- das Kriegslied Donner des Sieges, erschalle! (Text von Gawriil Dershawin, Musik von Osip Koslowskij);
- die religiöse Hymne Gott ist herrlich in Zion (Text von Michail Tscheraskow, Musik von Dmitrij Bortnjanskij);
- der Marsch des Preobraschenskij-Regiments – wenn militärische Siege gefeiert wurden.
Der Tradition gemäß war der Anführer des Regiments nämlich der Imperator selbst.
Drei verschiedene Hymnen – das war irgendwie willkürlich. Unter Imperator Alexander I. wurde beschlossen, eine neue, einheitliche Hymne einzuführen.
Ende 1816 erließ Alexander ein Dekret, demzufolge Das Gebet des russischen Volkes die erste offizielle Hymne des Russischen Reiches wurde. Der Text der Hymne stammte aus dem gleichnamigen Gedicht von Wassilij Schukowskij. Die Musik wurde jedoch von der britischen Hymne übernommen.
Zar Alexander war anglophil – wie auch sein engster Kreis in den ersten Jahren seiner Herrschaft. Die Freundschaft zwischen Russland und England wurde jedoch erst nach dem russischen Sieg über Napoleon gefestigt, und in St. Petersburg wurde die Englandfreundlichkeit buchstäblich auf eine offizielle Ebene gehoben. So wurde beispielsweise unter der Leitung des britischen Porträtisten George Dawe eine Galerie mit den Porträts der Helden des Krieges von 1812 eingerichtet. Auch die neue Hymne wurde auf die britische Hymne God Save The King (von dem Dichter und Komponisten Henry Carey) vertont, und die ersten Zeilen der Hymnen waren in ihrer Bedeutung identisch.
Die Hymne Gebet des russischen Volkes wurde bei allen feierlichen Versammlungen und Verabschiedungen des Zaren gesungen. Sie blieb die Nationalhymne Russlands bis 1833, als der Komponist Alexej Lwow im Auftrag von Zar Nikolaus I. eine neue Musik schrieb und Wassilij Schukowskij seinen alten Text leicht abänderte – so entstand die Hymne Gott schütze den Zaren, die bis 1917 verwendet wurde.