Geschichte Tag für Tag: 23. Dezember

Geschichte
RUSSIA BEYOND
Unser täglicher Geschichtsrückblick zeigt Ihnen, was am heutigen Tag in der Geschichte Russlands und der Welt vor sich ging.

2013: Kalaschnikow gestorben

Im Alter von 94 Jahren stirbt Michail Kalaschnikow, der „Vater der AK-47“, des bis heute meistverkauften und eingesetzten Maschinengewehr AK-47.

Als er 18 Jahre alt war, war Kalaschnikow in die Rote Armee eingezogen worden, wo er einen Scharfsinn und eine Erfindungsgabe an den Tag legte, die viele erstaunte. Er brachte mehrere Vorschläge zur Verbesserung der Baukonstruktion von Panzerkanonen ein.

Im August 1941 musste Kalaschnikow an die Front, wo er zwei Monate später schwer verwundet wurde und ins Krankenhaus kam, wo er die meiste Zeit mit Skizzen und technischen Zeichnungen verbrachte, aus dessen Entwürfe später die AK-47 wurde und den Namen Kalaschnikows unsterblich machen sollte.

Die von Kalaschnikow vorgeschlagenen Konstruktionsideen blieben nicht ohne Beachtung der größten Waffenschmiede dieser Zeit und Kalaschnikow erhielt eine Zuweisung in die Hauptleitung der Artillerie der Roten Armee, wo er nach kurzer Zeit die Leitung des Konstruktionsbüros übernahm.

Sein berühmtes Maschinengewehr konstruierte Kalaschnikow zwei Jahre nach Kriegsende, also 1947. Seitdem wurden auf der ganzen Welt über 70 Millionen Exemplare mit unterschiedlichen Modifizierungen der Waffe zusammengebaut. Heute wird das AK von über 100 Ländern verwendet und ist in die Liste der herausragenden Erfindungen des 20. Jahrhunderts eingegangen.

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1953: Der tiefe Fall des Lawrentij Beria

Lawrentij Beria, von 1938 bis 1945 für seine Intrigen berüchtigte und die Mittel der blutigen Repression beherrschende Chef des NKWD und Kurator des sowjetischen Atomprogramms, verlor nach Stalins Tod im Jahr 1953, den Machtkampf mit anderen sowjetischen Führern, unter denen auch der zukünftige Staatschef Nikita Chruschtschow war. Dies bedeutete nicht nur das Ende seiner Karriere, sondern auch das Ende seines Lebens.

Beschuldigt, für das Vereinigte Königreich spioniert zu haben und für die Vertuschung zahlreicher Strafsachen verantwortlich zu sein, wurde Beria am 23. Dezember 1953 zum Tode verurteilt und noch am selben Tag hingerichtet – zumindest ist dies die offizielle Version. Einige Historiker glauben, dass es überhaupt keinen Prozess gegeben habe und dass der einst allmächtige Geheimpolizei-Chef bereits am Tag seiner Verhaftung, dem 26. Juli 1953, erschossen wurde. Seine Konkurrenten hätten den Prozess nur vorgetäuscht, um ihre Handlungen nachträglich als legal darstellen zu können.

Diese Version der Ereignisse wurde im Film „Lawrentij Beria“ aus dem Jahr 2014 dargestellt. Grundlage für die Annahme ist die Tatsache, dass Chruschtschow, Malenkow und andere sowjetische Führer, die Beria verhaftet hatten, die Ereignisse im Nachhinein jeweils anders beschrieben. Zudem hatte niemand je berichtet, wo genau Beria hingerichtet und begraben wurde. Der Tod eines der berüchtigtsten Handlanger Stalins bleibt also ein Mysterium – und selbst wenn seine ehemaligen Kollegen in den sowjetischen Geheimdiensten die Wahrheit wussten, hätten sie es diese niemals offengelegt.

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1942: „Wintergewitter“ um Stalingrad scheitert

Einen Tag vor Weihnachten endet das „Unternehmen Wintergewitter“, mit dem die Deutsche Wehrmacht ein letztes Mal versuchte, ihre im Kessel von Stalingrad eingeschlossene 6. Armee zu befreien.

Am Weihnachtsabend selbst ist dann klar: Der Versuch ist gescheitert und die Rote Armee der sichere Sieger einer der blutigsten und brutalsten Schlachten des Zweiten Weltkrieges.

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