Die sieben besten YouTube-Dokus über Russland

Kultur
JULIA SCHAMPOROWA
Lernen Sie Russland, seine Menschen und die Sprache besser kennen. Schauen Sie sich diese unverfälschten YouTube-Dokumentationen an.

1. „Kolyma – Geburtsort unserer Angst“* von Juri Dud 

Einer der beliebtesten Videoblogger und Journalisten Russlands, Juri Dud, erlangte nationale Bekanntheit durch seine Interviews mit Russen aus allen Gesellschaftsschichten. Er hat einen eigenen YouTube-Kanal. Um diesen breiter aufzustellen, dreht er nun auch Dokumentarfilme. 

Für seinen „Kolyma“-Film, der bereits 17 Millionen Mal angesehen wurde, fuhr Dud über die Autobahn im Fernen Osten des Landes, die von den Opfern stalinistischer Unterdrückung gebaut wurde. Dud sprach mit Anwohnern und Augenzeugen der Epoche wie Natalia Koroljowa, der Tochter des berühmten Raketenwissenschaftlers Sergej Koroljow, der eine Weile im Lager von Kolyma verbringen musste. 

Warum hat Dud dieses Thema gewählt? Er will die Jugend sensibilisieren. Fast die Hälfte aller Russen im Alter zwischen 18 bis 24 Jahren hat noch nie von Stalins Repressionen gehört. 

2. „Die russischen Juden“ von Leonid Parfenow 

Auch Leonid Parfenow, ein legendärer Fernsehjournalist der neunziger Jahre, folgt dem Social-Media-Trend und startete seinen eigenen YouTube-Kanal, Parfenon.

Die Saga „Die russischen Juden“ besteht aus drei Teilen und ist der Geschichte der Juden in Russland vor und nach der Revolution von 1917 sowie während der Sowjetzeit gewidmet. 

3.  „Dikson, vergessen in der Arktis“ von Denis Bevz

Dikson ist die nördlichste städtische Siedlung der Welt. In den 1980er Jahren lebten dort mehr als 5.000 Menschen. Heute leben auf dem 220.000 Quadratkilometer großen, verlassenen Landstrich nur noch 300. Die Polarnacht dauert hier viele Monate.

Der Film beschreibt das Leben der Siedler, die hier unter schwierigen Bedingungen ausharren. 

4. „Holivar“ von Anton Loschak

In dieser Reihe von sieben Dokumentarfilmen analysiert der russische Journalist Anton Loschak die Geschichte des russischen Internets und wie es sich in mehr als zwanzig Jahren verändert hat.

Der Zuschauer verfolgt die bescheidenen Anfänge, etwa den Versuch der ersten TV-Schaltung in die USA, bis hin zum Aufbau des sozialen Netzwerkes VKontakte und der Gründung von Telegram, einem weltweit genutzten Messaging-System. 

5. „Geboren in der UdSSR“ von  Sergej Miroschnytschenkow 

Diese Dokumentarserie erzählt die Geschichte von zwanzig Menschen, die 1983 in der ehemaligen UdSSR geboren wurden. Die vier Folgen zeigen alle Charaktere im Alter von 7, 14, 21 und 28 Jahren.

Der Film ist ein russisch-britisches Co-Projekt. Von mehr als 600 Stunden Filmmaterial werden am Ende nur zehn bis fünfzehn Minuten für jeden Protagonisten verwendet. 

Der fünfte Film wird derzeit produziert und soll noch in diesem Jahr veröffentlicht werden. 

6. „Das Atlantis des russischen Nordens“ von Sofia Gorlenko

Dieser Film widmet sich der Schönheit des russischen Nordens, seiner einzigartigen Holzarchitektur und den Menschen, die diese bewahren wollen. 

Die Macher des Films sind sich sicher, dass der russische Norden ein einzigartiger und unterschätzter Teil des russischen Erbes ist, der vom Untergang bedroht ist.

Die bestimmenden Merkmale dieser Region, einschließlich der Holzarchitektur, des Lebensstils der ländlichen Bevölkerung und der Religion, stehen nun den scheinbar unaufhaltsamen Kräften der Globalisierung gegenüber. Das macht den Einheimischen zu schaffen. 

7.  „Glückliche Menschen“ von Dimitri Wasjukow 

Diese vier Dokumentarfilme (ein Teil für jede Jahreszeit) zeigt das Leben der Menschen in Bachta, einer Siedlung in der Region Krasnojarsk am Jenissei.

Der Autor und Regisseur Dimitri Wasjukow hat dort ein Jahr gelebt und zeigt das Leben der Einheimischen, das sich den Bedingungen der jeweiligen Jahreszeit anpasst. 

*Titel ins Deutsche übersetzt

>>> Sieben großartige Filme über die russische Seele