Als Pelé gegen die UdSSR spielte (FOTOS)

Geschichte
BORIS JEGOROW
Viele Jahre lang träumte der legendäre Brasilianer davon, ein Tor gegen seinen Freund und einen der besten Torhüter der Fußballgeschichte – Lew Jaschin – zu schießen. Im Jahr 1965 wurde sein Traum endlich wahr.

Der siebzehnjährige Edson Arantes do Nascimento, besser bekannt als Pelé, bestritt sein erstes Spiel gegen die sowjetische Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft 1958 in Schweden. Für den späteren „König des Fußballs“ war dieses internationale Turnier das erste seiner Karriere.

Die Mannschaften der UdSSR und Brasiliens trafen im letzten Spiel der Gruppenphase aufeinander. Zu diesem Zeitpunkt hatten sie bereits vier Punkte gesammelt und spielten um den Einzug ins Viertelfinale. Trotz aller Bemühungen gelang es den sowjetischen Spielern nicht, die legendären Brasilianer zu schlagen – zwei Tore von Vavá brachten den Sieg für das Team aus Lateinamerika.

Pelé wollte bei seinem Debüt unbedingt ein Tor schießen, doch Wiktor Zarjow, der ihn persönlich bewachte, ließ ihm keine einzige Chance. „Pelé hat nicht schlecht gespielt“, erinnerte sich der Fußballer Nikita Simonjan: „Man konnte sofort erkennen, dass er ein guter Junge ist, leicht, intelligent, schnell und technisch versiert. Aber unser Verteidiger Witja Zarjow kam mit ihm zurecht“. Der Brasilianer hat den sowjetischen Verteidiger nicht vergessen und fragte viele Jahre später bei seinem Besuch in Moskau, wer der Spieler mit der Nummer 5 auf seinem Trikot sei.

Nachdem er gegen die UdSSR keinen Treffer erzielt hatte, zeigte das junge Wunderkind in den folgenden Spielen sein ganzes Können: Im Viertelfinale war er der Urheber des einzigen Siegtreffers gegen Wales, im Halbfinale gegen die Franzosen erzielte er einen Hattrick und im Finale traf er zweimal gegen den Gastgeber, den besten Torhüter des Turniers. Brasilien wurde Weltmeister und Pelé eine lebende Legende.

Bei der Weltmeisterschaft 1958 freundete sich Pelé mit Lew Jaschin an, dem einzigen Torhüter, der jemals mit dem Ballon d'Or ausgezeichnet wurde. „Was den größten Torhüter aller Zeiten, Lew Jaschin, betrifft, so kannte ich ihn gut“, erinnerte sich der Stürmer später. „Er war mein erster Freund außerhalb Brasiliens.

1965 flog Pelé zu einem Freundschaftsspiel gegen die sowjetische Nationalmannschaft nach Moskau und erfuhr zu seiner großen Enttäuschung, dass Jaschin verletzungsbedingt nicht an dem Spiel teilnehmen würde. Der Torhüter traf sich jedoch mit dem Stürmer beim Training vor dem Spiel und schenkte ihm einen Miniatur-Samowar. Das Spiel endete 3:0 für die Brasilianer, Pelé selbst erzielte zwei Tore.

Der „König des Fußballs“ wollte unbedingt ein Tor gegen einen der besten Torhüter der Welt erzielen, und im Freundschaftsspiel in Rio de Janeiro ging sein Wunsch endlich in Erfüllung. Er war der Urheber eines der beiden Tore gegen Jaschin im Spiel, das 2:2 endete.