>>> Alle russischen Herrscher auf einen Blick (Teil 1): Aufstieg und Fall der Rurikiden-Dynastie
Mehr als 300 Jahre wurde Russland von den Romanows regiert. Michail I. war der erste Zar aus dieser Dynastie. Mit ihm endete in Russland die Zeit der Wirren. Vor seiner Krönung im Jahr 1613 wurde Russland von verschiedenen Anwärtern auf den Zarenthron regiert, die sich mit der Unterstützung ausländischer Mächte bekriegten.
Lernen Sie alle Vertreter der zweiten und zugleich letzten russischen Zarendynastie kennen.
Michail Fjodorowitsch (1613-1645)
Der erste Zar der Romanow-Dynastie, Michail Fjodorowitsch (1596-1645), wurde auf dem Semski Sobor (Volksversammlung) 1613 zum Zaren gewählt. Unter seiner Herrschaft erholte sich das Moskauer Zarenreich von der katastrophalen Zeit der Wirren.
Alexej Michailowitsch (1645-1676)
Der zweite Romanow, Alexej Michailowitsch (1629-1676), förderte Russlands Handel und Zusammenarbeit mit Europa und lud europäische Militärs und Ingenieure nach Russland ein. Er führte den Ratskodex (Sobornoje Uloschenije) von 1649 ein und war der Vater von Peter dem Großen.
Fjodor Alexejewitsch (1676-1682)
Alexej Michailowitschs Sohn Fjodor (1661-1682), der den Thron erbte, hatte eine schwache Gesundheit und verbrachte die meiste Zeit im Bett. Während seiner kurzen Regierungszeit wurde eine Volkszählung durchgeführt, und das russische Militär wurde überprüft und bewertet.
Peter I. und Iwan V. (1682-1689)
Nach Fjodors Tod wurde Russland von zwei Zaren gleichzeitig regiert - Peter (1672-1725) und seinem Halbbruder Iwan V. (1666-1696), die unter der Vormundschaft ihrer älteren Schwester Sofia standen, die die Regierungsgeschäfte führte.
Peter der Große (1689-1725)
Im Jahr 1689 beendete Zar Peter (1672-1725) diese Doppelherrschaft und begann, das Land als vollwertiger Zar zu regieren.
Peter führte einige der größten Reformen in der russischen Geschichte ein - in Politik, Wirtschaft, Kultur ... Er machte Russland zu einer europäischen militärischen Supermacht, indem er Schweden im Großen Nordischen Krieg (1700-1721) besiegte. Danach wurde Russland zum Kaiserreich erklärt, und Peter zum ersten russischen Kaiser.
Katharina I. (1725-1727)
Das Erbfolgegesetz von Peter dem Großen sah vor, dass der Herrscher seinen Nachfolger vor seinem eigenen Tod bestimmen musste. Als Peter der Große starb, hatte er das versäumt.
Seine Frau, Kaiserin Katharina I. (1684-1727), wurde von einer Gruppe hochrangiger Staatsmänner unter der Leitung von Alexander Menschikow, Peters ehemaligem engsten Vertrauten und Freund, auf den Thron gesetzt. Katharina kontrollierte jedoch nicht die Politik. De facto wurde Russland von Menschikow regiert.
Peter II. (1727-1730)
Der Enkel Peters des Großen, Peter II. (1715-1730), bestieg den Thron, als er gerade elf Jahre alt war. Drei Jahre später, mit 14, erlag er den Pocken.
Peter hatte keine Zeit, sich für die Staatsgeschäfte zu interessieren und regierte nicht wirklich unabhängig - an seiner Stelle wurde der Staat von den Staatsmännern im Obersten Geheimen Rat kontrolliert.
Anna Iwanowna (1730-1740)
Anna (1693-1740) war die Tochter von Iwan V., dem Halbbruder von Peter dem Großen. Nach dem Tod Peters II. lud der Oberste Geheime Rat Anna ein, die Herrscherin zu werden, allerdings mit gewissen Einschränkungen ihrer Macht. Nach ihrer Krönung löste Anna jedoch den Obersten Geheimen Rat auf und begann unabhängig zu regieren.
Ihre solide politische Haltung und ihr kluges Management halfen Russland, sich im Krieg von 1735-1739 gegen das Osmanische Reich zu behaupten. Ihre Herrschaft war auch berühmt für die brutale, rustikale Unterhaltung, die sie am russischen Hof einführte - Anna war eine Schießwütige, und einmal ließ sie eine Narrenhochzeit in einem Eispalast abhalten.
Iwan VI. (1740-1741)
Als Anna starb, hinterließ sie den Thron Iwan VI. (1740-1764, dem einjährigen Sohn ihrer Nichte Anna Leopoldowna (1718-1746), der zum Regenten Russlands wurde.
Iwan VI. „regierte“ weniger als ein Jahr lang, bevor er von Elisabeth, der Tochter Peters des Großen, abgesetzt wurde. Iwan verbrachte den Rest seines Lebens in Haft und starb bei dem Versuch, aus seiner Gefängniszelle zu fliehen.
Elisabeth Petrowna (1741-1761)
Elisabeth (1709-1762), Tochter von Peter dem Großen, war die letzte Russin auf dem russischen Thron. Ihre 20-jährige Regierungszeit ist berühmt für ihre erfolgreiche Außenpolitik (Russland behauptete sich in den Kriegen gegen Schweden und im Siebenjährigen Krieg), die Entwicklung von Kunst und Wissenschaft und für die weitere Erhöhung der Steuerlast der Bevölkerung.
Peter III. (1761-1762)
Peter III. (1728-1762) war ein Enkel Peters des Großen und der nächste in der Thronfolge nach Elisabeth. Er lebte ab 1742 in Russland. Er regierte nur ein halbes Jahr lang, von Dezember 1761 bis Juni 1762, bevor er von seiner Frau Katharina abgesetzt wurde. Peter III. wurde kurz nach dem Staatsstreich ermordet.
Katharina die Große (1762-1796)
Die Herrschaft Katharinas II. (1729-1796) brachte ihr aus vielen Gründen den Beinamen „die Große" ein - von der territorialen Ausdehnung des Reichs über die politische Entwicklung bis hin zur Verbreitung der Wissenschaften, die Katharina förderte. Allerdings nahm Katharina große Kredite von europäischen Staaten auf, so dass das Reich am Ende ihrer Herrschaft eine enorme Auslandsverschuldung aufwies.
Paul I. (1796-1801)
Paul, der Sohn von Katharina und Peter III., wurde nach dem Tod seiner Mutter mit 42 Jahren russischer Kaiser. Während seiner kurzen Regierungszeit leitete er eine Reihe von wichtigen Reformen im militärischen Bereich und in der russischen Politik ein. Er wurde bei einem Putsch ermordet, der von einer Gruppe hochrangiger Staatsmänner initiiert worden war, die gegen die Innen- und Außenpolitik von Paul I. waren.
Alexander I. (1801-1825)
Alexanders Regierungszeit war einerseits durch die Entwicklung von Kultur und Kunst und andererseits durch den Vaterländischen Krieg von 1812 gekennzeichnet. Russland besiegte die große französische Armee unter der Führung von Napoleon Bonaparte, die bis nach Moskau vordrang.
Alexander starb plötzlich 1825 in der Stadt Taganrog in Südrussland. Daraufhin kam es am 14. Dezember 1825 zu einem versuchten Staatsstreich, dem so genannten Aufstand der Dekabristen, angeführt von aristokratischen Offizieren. Nikolaus I., der nächste Zar, schlug den Aufstand jedoch mit militärischer Gewalt nieder.
Nikolaus I. (1825-1855)
Nikolaus I. (1796-1855), der dritte Sohn Pauls I., gab den Anstoß zum Bau von Eisenbahnen in Russland, was die Industrialisierung des Landes stark vorantrieb. Die Kodifizierung der russischen Gesetze und eine Finanzreform gehörten zu den Erfolgen seiner Regierungszeit, aber die starke Korruption im Militär führte schließlich dazu, dass Russland den Ostkrieg (Krimkrieg) von 1853-1856 verlor. Nikolaus I. starb, bevor der Krieg zu Ende war.
Alexander II. (1855-1881)
Der Sohn von Nikolaus I., Alexander II. (1818-1881), leitete wichtige Reformen in Russland ein, darunter die Bauernbefreiung von 1861, eine umfassende Militärreform, die Einführung neuartiger selbstverwalteter Dorfgemeinschaften und vieles mehr.
Die Emanzipation der Leibeigenen führte jedoch zu sozialen Ungleichheiten und es bildeten sich terroristische Gruppen. Es gab fünf Attentatsversuche auf Kaiser Alexander, von denen der sechste schließlich tödlich für ihn endete. Am 1. März 1881 wurde der Kaiser von einem Terroristen getötet.
Alexander III. (1881-1894)
Die Regierungszeit von Alexander III. (1845-1894), dem Sohn Alexanders II., war berühmt für ihre Friedfertigkeit - unter Alexander III. war Russland an keinem Krieg beteiligt. Seine Innenpolitik war dagegen streng konservativ. Dennoch gelang es der Staatspolizei und den Geheimdienstorganen nicht, die revolutionären Aktivitäten in der russischen Gesellschaft zu unterdrücken.
Lenin und Stalin, die späteren Gründer der UdSSR, begannen damit während der Herrschaft von Alexander III.
Nikolaus II. (1894-1917)
Nikolaus II. (1868-1918) war der letzte russische Zar. Seine Politik war nicht erfolgreich und führte zur Revolution von 1905, die die russische Gesellschaft massiv erschütterte. Nach der Revolution wurde die Staatsduma, das erste offizielle russische Parlament, eingerichtet, was jedoch den Lauf der Dinge nicht änderte.