An diesem Tag rollte der erste „Moskwitsch 400“ aus der Moskauer Autofabrik ALZK auf die Straßen der sowjetischen Hauptstadt. Konstruiert worden war er nach dem Vorbild des deutschen Opel Kadett K38. Der sowjetische Viersitzer erreichte dann maximal 90 Stundenkilometer.
Josef Stalin persönlich galt als großer Opel-Fan und wollte auch gern eine eigene Art „Volkswagen“, also Autos für alle, in der Sowjetunion einführen.
Der „Moskwitsch 400“ wurde dann bis 1954 produziert, da er von seinem Nachfolger mit der Nummer 401 abgelöst wurde. Dieser konnte dann bereits mit einem stärkeren Motor aufwarten.
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Russische Ikone Mariä Tempelgang, zweite Hälte des 15. Jahrhunderts
gemeinfrei / WikipediaIn den orthodoxen Ostkirchen fällt auf dieses Datum der Gedenktag Unserer Lieben Frau in Jerusalem, in alten Schriften auch als Mariä Tempelgang bezeichnet. Es ist eines der zwölf größten Feste des orthodoxen Kirchenjahres.
In unserer Reportage aus dem Leben der kleinen vergeistigten Stadt Isborsk in Westrussland lesen Sie davon, wie dieser Tag beispielsweise traditionell begangen werden kann:
Am Morgen des 4. Dezember, dem orthodoxen Gedenktag des Mariä Tempelgangs, legt der 76-Jährige noch vor Sonnenaufgang die drei Kilometer zur Kirche auf der durch Regen aufgeweichten Straße zurück. In der Hand trägt er saubere Schuhe, die er anzieht, wenn er das Kloster betritt. Auf seinem Weg lässt er ein tiefliegendes Moorgebiet hinter sich, geht eine Steinstraße entlang, die steil den Hügel hoch an Truworowo Gorodishche vorbei führt – direkt zu den dunklen Türmen der Isborsker Burg.
Diese Burg wurde im 14. Jahrhundert von Pskower Herrschern errichtet. Pskow war ein Fürstentum im Westen Russlands, das dem Schutz vor dem Livländischen Orden diente, dessen Hauptsitz im heutigen Lettland und Estland lag. Die Burg an der Grenze erwies sich als eine harte Nuss: Während ihrer fast sieben Jahrhunderte langen Geschichte überstand sie Dutzende Überfälle und wurde nie erobert. Deswegen wird Isborsk in Europa auch „die Eisenstadt“ genannt.
Hinter der Verteidigungsmauer glänzt die silberne Kuppel des Nikolaus-Klosters im Licht der Sonne – die Hauptkirche von Isborsk und Ziel von Iwan Lermontow. Das Kloster ist genauso alt wie die Burg, wurde 1349 geweiht und hat seine Funktion bis heute behalten. Für Russland, wo zu Sowjetzeiten fast alle Klöster im besten Fall in Museen und im schlimmsten Fall in Gemüselager oder Garagen umgewandelt wurden, ist das Nikolaus-Kloster ein seltenes Exemplar eines erhaltenen mittelalterlichen Klosters.
Um acht Uhr morgens sind bereits 40 Menschen da. Sie stehen rund um einen grauhaarigen Priester im silbernen Gewand, der auf Altkirchenslawisch halb singt, halb rezitiert. Die Sprache versteht kaum jemand, doch bis heute ist sie die Hauptsprache der orthodoxen Messen. Durch die vereisten Fenster strahlt ein schwaches kühles Licht. Dünne Kirchenkerzen knistern. 40 Münder atmen kalten Hauch aus.
Als der Priester verstummt, bekreuzigt sich die Gemeinde mit dem Blick auf die Ikone des Heiligen Nikolaus – Frauen in bunten Kopftüchern und Männer in dunklen Jacken, darunter auch Iwan Lermontow.
Die Klosterwände vibrieren unter den hallenden und regelmäßigen Glockenschlägen. Auf dem Glockenturm steht der Ministrant, der die größte Sturmglocke in Bewegung setzt. Vor Jahrhunderten warnte sie die Bewohner vor nahenden Feinden. Heute weckt sie das Leben in der Museumsstadt Isborsk.
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