Geschichte Tag für Tag: 5. Dezember

Unser täglicher Geschichtsrückblick zeigt Ihnen, was am heutigen Tag in der Geschichte Russlands und der Welt vor sich ging.

2011: Proteste folgen auf Duma-Wahlen

Am Tag nach den Wahlen zur Staatsduma, am 5. Dezember, versammelten sich ca. 7.000 Menschen zu Demonstrationen, was zu Massenverhaftungen führte. Unter anderem wurden der Politiker Ilja Jaschin und der populäre Blogger Alexej Nawalnyj festgenommen. Diese Ereignisse führten zur Empörung bei der Bevölkerung, es kam darauf hin zu Demonstrationen in ganz Russland. Die größten fanden in Moskau statt – am 10. Dezember versammelten sich auf dem Bolotnaja-Platz ungefähr 60.000 Menschen, am 24. Dezember auf dem Wernadskij-Prospekt ca. 100.000.

Die Wahlbeteiligung hatte bei insgesamt 60 % gelegen, teilgenommen hatten sieben in Russland registrierte Parteien, von denen fünf die Sieben-Prozent-Hürde überwinden konnten. Die Partei Einiges Russland verlor ihre Verfassungsmehrheit, bildet aber trotzdem die größte Fraktion im Parlament.

>>> Rückblick: Fünf Jahre nach den Bolotnaja-Protesten

1957: Eisbrecher „Lenin“ in Dienst gestellt

Der Atom-Eisbrecher “Lenin” war das erste mit Kernkraft betriebene Schiff der Sowjetunion. Er sollte Tausenden Schiffen den Weg entlang der nördlichen Seeroute zwischen dem europäischen Teil Russlands und dem Fernen Osten frei halten und zahlreiche Expeditionen in die Arktis begleiten.

„Lenin“ war 134 Meter lang und 27 Meter breit, er besaß sogar einen Hubschrauberlandeplatz. Am 5. Dezember 1957 war “Lenin” offiziell in Dienst gestellt worden, auf seine erste Reise stach er am 15. September 1959 in See.

1989 wurde er dann außer Dienst gestellt und liegt seitdem in Murmansk und ist als Museumsschiff eine Sehenswürdigkeit und Touristenattraktion der nordrussischen Hafenstadt. In seinen über 40 Dienstjahren legte „Lenin“ 954.400 Seemeilen zurück und führte 3741 Schiffe durch das Eis.

>>> Weitere Museumsschiffe warten auf Besucher!

Alle Mann an Bord: Fünf bekannte Museumsschiffe in Russland

1931: Christ-Erlöser-Kathedrale gesprengt

Nach der Revolution 1917 hatten die Bolschewiki an der Stelle der Christ-Erlöser-Kathedrale einen monumentalen Rätepalast hochziehen. Dafür zerstörten sie den Kathedralbau völlig. Am 5. Dezember 1931 brachte die zweite Explosion die Kirche endgültig zu Fall. Das Beben, heiß es, habe man noch in entfernteren Bezirken spüren können.

Wie die Gerechtigkeit es wollte, ist jedoch auch der angestrebte Rätepalast niemals realisiert worden. Die Bürgerkriege, der zweite Weltkrieg, wirtschaftliche Schwierigkeiten und dann auch schon das Ende der Sowjetunion ließen den sowjetischen Baumeistern keine Zeit für den Prestigebau.

1989, wenige Jahre vor dem Zerfall der Sowjetunion, wurde das Religionsrecht liberalisiert und viele Menschen taten sich zusammen, um den Wiederaufbau der Kirche zu erreichen. Wenn auch die schreckliche Inflation und Wirtschaftskrisen diesen Plänen große Steine in den Weg legten, konnte das Gotteshaus am 31. Dezember 1999 doch wiedereröffnet werden. Pünktlich zum Milleniums-Jahreswechsel. Seitdem ist sie eines der berühmtesten und meistbesuchten Touristenziele in der russischen Hauptstadt.

>>> Christ-Erlöser-Kathedrale: Wie ein Gotteshaus seinen Schöpfer zerstörte und selbst wieder auferstand

Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung ausschließlich unter Angabe der Quelle und aktiven Hyperlinks auf das Ausgangsmaterial gestattet.

Weiterlesen

Diese Webseite benutzt Cookies. Mehr Informationen finden Sie hier! Weiterlesen!

OK!