Der 41-jährige Eldaniz Abdullajew ist kein typischer Taxifahrer. Wenn er im Verkehr steckt, statt die Infrastruktur der Hauptstadt zu beschimpfen, zieht er vor zu zeichnen. Für ihn ist es nur ein Hobby, aber manchmal wollen Passagiere seine Zeichnungen kaufen.
„Ich mache keine Werbung für meine Arbeit unten den Fahrgästen. Aber wenn sich jemand dafür interessiert, während wir im Stau warten, zeige ich ihnen gerne meine Werke“, sagt Eldaniz. Kommt der Verkehr zum Stillstand, greift er zum Bleistift. „Ich habe immer ein Notizbuch und einen Bleistift dabei, damit ich jederzeit zeichnen kann, wenn ich eine freie Minute habe.“
Eldaniz hat keine künstlerische Ausbildung, aber er nahm einst Unterricht bei einem Künstler. „Neben dem Zeichnen mache ich auch Skulpturen. Im Stau kann ich sie nicht wirklich formen, also zeichne ich. Ich habe ein paar Mal versucht, mit der Kunst aufzuhören, aber ich glaube, man kann seine Leidenschaft nicht entgehen“, fügt er hinzu.
Eldaniz wurde in der Stadt Scheki in Aserbaidschan geboren und zog 1994 nach Moskau um. Hier hat er an der Moskauer Staatlichen Universität für Technologien und Management einen Abschluss in Wirtschaftswissenschaften erworben. Danach wechselte er seine Jobs vom Verkauf zum Taxifahren. Seit zwei Monaten arbeitet er bei Yandex.Taxi.
„Es ist eine sichere Arbeit und meine Haupteinnahmequelle“, sagt er. „Das Zeichnen wiederum ist nur ein Hobby. Manchmal bekomme ich Aufträge, manchmal nicht. Kunst löst keine Probleme, daher ist es keine richtige Arbeit. Ich schaue, was die Zukunft bringt”.