„Russische Saisons“ klingen in Hamburg feierlich aus

Russian Seasons, Karsten Eichhorn
Mit einem Konzert des Kammerensembles „Moskauer Solisten“ unter Leitung von Juri Baschmet fand das Kulturjahr „Russische Saisons“ am 7. Dezember in der Hamburger Elbphilharmonie seinen feierlichen Ausklang.

Das Konzert wurde von den „Moskauer Solisten“ mit der Trio-Sonate von Alfred Schnittke in einer Bearbeitung für Streichorchester von Juri Baschmet eröffnet. Außerdem erklangen „Fünf Reflexionen über ein Thema von Paganini“ von Kusma Bodrow und das Streichsextett „Souvenir de Florence“ von Peter Tschaikowski. 

Die Musiker des Orchesters spielten auf einzigartigen Instrumenten italienischer Meister des 17.-18. Jahrhunderts. So begeisterte Maestro Juri Baschmet auf einer Bratsche aus dem Jahr 1758 des Vertreters der Mailänder Schule Paolo Antonio Testori. Auf einer Bratsche dieses Meisters hatte auch Mozart gespielt. Alexej Najdenow brillierte auf einem Violincello eines unbekannten Meisters der Venezianischen Schule aus den 1720-1730er Jahren. Die über 2.000 Zuhörer in der ausverkauften Elbphilharmonie dankten den Künstlern mit langem Applaus. 

Zu den Ehrengästen des Abends gehörten Wladimir Medinski, Minister für Kultur der Russischen Föderation und der Botschafter Russlands in Berlin Sergei Netschajew. Deutschland wurde vom ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff, dem ehemaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder und dem Hamburger Kultursenator Carsten Brosda vertreten.  

„Die Kultur hat sich wieder einmal als hervorragender Brückenbauer zwischen den Völkern beider Länder erwiesen“, konstatierte Minister Medinski. Der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff betonte, wie wichtig es sei, „gerade in der gegenwärtigen ‚Weltunordnung‘ den Austausch zwischen den Menschen zu fördern.“ Das Verhältnis beider Länder sei komplex, schwierig und emotional. Die Deutschen sollten den Russen dankbar sein, dass diese ihnen nach all dem, was den Menschen in der damaligen Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg angetan wurde, erneut die Hand gereicht hätten. 

Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda lobte, dass es den Russen wieder einmal gelungen sei, „ihr Publikum zu überraschen“. Auch wenn man sich in Vielem nicht einig sei, müsse man miteinander reden.

Insgesamt fanden im Jahr 2019 im Rahmen von Russische Saisons insgesamt 437 Veranstaltungen in 90 deutschen Städten vor einem Millionenpublikum statt. Über 90 russische Kultureinrichtungen waren beteiligt. Zum Programm gehörten Auftritte berühmter Ensembles wie des Sankt Petersburger Mariinski-Theaters, der Akademie des Russischen Balletts Agrippina Waganowa oder Ausstellungen des Russischen Museums und der Tretjakow-Galerie ebenso wie Auftritte von Volkskünstlern aus Dagestan, Tatarstan und Komi. 

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