Europa herrschenden Friedenszustand zu befestigen, um ihn gegen alle Erschütterungen, von welcher Seite sie auch kommen mögen, zu sichern, und wenn nötig zu erzwingen, war aber eigentlich nur ein Versprechen der drei Herrscher durch direkte und persönliche Verständigung etwaige Differenzen auszuräumen“. So verhinderte er eine mögliche Isolierung Deutschlands, eine Annäherung Russlands an Frankreich und erzielte somit ein wichtiges Ziel seiner Außenpolitik, nämlich die Isolation Frankreichs.
Eine zeitgenössische Karikatur zeigt Bismarcks Bemühungen, durch Allianzen Frankreich zu isolieren.
gemeinfrei / Wikipedia1870: Russisch-staatenloser Nobelpreisträger geboren
Im südrussischen Woronesch wird Iwan Bunin, russischer Schriftsteller, Lyriker und Übersetzer und späterer Nobelpreisträger geboren.
Als bereits etablierter Dichter und Autor reiste Bunin vor dem Ersten Weltkrieg in den Nahen Osten, nach Ägypten und Nordafrika, nach Palästina, Indien und Ceylon, die seinen Arbeiten neue Impulse gaben.
Bunins reifere Erzählungen wandten sich thematisch dem „historischen Schicksal Russlands“ und dem Niedergang des russischen Dorfes zu. In Revolutionen und dem Ersten Weltkrieg sah Bunin Vorzeichen für den Untergang Russlands.
Nach der Oktoberrevolution verließ Bunin Russland 1919/1920 Richtung mit dem letzten Schiff nach Frankreich. Als einer der letzten Dichter der „Klassikergeneration“ um Tolstoi und Tschechow fand er in der Emigration Bewunderung und Anerkennung; seine Arbeiten aus dieser Zeit sind von entschiedener Ablehnung der Oktoberrevolution und der Sowjetunion geprägt. Darüber zerbrach die Freundschaft mit Gorki.
1933 erhielt Bunin als erster russischsprachiger Autor den Nobelpreis für Literatur. Die Svenska Akademien würdigte ihn – der in der Liste jedoch als „Staatenloser“ geführt wird – mit den folgenden Worten: „für die absolute Kunstfertigkeit, mit welcher er die klassischen russischen Traditionen in der Prosadichtung weiterführte“.
Nach seinem Tode wurde Bunin 1956 in der Sowjetunion rehabilitiert und seine Werke durften dort wieder erscheinen.
Der Film von Alexej Utschitel "Tagebuch seiner Frau" nach den Tagebüchern von Bunins dritter Ehefrau:
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