3 sowjetische Heavy-Metal-Bands, die Sie kennen müssen

Arija in Moskau, 1987

Arija in Moskau, 1987

Igor Mikhalev/Sputnik
Heavy Metal war in der UdSSR bei weitem nicht so weit verbreitet wie Pop-Rock, aber einige sowjetische Metal-Bands werden auch heute noch hoch geschätzt.

1 Tschórnyj Kófe (Schwarzer Kaffee)

Der Gründer und Band-Leader der Heavy-Metal-Gruppe Tschórnyj Kófe Dmitrij Warschawskij sagt, dass die Geschichte seiner Band mit ihrem ersten Song 1979 beginnt. Damals begegnete Warschawskij Fjodor Wassiljew und sie begannen zusammen zu spielen. 1984 fand dann ihr erstes Konzert in Moskau statt. Im selben Jahr nahmen sie ihr erstes Album mit dem Titel Pridi i wsjo wosmí (Komm und nimm alles) mit vielen Songs zum Thema Liebe und Hoffnung auf. Wie damals üblich, erschien das Album nicht auf Vinyl, sondern auf Tonband.

Tschórnyj Kófe spielte bei vielen Konzerten vor vollem Haus, aber das Kulturministerium der UdSSR hielt die Lieder der Gruppe für ideologisch falsch, da sie nicht dem Sozialismus gewidmet waren. Erst 1987 wurde die Band offiziell anerkannt und unterzeichneten einen Vertrag mit dem Staats-Label Melódija, das den Musikern ein professionelles Studio zur Verfügung stellte.

1992 ging Warschawskij in die USA. Sein Ziel war es, die dortige Musikindustrie kennenzulernen. 1999 entschied er, dass er genug gesehen hatte und kehrte nach Russland zurück, so dass Tschórnyj Kófe wieder in der Heimat aktiv werden konnte. Die Gruppe hat offiziell zehn Alben veröffentlicht und tritt immer noch auf, wobei sie für die professionelle Qualität ihrer Musik und die Texte über Freiheit, die russische Kultur und Religion verehrt werden.

2 Arija (Arie)

Die Geschichte dieser Kult-Band begann am 31. Oktober 1985, als das erfolgreiche Debütalbum Mánija welíchija (Größenwahn) veröffentlicht wurde. Die Songs handelten von Liebe und Heldenmut. In ihrer frühe Phase ähnelt die Musik der Band dem Stil von Iron Maiden.

1987 führten Konflikte in der Gruppe zur Auflösung, woraufhin einige Mitglieder eine neue Gruppe mit dem Namen Máster (Meister) gründeten. 1994 trat der Lead-Sänger Walerij Kipelow intensiv mit seiner neuen Band auf, kehrte aber im folgenden Jahr zu Arija zurück. 1998 begann dann die Zusammenarbeit mit der russischen Vertretung des Harley-Davidson-Konzerns. Sie führte zu drei Tribute-Alben. Im Jahr 2002 übernahm Artur Berkut den Platz des Lead-Sängers Walerij Kipelow. Arija tritt immer noch auf. Über die Jahre kam es zu gemeinsamen Auftritten mit ausländischen Bands wie UDO und Rammstein sowie Projekten mit ehemaligen Bandmitgliedern.

3 Park Górkogo (Gorki-Park)

Die Glam-Metal-Band Park Górkogo(auch bekannt als Gorky Park) spielt eine Sonderrolle im sowjetischen Heavy Metal: Sie war das ehrgeizige Projekt des sowjetischen Rockmusikers und Produzenten Stas Namin. Er eröffnete sein eigenes Zentrum zur Produktion von Musikprojekten im Gorki-Park in Moskau. Daher stammt auch der Name der 1987 gegründeten Band.

Ihr Stil – Glam Metal – war in der sowjetischen Musik recht ungewohnt. Die für diesen Stil typischen Kostüme waren vollkommen ungewöhnlich. In den USA dagegen war der Stil in Mode, aber eine russische Band war dort etwas Exotisches. Dennis Berardi, Mitgründer der Firma Kramer Guitars, wurde der amerikanische Manager der Gruppe, mit dem sie in die USA fuhren, um bessere Aufnahmen realisieren zu können. Dies führte zur Veröffentlichung ihres Debütalbums im August 1989. Die Songtexte drehten sich um Liebe, Hoffnung und Freiheit. Der Titel Bang erreichte den dritten Platz unter den Top-15 bei MTV. Es wurden 450.000 Exemplare verkauft und in Dänemark erzielte die Veröffentlichung (Platz 5, 1993) sogar eine Goldene Schallplatte.

Im selben Monat kehrte Gorky Park nach Moskau zurück, um mit weltberühmten Gruppen wie Bon Jovi und Scorpions auf dem Moskauer Music Peace Festival zu spielen. MTV strahlte das Festival in 59 Ländern aus. 1990 verließ der Sänger Nikolai Noskow jedoch die Band und mit der Gruppe ging es nun bergab. Es gab einige Versuche einer Wiedervereinigung und Gorky Park veröffentlichte noch drei weitere Studioalben, aber der Erfolg blieb der Band versagt.

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