Die älteste Stadt Russlands (FOTOS)

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Derbent am Kaspischen Meer soll bereits über 2000 Jahre alt sein.

Die Russische Akademie der Wissenschaften datiert die erste Bevölkerung hier aus dem 4. Jahrhundert vor Christus.

Und obwohl die Stadt Kertsch kürzlich Anspruch auf den Status als älteste russische Stadt erhoben hat, nachdem die Krim Teil der Russischen Föderation geworden war, bleibt Derbent immer noch eine der ältesten Städte der Welt.

Die Stadt liegt am Ufer des Kaspischen Meeres, wo sich die Berge des Großkaukasus zum Wasser hin erstrecken und die Große Kaukasische Passage bilden.

In der Region lebten sesshafte Stämme, die von der Landwirtschaft lebten.

Das Christentum kam 313 in Derbent auf, als Urnair, der Zar des kaukasischen Albaniens, es als offiziellen Glauben einführte. Derbent, das zu dieser Zeit Teil des alten Staates war, fiel unter den Einfluss der Religion. Dies geschah lange bevor das Christentum eine der anderen Regionen Russlands erreichte. 

Die Befestigungen, auf die man bei einem Besuch in Derbent stoßen wird, wurden errichtet, um sich über fünf bis sechs Jahrhunderte gegen ständige Angriffe der Nomaden - der Hunnen und Chasaren - zu verteidigen.

Die Zitadelle von Naryn-Kala ist Teil der Festung Derbent, die in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen wurde. Sie ist vergleichbar mit der Chinesischen Mauer.

Im 7. Jahrhundert brachten muslimische Araber ihre Religion nach Derbent. 

Zu Beginn des 8. Jahrhunderts wurde Derbent zum wichtigsten Standbein des kaukasischen Kalifats in der Region.

Derbent erlebte seine Blütezeit vom 8. bis zum 13. Jahrhundert, als die antike Stadt zu einer der wichtigsten Städte des Mittelalters wurde.

1222 tauchte die Armee Dschingis Khans vor den Stadtmauern auf. Zunächst gelang es der Stadt, die Mongolen abzuwehren. Aber im Jahr 1239 fiel Derbent schließlich.

Als der russische Staat allmählich zu einer Macht wurde, mit der man rechnen musste, wuchs sein Interesse an der Stadt. So wie St. Petersburg als Russlands Fenster nach Europa gilt, wurde Derbent als Tor zum Osten angesehen.

1722 stieg Peter I. an der Nordküste von Dagestan aus und zog in Richtung Derbent. Der russische Kaiser übernachtete in der Stadt und soll persönlich eine Öffnung in die Wand seiner Kammer gemacht haben, um auf das Meer blicken zu können. Aber wer weiß, ob diese Legende wahr ist ...

Derbent sollte erst viel später, 1806, ein Teil Russlands werden. Die Region war für russische Truppen einige Zeit nicht sehr sicher.

Im 19. Jahrhundert wurde die Gegend vom Kaukasuskrieg erschüttert, in dem die Armee des Russischen Reiches für die Annexion der Bergregionen des Nordkaukasus kämpfte.

Derbent blieb auch nicht von der Oktoberrevolution und dem anschließenden Bürgerkrieg zwischen der Roten und der Weißen Armee verschont und ebenso wenig vorm Zweiten Weltkrieg.

Heute, in Friedenszeiten, kann jeder Derbent und seine einst uneinnehmbare Zitadelle besuchen, um in die Geschichte der Stadt einzutauchen, von der die Mauern der antiken Stadt erzählen.

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