Die verrückten Designs der ersten sowjetischen Rennwagen (FOTOS)

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Diese Autos waren glatt und flach, um den Luftwiderstand zu überwinden und eine maximale Geschwindigkeit zu erreichen.

Schon bald nach der Erfindung des Autos wurde die Höchstgeschwindigkeit zum Ziel vieler Automobilkonstrukteure. Auch die sowjetischen Konstrukteure beteiligten sich an diesem Wettbewerb.

Im Jahr 1937 baute der Moskauer Zentrale Automobilsportclub den zweisitzigen Sportwagen GAS-A ZAKS. Er konnte bis auf 131,1 km/h beschleunigen.

GAS-A ZAKS.

Ein weiterer Rennwagen namens GAS GL-1 kam 1938 auf den Markt. Er basierte auf dem GAS M1, einem Personenwagen, der von 1936 bis 1943 in der UdSSR in Serie produziert wurde. Im Vergleich zum Standard-Personenwagen hatte die Rennversion einen viel gewagteren Look. Der GL-1 konnte bis zu 147,84 km/h schnell werden.

GAS-A ZAKS.

Die Entwicklung und Produktion von Sportwagen in der UdSSR kam mit Beginn des Zweiten Weltkriegs zum Stillstand und wurde erst nach dessen Ende 1945 wiederaufgenommen. Nach dem Krieg schlug der Moskauer Ingenieur Alexander Peltzer die Konstruktion eines höchst ungewöhnlichen Rennwagens vor, der seiner Meinung nach die bestehenden internationalen Geschwindigkeitsrekorde brechen könnte.

GAS GL-1.

Nach den Vorstellungen des Konstrukteurs sollte es sich um ein völlig neues Auto handeln, das nicht auf einem in der Sowjetunion in Serie hergestellten Pkw basierte. Peltzer war der Meinung, dass der neue Wagen nur zu diesem Zweck konstruiert werden durfte, um eine maximale Geschwindigkeit zu erreichen.

Nachdem die Idee von der Regierung genehmigt worden war, wurde der Wagen in nur fünf Monaten konstruiert und gebaut. Der neue Rennwagen erhielt den Namen Swesdá (dt.: Stern) und wurde an den Seiten mit einem roten Stern bemalt.

Der Swesdá hatte eine glatte, aerodynamisch geformte Karosserie ohne flache Oberflächen und scharfe Kanten.

Der sowjetische Rennwagen folgte einem internationalen Trend: Alle Sportwagenkonstrukteure jener Zeit beschäftigten sich mit der Idee, den Luftwiderstand zu verringern, indem sie die Karosserie entsprechend formten. Der Mercedes Benz W125 Rekordwagen wurde zum Beispiel auf die gleiche Weise entworfen.

Neben der aerodynamisch geformten Karosserie war der Swesdá-Rennwagen auch sehr niedrig: Mit einer Höhe von nur 720 mm über dem Boden erreichte er nicht einmal die Taillenhöhe eines durchschnittlichen Erwachsenen. Der Wagen war mit einem 30-PS-Motor ausgestattet.

W125 Rekordwagen im Mercedes-Benz Museum in Stuttgart, Deutschland.

Am 23. September 1946 unternahm der Swesdá zu seiner ersten Testfahrt. Dabei wurden kleinere Mängel festgestellt, der Vergaser richtig eingestellt und das genaue Verhältnis von Benzol und Alkohol, den beiden Bestandteilen des vom Auto verwendeten Kraftstoffs, bestimmt.

Eine Woche später konnte der Swesdá-Rennwagen auf der Minsker Autobahn in Moskau auf 148 km/h beschleunigen.

Ein Jahr später entwickelten die Konstrukteure ein neues Modell mit dem Namen Swesdá-2. Das neue Auto hatte ein neues Getriebe, ein verbessertes Motorkühlsystem und einen neuen 42 PS starken Motor. Bei Tests konnte das Auto auf 159,5 km/h beschleunigen.

Swesdá.

Nach der Modernisierung wurde der Wagen in Swesdá-3 umbenannt. Er erhielt unter anderem einen neuen, 64 PS starken Motor. Der leichte und stromlinienförmige Wagen konnte nun auf 205 km/h beschleunigen.

Das letzte Modell der Swesdá-Serie wurde Swesdá 6 genannt. Im Vergleich zu den Vorgängermodellen hatte es eine deutlich verlängerte Karosserie. Die Höchstgeschwindigkeit des Wagens betrug nur 182,8 km/h. Ende 1962 wurde das Konstruktionsbüro für Hochgeschwindigkeitsfahrzeuge geschlossen und die Produktion der experimentellen Rennwagen eingestellt.

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