Russische Autoren zu lesen ist eine großartige Idee. Die russische Literatur gehört zur angesehensten der Welt. Sie werden sicher etwas finden, was Ihnen gefällt. Aber es gibt dabei ein Problem.
Sich durch die vier Bände von Leo Tolstois „Krieg und Frieden“ zu arbeiten, ist eine wahre Herausforderung. Der Versuch endet bei vielen damit, dass sie Tolstoi, russische Klassiker und sich selbst hassen.
Es gibt einen Ausweg: Beginnen Sie mit etwas Leichterem! Hier präsentieren wir Ihnen eine Liste von Werken, die beweisen, dass russische Schriftsteller auch schreiben können, ohne Sie Seite für Seite mit verdichtetem Text zu erdrücken.
Diese Sammlung von Kurzgeschichten des noch jungen Gogol, einer der bekanntesten russischen Schriftsteller, lässt den Leser in die farbenfrohe und warme Welt der Ukraine des 19. Jahrhunderts eintauchen, welches damals ein Teil des Russischen Reiches war. Die Geschichten basieren auf der ukrainischen Folklore, die Gogol so vertraut war.
Es ist pure Fantasie und sehr heiter. In der Geschichte „Die Nacht vor Heiligabend“ fliegt ein mutiger Kosake mit dem Teufel nach Sankt Petersburg, nur um seiner Liebsten die Schuhe der Zarin zu bringen, die sie haben möchte.
Manche Erzählungen sind jedoch gruseliger als die Romane von Stephen King. In der Geschichte „Furchtbare Rache“ entdeckt die Hauptfigur, dass ihr Vater der Antichrist ist.
Eines haben alle acht Kurzgeschichten gemeinsam - sie sind sehr spannend.
Lermontows einziger Roman ist vielleicht die beste aller russischen Erzählungen mit psychologischem Hintergrund. „Ein Held unserer Zeit“ spielt im Kaukasus, der wilden Grenzregion des russischen Reichs. Es ist ein russischer Western, in dem der abenteuerlustige Protagonist, der Offizier Gregori Petschorin, endlosen Gefahren ausgesetzt ist.
Zugleich ist Petschorin selbst sein größter Feind. Lermontow schildert brillant das misanthropische und kalte Wesen eines Mannes, der die Leben anderer und sein eigenes zerstört. Die psychologische Tiefe, die romantische Kulisse des Kaukasus, die komplizierte Erzählstruktur voller Rückblenden, all das hat einen Roman ergeben, der die Fantasie der Russen schon seit der Schulzeit beflügelt, was, um ehrlich zu sein, sehr selten ist.
Anton Tschechow, der hauptsächlich Kurzgeschichten und Theaterstücke verfasste, hatte zwei Merkmale, die ihn von anderen russischen Schriftstellern unterschieden: einen leichten, ironischen Sinn für Humor und die Fähigkeit, sich kurzzufassen. Für die „Kleine Trilogie“ brauchen Sie nicht mehr als eine Stunde.
Die Handlung ist einfach. Drei Männer erzählen sich an einem Regentag Geschichten. Diese sind voller trauriger philosophischer Gedanken über die menschliche Natur, über ihre Gefühle und Schwächen. Bei Tschechow gibt es keine Antworten, aber es ist schwer, nicht über das nachzudenken, was er in seinen kurzen Meisterwerken anspricht.
Dieses junge sowjetische Autorenduo aus Odessa, das heute in der Ukraine liegt, hat einen der lustigsten satirischen Romane der russischen Geschichte geschaffen. In den 1920er Jahren hatten die Sowjets das Heft in die Hand genommen, aber im Land herrschte noch immer ein ziemliches Chaos. Mit diesem Hintergrund konzentriert sich die Geschichte auf einen unentschlossenen Adelsspross namens Ippolit Worobjaninow, der zusammen mit dem großen Betrüger Ostap Bender nach dem Familienschatz sucht.
Dieser wurde einst in einem von zwölf Stühlen in einem Herrenhaus versteckt, doch die wurden versteigert. Kissa und Ostap wissen nicht, welcher Stuhl der richtige ist und ziehen durch Südrussland, um Möbelhändler auszutricksen. Die Menschen, die ihnen begegnen, scheinen oft etwas verrückt, was diese Reise für den Leser sehr unterhaltsam macht. Der Schluss dieser leichten Erzählung ist jedoch viel düsterer als man erwarten würde.
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