2002: Sturm des Moskauer Dubrowka-Theaters
Nachdem am 23. Oktober 2002 eine Gruppe tschetschenischer Terroristen unter der Leitung von Mowsar Barajew während einer Vorstellung des Musicals „Nord-Ost“ im Moskauer Dubrowka-Theater mehr als 900 Zuschauer als Geiseln genommen hatten, wird das das Theater drei Tage später von russischen Spezialeinheiten gestürmt. Als Vorbereitung, um die Terroristen kampfunfähig zu machen, leiteten sie zunächst Nervengas in die Belüftungsschächte. Dann erschossen sie innerhalb weniger Minuten alle Terroristen und befreiten die meisten Geiseln. Doch dies sollte der Tragödie noch klein Ende setzen: Nach dem Sturm verstarben 125 Geiseln in Moskauer Krankenhäusern.
>>> 10 Jahre Moskauer Geiseldrama – ein Rückblick
In den Medien wurde die Frage heiß diskutiert, welche Auswirkungen das Gas auf die Gesundheit der Geiseln hatte. Die Debatte wurde zusätzlich noch durch die Verweigerung der russischen Behörden angefacht, Informationen über die Zusammensetzung des Gases preiszugeben. In einem Gespräch mit einem Korrespondenten der „Rossijskaja Gaseta" gab Wladimir Wasiljew vom Komitee für Sicherheit in der Staatsdum zu, dass bei dem Gaseinsatz Fehler unterlaufen waren und die Spezialeinheiten keine Erfahrung mit diesem Gas hatten. „Die Spezialeinheiten hätten unmittelbar vor dem Einsatz die Anwendung des Gases trainieren sollen, um herauszufinden, wie sich dieses auf die Menschen auswirkt. Doch leider wurde das nicht gemacht", meinte Wasiljew.
Weiter betonte er: „Wir konnten unsere Bürger aus verschiedenen Gründen nicht retten. Uns ist es auch nicht gelungen, die Geiseln rechtzeitig medizinisch zu versorgen. Bis zu einem gewissen Grad bin ich mitschuldig und distanziere mich auch nicht von dieser Schuld. Wir haben es einfach nicht geschafft. Diese Tage waren die schrecklichsten meines Lebens. Wir waren auf so etwas einfach nicht vorbereitet."
1859: "Wunderkind" zwischen Russland, Deutschland, Kanada und Amerika
In Sankt Petersburg wird in einer jüdischen Familie mit deutschen Wurzeln Arthur Friedheim geboren. Mit acht Jahren beginnt er, Klavier zu spielen, und schon nahc wenigen Jahren tritt er mit den ersten Werken unter anderem von Carl Maria von weber auf.
Er studierte bei Anton Rubinstein und später Franz Liszt, arbeitete in Paris, London, München, Wien, Berlin und Leipzig. 1915 ging er in die USA, wo ihm zwar sogar mehrmal die Leitung des New York Philharmonic Orchestra angeboten wurde, er jedoch jedes Mal ablehnte. Denn: Friedheim wollte Pianist sein und bleiben. Ab 1921 unterrichtete er dann im kanadischen Toronto.
Neben dem Klavierspiel komponierte er auch: unter anderem mehrere Opern. Viele seiner Werke sind während des Zweiten Weltkrieges verloren gegangen. Seine Liszt-Interpretationen allerdings erfreuen sich bis heute großer Beliebtheit.
1824: Moskauer Bolschoi bekommt kleinen Bruder
Heute vor 193 Jahren eröffnete direkt neben dem „großen“ Bolschoi-Theater in Moskau das „kleine“ Malyj Theater. Es entstand aus der Moskauer Universätsschauspieltruppe von 1756 heraus und hat damit gar eine noch längere Geschichte als sein großer Bruder.
Zunächst hatte die Gruppe damals das Große Petrowskij-Theater als eigene Bühne bekommen. Dort wurde 1787 beispielsweise Mozarts „Hochzeit des Figaro“ erstmals in russischer Sprache aufgeführt worden.
Anfang des 19. Jahunderts dann entstand in Moskau das sogenannte Direktorat der imperialen Theater. Auch Künstler der Petrowskij-Bühne wurden eingeschlossen. 1824 dann wurde das Haus des Kaufmanns Wassilij Wargin am damaligen Petrow-Platz (heute Theaterplatz!) als Theater umgebaut: Damit war das Malyj Theater geboren.
Heute werden hier vor allem klassische Dramen sowie russische Stücke, zum Beispiel von Michail Bulgakow, Alexander Ostrowskij und Denis Fonwisin gespielt.
Karten und Spielplan finden Sie hier (eng)!