Während seiner Zeit in einem russischen Kriegsgefangenenlager wurde Freisler von kommunistischen Idealen durchdrungen. Die revolutionären Ereignisse von 1917 faszinierten den ehemaligen Wehrmachtssoldaten eindringlich und er trat der bolschewistischen Partei bei.
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Als er 1920 in seine Heimat zurückkehrte, widmete sich Freisler der Rechtswissenschaft. Er änderte seine politischen Ansichten vollständig und trat 1925 der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei Adolf Hitlers bei.
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Im Dritten Reich konnte Roland Freisler bis an die Spitze der Macht vordringen. Von 1942 bis fast zum Zusammenbruch des Regimes war er Präsident des Volksgerichtshofs, der über Fälle von Hochverrat, Spionage und andere politische Straftaten urteilte.
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Freisler verurteilte persönlich 4.951 Menschen zur Hinrichtung. Sein ganzes Leben lang bemühte er sich, seine bolschewistische Vergangenheit auszulöschen, indem er eine fanatische Loyalität gegenüber dem Führer an den Tag legte. Dieser erinnerte sich jedoch gut an die frühe Biografie seines Anhängers und nannte ihn oft halb scherzhaft unseren Bolschewiken.
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Ronald Freisler hätte sich zweifellos in den Nürnberger Prozessen wiedergefunden, wenn das Schicksal es nicht anders bestimmt hätte. Am 3. Februar 1945 wurde er bei einem amerikanischen Luftangriff auf Berlin tödlich verletzt. Noch an seinem letzten Lebenstag hatte er vier Menschen zum Tode verurteilt.