1 Die drei Recken, 1898
Dies ist wahrscheinlich das berühmteste und wichtigste Gemälde des Malers, an dem er 20 Jahre lang gearbeitet hat. Als das Werk fertig war, wurde es unverzüglich von dem Kunstsammler Pawel Tretjakow erworben. Seitdem nimmt es eine ganze Wand in der Tretjakow-Galerie in Moskau ein. Das Gemälde zeigt die drei mutigen, starken und unschlagbaren Haupthelden des russischen Volksepos (Volkserzählungen, sogenannte „byliny“): die Bogatyrer Dobrynja Nikititsch, Ilja Muromez und Aljoscha Popowitsch.
2 Aljonuschka, 1881
Wiktor Wasnezow begann seine künstlerische Reise mit realistischen Genreszenen und schloss sich der russischen Wanderkünstler-Bewegung, den sogenannten „Peredwischniki“ an, deren Vertreter das wirkliche Leben gewöhnlicher Menschen zeigen wollten. Auf diese Weise brachen sie die klassische Tradition und weigerten sich, nur zaristische zeremonielle oder Bibelhandlungen zu malen.
Auf der Suche nach Inspiration bemerkte Wasnezow einmal ein trauriges Mädchen, das am Ufer saß und auf das Wasser schaute. Es erinnerte ihn an das Märchen vom „Schwesterchen Aljonuschka und Bruderherz Iwanuschka“. Das Mädchen auf dem Leinwand verkörpert die Schwester Aljonuschka, die um ihren Bruder trauert. Iwanuschka verwandelte sich in eine Ziege, nachdem er verzaubertes Wasser getrunken hatte.
3 Baba Jaga
Wasnezow begann langsam, vom reinen Realismus zur Folklore zu wechseln. Er wurde einer der ersten russischen Künstler, die sich den nationalen Wurzeln Russlands zuwandten. Er gilt sogar als Gründer des neorussischen (oder pseudorussischen) Malstils.
Er war so tief in diese magische Welt russischer Geschichten eingetaucht, dass er sogar eine echte sich bewegende „Hütte auf Hühnerbeinen“ schuf, die laut der Legende das Haus der alten Hexe Baba Jaga ist. Diese Holzhütte ist noch heute auf dem Landgut Abramzewo bei Moskau zu finden.
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4 Iwan Zarewitsch und der graue Wolf, 1889
Das Anwesen Abramzewo des Kunstmäzens Sawwa Mamontow bedeutete sehr viel für die russischen Künstler. Wasnezow selbst half beim Streichen der Wände der Hauskirche des Anwesens und fand viele passende Landschaften für seine Gemälde. Außerdem posierte Mamontows Nichte für die Heldin dieses Gemäldes - die Schöne Jelena.
5 Ritter am Scheideweg, 1878
Dieses Gemälde ist eine weitere Illustration des Märchens von Iwan Zarewitsch, dem Feuervogel und dem grauen Wolf. Der Legende zufolge befiehlt ein alter König seinen Söhnen, einen magischen Feuervogel zu finden. Wenn sie sich auf den Weg machten, würden sie einen magischen Stein sehen, auf dem Anweisungen mit metaphorischen Bildunterschriften geschrieben seien. Löse ein Ritter das Rätsel, sei ihm Erfolg beschieden.
6 Fliegender Teppich
Eine andere Szene aus derselben Geschichte. Als Zarewitsch Iwan endlich den Feuervogel findet, kommt er als Held zurück und zwar nicht auf einem Wolf oder Pferd, sondern auf diesem Zauberteppich, den ihm die Hexe Baba Jaga geschenkt hat.
7 Die Froschprinzessin
Eine andere beliebte Geschichte handelt von einem Zaren, der seinen drei Söhnen befiehlt, zu heiraten und Frauen mit ihren Pfeilen zu wählen… Der jüngste scheint kein Glück zu haben, da seine Pfeile einen Frosch erreichen… Aber er heiratet die verzauberte Kröte dennoch, woraufhin sie sich wieder in eine schöne Prinzessin verwandelt.
8 Die schlafende Prinzessin
Die legendäre Geschichte von Dornröschen ist auf der ganzen Welt bekannt und wurde mehrmals auf Russisch interpretiert, einschließlich einer Autorenversion des berühmten Dichters Alexander Puschkin.
Das Gemälde befindet sich derzeit im Wasnezow-Hausmuseum in Moskau. Übrigens ähnelt das Haus einem Kunstwerk; der Maler hat es selbst entworfen.
9 Die nicht lächelnde Zarentochter
Diese Prinzessin (zu Russisch „Zarewna Nesmejana“) hatte alles, langweilte sich aber trotzdem und lächelte nie. Aber wie die Legende erzählt, würde demjenigen, der es schaffe, sie zum Lächeln zu bringen, ihre Hand versprochen.
10 Der unsterbliche Kaschtschai
Das ist der Hauptschurke der russischen Folklore. Er stiehlt wunderschöne Prinzessinnen und ist nicht tot zu kriegen. Das liegt daran, dass sein Tod „in einer Nadel versteckt ist, welche sich in einem Ei befindet, welches in einer Ente ist, die wiederum in einem Hasen steckt, der in einer eisernen Kiste sitzt, die unter einer Eiche auf der Insel Bujan vergraben liegt, welche weit draußen im Meer liegt“. Aber Iwan Zarewitsch wird es gelingen, ihn zu beseitigen.