Khan Berke war beeindruckt von der Eloquenz und Überzeugungskraft des Rostower Heiligen. Kyrills Rede wurde auch von Dair Kaidagul, dem Zarewitsch, der aus der Dschingisiden-Dynastie stammte, gehört. Auch er war von Kyrills Geschichte beeindruckt.
Bald darauf erkrankte der Sohn des Khans. Er schickte nach Rostow, um Kyrill zu holen, da er sich an seine Erzählungen über die Wunder der Orthodoxie erinnerte. Bischof Kyrill ordnete an, dass in der Rostower Kathedrale für die Gesundheit des Dschingisiden gebetet werden sollte. Er selbst eilte zur Horde, wo er ein heiliges Gebet für den Kranken sprach, und dieser wurde, wie die Legende berichtet, gesund. Dafür erhielt Bischof Kyrill vom Khan einen Jarlyk, einen schriftlichen Erlass, laut dem der jährliche Tribut der Fürsten von Rostow und Jaroslawl in die Kirchenkasse fließen sollte.
Auf dem Rückweg wurde Bischof Kyrill von dem Fürsten Dair eingeholt. Unter Tränen bat er den Heiligen, ihn mitzunehmen, und versicherte ihm, er wolle den orthodoxen Glauben kennen lernen und die russischen Kirchen mit eigenen Augen sehen. Die Mitnahme von Dair war für den Bischof sehr riskant — der Khan hätte wütend werden können. Dennoch lud der den Fürsten nach Rostow ein.
Dort lebte Dair im Haus des Bischofs, lernte Russisch, besuchte Kirchen und Klöster. Er lebte bescheiden und demütig, beteiligte sich nicht an der Politik und diente nur Gott. Nach einiger Zeit schickte der Khan Berke dem Zarewitsch einige „Karren mit Silber“ – ein Zeichen dafür, dass die Abreise von Dair aus der Horde von seinem Onkel gebilligt wurde.
In der Folge ließ sich Dair unter dem Namen Pjotr zum orthodoxen Glauben taufen und gründete mit eigenen Mitteln ein Kloster am Nerosee. Die Legende besagt, dass ihm an dieser Stelle die Heiligen Petrus und Paulus erschienen sind. Heute ist es das Petrowskij-Männerkloster in Rostow.
Später heiratete Pjotr eine Adelige aus Rostow, und sie hatten zahlreiche Nachkommen – das Adelsgeschlecht der Tschirikows geht auf sie zurück. Nach dem Tod seiner Frau wurde Pjotr Mönch in dem von ihm gegründeten Kloster und starb dort im Jahr 1291. Seine Verehrung begann fast unmittelbar nach seinem Tod und 1547 wurde Pjotr von der Orthodoxen Kirche heiliggesprochen.