„Und gibt es einen Russen, der solch eine schnelle Fahrt nicht liebte? Oh, wie sollte er sie auch nicht lieben – er, der Russe, dessen Seele sich so gern dem Taumel tollen Überschwangs hingibt; er, der Russe, der zu guter Stunde sagt: ‚Was kann das schlechte Leben nützen! Hol der Teufel schon, was morgen kommt!‘“
„Der Humor ist der Verdienst unserer Nation. Scharf und bitter, einfältig und verworren; der russische Humor hat die schrecklichsten, aussichtslosesten Jahre überstanden. Und ich will glauben, dass wir, solange wir Witze machen können, eine große Nation bleiben!“
“Wir Russen haben kein System für einen sozialen Aufstieg. Wir sind weder gemustert noch trainiert, um Meister in ‚sozialen Prinzipien‘ oder anderen Prinzipien zu werden, sondern einfach dem Wildwuchs überlassen wie die Nesseln am Zaun. Darum haben wir einige Heuchler unter uns und viele Lügner, kopflose Fanatiker und Schwätzer. Wir müssen nicht den Heuchler spielen, um sozialen Prinzipien zu genügen oder dem, was wir unter sozialen Prinzipien verstehen. Wir existieren in völliger Freiheit, das heißt, wir vegetieren, lügen, schwätzen ganz natürlich, ohne Rücksicht auf irgendwelche Prinzipien.“
Michail Saltykow-Schtschedrin
"Ich glaube, das wichtigste, das wesentlichste geistige Bedürfnis des russischen Volkes ist das Bedürfnis, immer und unaufhörlich, überall und in allem zu leiden. Mit diesem Lechzen nach Leid scheint es von jeher infiziert zu sein. Der Strom der Leiden fließt durch seine ganze Geschichte; er kommt nicht nur von äußeren Schicksalsschlägen, sondern entspringt der Tiefe des Volksherzens. Das russische Volk findet in seinem Leiden gleichsam Genuss."
„Das Charakteristische an den Russen ist ihre Neigung, noch ihre letzten Ersparnisse für allerlei Schmuck auszugeben, selbst wenn noch nicht einmal alle Grundbedürfnisse befriedigt sind.“
“Es ist traurig, gleichzeitig freudig, in einer stillen Sommernacht in einem stimmenlosen Wald ein russisches Lied zu hören. Hier finden wir unendliche Traurigkeit ohne jede Hoffnung. Hierin liegt unbesiegbare Stärke und der unveränderliche Stempel des Schicksals; hierin liegt auch die eiserne Vorbestimmung, eine der einfachsten Grundlagen der russischen nationalen Identität, wodurch auch vieles erklärt werden kann, was im russischen Leben sonst unerklärbar erschien.“
Alexej K. Tolstoj
“Ein Problem steht unaufhörlich vor den Russen - das Problem, ihr weites Territorium zu organisieren. Die Unermesslichkeit Russlands, das Fehlen von Grenzen zeichnen sich auch in der Russischen Seele ab. Die Landschaft der Russischen Seele entspricht der Landschaft Russlands, die gleiche Grenzenlosigkeit, Formlosigkeit, das gleiche Greifen nach der Unendlichkeit.“
„Natürlich verachte ich unser Vaterland vom Kopf bis zu den Zehen, aber es ist mir auf das Äußerste zuwider, wenn ein Ausländer dieses Gefühl mit mir teilt.“
„In Tagen des Zweifels, in Tagen drückender Sorge um das Schicksal meines Heimatlandes – bist du allein mir Halt und Stütze, o du große, mächtige, wahrhaftige und freie russische Sprache! – Wenn du nicht wärst – müsste man da nicht verzweifeln angesichts alles dessen, was sich daheim vollzieht? – Undenkbar aber ist es, dass eine solche Sprache nicht auch einem großen Volke sollte gegeben sein!“
„Das ist unsere russische Apathie – keine Verantwortung zu fühlen, die uns unsere Rechte übertragen, und doch diese Verantwortung zu verneinen.“
Nun sind Sie bereit, die Russische Seele in musikalischer Form und in Filmen zu genießen:
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