Ein russischer Regisseur dreht seinen neuen Film in der Selbstisolation

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Timur Bekmambetow dreht seinen Film über die aufregende Flucht sowjetischer Gefangener aus einem deutschen Konzentrationslager mit Hilfe des Videospiels „War Thunder“.

Der in Hollywood bekannte russische Produzent und Filmregisseur Timur Bekmambetow ist ein Innovator, der in seinen Werken immer auf die neuesten Technologien setzt. Für sein aktuelles Projekt, den Film „V2. Flucht aus der Hölle“ plant er eine Regie-Revolution.

Die aufregende Geschichte von der Flucht aus einem Lager der Nazis 

„V2. Flucht aus der Hölle“ basiert auf einer wahren Begebenheit. Am 8. Februar 1945 gelang es zehn sowjetischen Kriegsgefangenen, ein deutsches Kampfflugzeug zu erobern und aus einem Konzentrationslager der Nazis zu fliehen. Die Deutschen verfolgten die sowjetischen Ausreißer unbarmherzig, konnten sie jedoch nicht einholen. Die Flüchtigen nehmen Kurs auf sowjetisches Territorium. Bei einem Landeversuch werden sie beschossen. Das Flugzeug fängt Feuer, doch Michail Dewjatajew, der Anführer der Gruppe, schafft es, die Maschine zu Boden zu bringen. Die verletzten Kameraden verstecken sich im Wald, nicht sicher, ob sie noch auf von Deutschen kontrolliertem Gebiet sind. Schließlich werden sie von Soldaten der Roten Armee entdeckt, gerettet und in ein Krankenhaus gebracht. Die meisten kehrten nach ihrer Genesung zurück an die Front. 

Timur Bekmambetow (links)

Diese Geschichte, die auf wahren Begebenheiten basiert, ist auch als Film voller Drama, Spannung und natürlich Action.

Ein Gefühl wie mittendrin 

Dies ist das erste Mal in der Filmgeschichte, dass Actionszenen in einem Kriegsfilm und insbesondere Szenen von Luftschlachten mit Unterstützung durch ein Videospiel gedreht werden - in diesem Fall „War Thunder“. 

Mit „V2. Flucht aus der Hölle“ will Bekmambetow die Generation Z erreichen. Der neue Film wird dem jungen Publikum das Gefühl geben, am Zweiten Weltkrieg teilzunehmen. Die Idee ist, Geschichte erlebbar zu machen. „Der Videospiel-Charakter ermöglicht es dem Zuschauer, vollständig ins Geschehen einzutauchen, so wie bei hochrealistischen russischen Computerspielen mit ihrer Liebe zum Detail“, sagt Bekmambetow.

Die Hauptfigur, Michail Dewjatajew, wird von dem russischen Schauspieler Pawel Prilutschni gespielt, der aus „Silver Spoon“ bekannt ist, einer russischen TV-Show, die von Netflix gekauft wurde. Er wird mit echten Spielern in einem virtuellen Kampf kämpfen, der nicht per Skript geschrieben werden kann. Sowjetische und deutsche Jets, die von den besten Spielern von War Thunder gesteuert werden, werden in Echtzeit mit ihm interagieren.

Filmemachen in Zeiten des Coronavirus 

Bekmambetow suchte nach neuen Wegen, um während des Ausbruchs des Coronavirus weiterhin Filme zu drehen, um die Gesundheit und das Leben des Filmteams nicht zu gefährden. Der Film wird in den Lenfilm Studios in St. Petersburg gedreht, aber nur wenige Schauspieler werden physisch am Set anwesend sein. Der Regisseur und das technische Team werden den Prozess von Moskau aus über Tablets und die Microsoft Teams-Plattform steuern.

„Während wir einen Film über den Krieg drehen, senden die Medien Kriegsberichte von der Front im Kampf gegen das Coronavirus: Ausgangssperre, Nahrungsmittelknappheit, Panik in allen Nationen usw.“, so Bekmambetow. Er betont, dass es auch während des Zweiten Weltkrieges Menschen gegeben habe, die Filme gedreht hätten und es keinen Grund zur Verzweiflung gebe!  

Instagram Story Format 

Der Film wird 2021 erscheinen und ist in zwei Versionen erhältlich: Die erste wird ein traditionelles horizontales Format für Kinos sein, während die andere im vertikalen Format für Smartphones optimiert ist. Auf diese Weise will der Regisseur mit seinem Film Menschen jeden Alters erreichen. Bekmambetow möchte seine jungen und älteren Zuschauer verbinden und sicherstellen, dass die Lehren aus dem Krieg nicht vergessen werden. 

Bekmambetows vorheriger vertikaler Film war ein Erfolg. „Profil“ wurde vollständig im vertikalen Format gefilmt, um das Eintauchen in die Social-Media-Gespräche der Charaktere zu ermöglichen. Bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin 2018 erhielt er die zweithöchste Auszeichnung.  

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