Fakt des Tages: Warum spielte das Glockenspiel des Kremls einen Trauermarsch statt eines Gebets?

Die Uhr, die Peter der Große 1706 in Holland gekauft hat, ist immer noch auf dem Spasskij-Turm des Kremls angebracht. Die Uhr zeigte nicht nur die Zeit an, sondern spielte auch eine Melodie, von der die Historiker lange nicht herausfinden konnten, welche es war.

Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Glockenspiel so gestimmt, dass es die Hymne Gott ist herrlich in Zion (aus der Feder des russischen Komponisten Dmitrij Bortnjanskij) und den Marsch des Preobraschenskij-Regiments (komponiert von einem unbekannten russischen Musiker) spielte.

Während der Revolution von 1917 traf ein Artilleriebeschuss die Uhr des Kremls und sie blieb stehen. Als 1918 viele Bolschewiken in den Kreml einzogen, ließ Lenin die Uhr reparieren und das Glockenspiel auf eine andere Musik einstellen. Die Uhr wurde von dem Moskauer Uhrmacher Nikolaj Berens repariert und von dem Musiker Michail Tscheremnych gestimmt. Das Glockenspiel begann, die Internationale und den Trauermarsch Du bist dem tödlichen Kampf zum Opfer gefallen zu spielen.

Der Trauermarsch wurde bis 1932 und die Internationale bis 1938 aufgeführt. Seit dem Jahr 2000 spielt das Glockenspiel die Nationalhymne Russlands und Michail Glinkas Sláwsja (dt.: Sei gepriesen).

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