Weiße Faszination: Winter auf den Gemälden russischer Künstler (BILDER)

Kultur
ALEXANDRA GUSEWA
Viele russische Maler hatten eine besondere Liebe zu verschneiten Landschaften und winterlichen Aktivitäten.

Arkadij Plastow. „Der erste Schnee“

Als Vertreter des sozialistischen Realismus in der Kunst hat Plastow mehrere seiner Gemälde dem alltäglichen Leben im russischen Dorf gewidmet. Auf diesem Werk schilderte er die Freude der Kinder über den ersten Schnee.

Iwan Schischkin. „Der Winter“

Als einer der prominentesten russischen Landschaftsmaler des 19. Jahrhunderts ist Iwan Schischkin vor allem durch sein Gemälde „Der Morgen im Kiefernwald“ bekannt. Das Werk ist auf der Verpackung der berühmten russischen Schokopralinen „Mischki“ („Bärchen“) zu sehen. Diese beruhigend wirkende Winterlandschaft hier beeindruckt durch ihren Hyperrealismus und zeigt eine andere Facette des Malers. 

Alexei Sawrassow. „Der Winter“

Sawrassow ist vor allem durch sein Gemälde „Die Saatkrähen kehren zurück“ bekannt, auf dem er die Atmosphäre des frühen Frühlings und des Tauwetters schilderte. Auf diesem Werk des Malers gibt es keine Saatkrähen und der Betrachter gewinnt den Eindruck, dass es noch lange dauern wird, bis sie zurückkehren.

Konstantin Juon. „Die Zauberin-Winter“

Diesen Künstler kennzeichnet eine besondere Vorliebe für städtische winterliche Landschaften. Auf seinen Werken stellte er verschneite Kirchen und Kloster dar. Auf diesem Gemälde kann man sowohl Radler und Reiter als auch Schneeballspiele und amüsante Kämpfe im Schnee sehen. Übrigens wird dieses Gemälde oft als Thema für Aufsätze an russischen Schulen genutzt. Die Kinder sollen ihrer Phantasie freien Lauf lassen und beschreiben, womit sich die Menschen beschäftigen und was sie mit so einem winterlichen Tag verbinden. 

Apollinarij Wasnezow. „Der Moskauer Kreml“

Die Geschwister Wasnezow waren Meister der märchenhaften und historischen Motive. So stellte sich Apollinarij den uralten Holzkreml in Moskau vor. Mehr über die Geschichte des Moskauer Kremls und seine Transformationen können Sie hier erfahren: 

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Archip Kuindschi. „Die Flecken des Mondlichts im Wald. Der Winter“ 

Kuindschi arbeitete auf seinen Gemälden meisterhaft mit dem Licht. Und das Mondlicht bildet dabei keine Ausnahme. Sehen Sie sich an, wie er eine gewöhnliche winterliche Nacht in eine märchenhafte Landschaft verwandelte.

Igor Grabar. „Der winterliche Morgen“

Grabar gehört zu den ersten russischen Künstlern, die in der Technik von Pointilismus arbeiteten. Schauen Sie sich an, mit welchen kleinen Pinselstrichen das Gemälde geschaffen wurde. Der weiße Schnee auf den Bäumen sieht so aus, als ob der Autor jede einzelne Schneeflocke malen wollte.

Isaak Lewitan. „Der Winter. Das Dorf“

Das Lieblingsmotiv der Landschaften von Lewitan sind Roggenfelder an heißen sommerlichen Tagen. Doch auch winterliche Landschaften fanden einen Platz in seinem Schaffen. Lewitans Winter ist dunkel und wehmütig wie in den Werken der russischen Dichter, die schrieben, dass im Winter die Natur ebenso tot sei wie die menschliche Seele.

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Boris Kustodijew. „Butterwoche“

Der Winter ist ohne Butterwoche in Russland undenkbar. Die Butterwoche ist ein großes und fröhliches Fest, mit dem sich die Russen vom Winter verabschieden und den Frühling begrüßen. Die Volksfeste sind auf den bunten Gemälden von Kustodijew besonders lebhaft.

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Wassili Surikow. „Die Einnahme des Schneestädtchens“

Dieses Volksspiel aus dem 19. Jahrhundert wurde von jungen Männern betrieben: sie teilten sich in zwei Mannschaften, bauten „Festungsmauern“ aus Schnee und versuchten dann die „Festung“ der jeweils anderen Mannschaft mit Schneebällen einzunehmen, während sie die eigene schützten. Dieses Spiel war während der Butterwoche eine populäre Aktivität und in Sibirien besonders beliebt. Dort hatte es der Künstler auch in seiner Kindheit beobachtet.