Panzer im Zweiten Weltkrieg: Eine sowjetische „Mickey Maus“ auf dem Schlachtfeld

Archivfoto; Disney
Im Zweiten Weltkrieg gab es nicht viel zu lachen. Doch ein sowjetisches Panzermodell sorgte bei den Soldaten der deutschen Wehrmacht für Belustigung.

Der Panzer, der die Wehrmachtssoldaten so erheiterte, war tatsächlich einer der erfolgreichsten sowjetischen Panzer der 1930er Jahre: der BT-7. Dieses leicht zu manövrierende Fahrzeug war schnell (bis zu 80 km/h auf der Straße und 30 km/h im Gelände) und mit einer 45-mm-Kanone und zwei 7,62-mm-Maschinengewehren ausgestattet. Das war genug, um effektiv gegen feindliche Infanterie und leichte Geschütze zu kämpfen. 

Der BT-7 erlebte seine Feuertaufe 1938 in der Schlacht von Chassan gegen die kaiserliche japanische Armee. Er nahm Ende der 1930er Jahre an allen Kriegen und Konflikten mit sowjetischer Beteiligung teil: an der Schlacht von Chalchin Gol, am sogenannten „Befreiungsfeldzug“ der Roten Armee in Polen und am Winterkrieg gegen Finnland.

Sein entscheidender Nachteil war die eigene schwache Panzerung (nur 15-20 mm dick), die den BT-7 während der deutschen Invasion 1941 ungeeignet machte. Die Rote Armee verlor im Kampf sehr viele ihrer BT-7. Daher wurde der Panzer nur noch bei Hinterhalten eingesetzt. Hierfür waren auf kurze Distanz selbst die veralteten 45-mm-Kanonen noch schlagkräftig genug. 

Der konische Turm des Panzers und seine zwei runden Luken, wenn sie leicht geöffnet waren, erinnerten die deutschen Soldaten offenbar an eine berühmte Disney-Zeichentrickfigur: Mickey Maus. Unter diesem Spitznamen war der BT-7 (Modell 1937) in der Wehrmacht bekannt. 

Insgesamt wurden über 5.000 BT-7-Panzer gebaut, bis die Produktion 1940 eingestellt wurde. Der Panzer war während des gesamten Zweiten Weltkriegs im Einsatz. Seine militärische Laufbahn endete dort, wo sie begann, in Fernost. 1945 leistete der BT-7 seinen Beitrag zum Sieg über die japanische Kwantung-Armee. Die BT-7-Panzer fuhren im gleichen Jahr bei der Siegesparade in der chinesischen Stadt Harbin mit.  

Die Deutschen hatten noch eine zweite „Mickey Maus“ im Fuhrpark der Roten Armee entdeckt. Einige Modelle des berühmten T-34 hatten ebenfalls zwei runde Luken im Turm. Die sowjetischen Panzerbesatzungen zogen es teilweise vor, diese während des Kampfes für eine bessere Belüftung ein wenig geöffnet zu lassen. Zudem hatten sie Bedenken, dass sie in einem äußerst ungünstigen Moment blockieren könnten.

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