3 sowjetische Spionage-Serien, die Sie sehen sollten

Wladimir Basow / Mosfilm, 1968
In diesen drei sowjetischen TV-Serien drehte sich alles um die Welt der Spione. Anspruch und Spannung sind garantiert.

Siebzehn Augenblicke des Frühlings (1973)

Einerseits handelt dieser spannende Thriller von beispiellosen sowjetischen Geheimdienstoperationen in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs. Zudem ist es aber auch ein aktionsreiches historisches Drama über Feinde und Unterdrücker, Kompromisse und Opfer, Liebe und Loyalität.

Die Serie spielt im Frühjahr 1945 und dreht sich um einen sowjetischen Maulwurf namens Maxim Issajew, der als Max Otto von Stierlitz in den höchsten Kreisen des nationalsozialistischen Sicherheits- und Geheimdienstes direkt vor den Augen von Hitlers engsten Vertrauten, einschließlich des Leiters der Gestapo Heinrich Müller, des Leiters des Auslandsgeheimdienstes Walter Schellenberg und Hitlers rechter Hand Martin Bormann. Als Geheimwaffe der UdSSR agiert Issajew-Stierlitz eiskalt und ist ständig dem Risiko ausgesetzt, aufzufliegen.

Es ist ein intensives psychologisches Rätsel, das leicht zu einem Fernsehmelodram zu verarbeiten ist, aber die Regisseurin Tatjana Liosnowa schafft es, Würde zu vermitteln und lässt keinen Raum für Anmaßung und moralisches Überlegenheitsgefühl. Was wir auf dem Bildschirm sehen, ist kein plakativer Kampf zwischen Gut und Böse mit seinen höllischen Obertönen, sondern das alltägliche Gesicht des Faschismus, das die in Deutschland geborene politische Philosophin Hannah Arendt einst als „Banalität des Bösen“ bezeichnete.

Paradoxerweise bietet Liosnowas 14-stündige Regie-Tour de Force den Zuschauern mehr Einblick in die Nazizeit als jeder Dokumentarfilm. Die Dreharbeiten zu „Siebzehn Augenblicke des Frühlings“ dauerten drei Jahre. Rund 300 Schauspieler waren beteiligt. Die Regisseurin hat ihre 12-teilige Serie, die auf Julian Semjonows gleichnamigem Kriminalroman basiert, mit viel historischem Filmmaterial versehen, um sie real zu halten.

Auf der Suche nach der historischen Wahrheit richtete Liosnowa ihr Magnum-Opus nach dem Prinzip, sich über die historischen Ereignisse zu erheben und sie gleichzeitig von innen zu beobachten. Es war Liosnowas unglaubliches Talent, die Essenz des menschlichen Lebens und der Geschichte einzufangen, das ihr geholfen hat, einen Film zu erstellen, in dem fiktive Figuren in Harmonie mit realen Persönlichkeiten leben.

„Siebzehn Augenblicke des Frühlings“ erschien 1973 im Fernsehen und wurde sofort zu einem großen Erfolg. Die Leute beeilten sich nach der Arbeit nach Hause zu kommen, um keine Folge zu verpassen. Achtzig Millionen sahen jeden Abend die Spionagesaga. Stierlitz, dargestellt von Wjatscheslaw Tichonow, wurde zur Kultfigur.

„Schild und Schwert“ (1968)

In den 1960er Jahren war die Zeit der psychologischen Spionagethriller. „Schild und Schwert“ ging als eine der besten TV-Serien der Sowjetunion in die Geschichte ein. Dieser Verschwörungsthriller enthält keine großen Kampfszenen und Spezialeffekte. Er hat eine andere, nostalgische und starke Botschaft. Er handelt von all jenen, die bereit sind, ihr Leben für Frieden und Sicherheit zu opfern.

Das Spionagedrama spielt 1940 im nationalsozialistischen Deutschland und folgt Alexander Below, dargestellt von Stanislaw Ljubschin, einem sowjetischen Spion, der unter dem Namen Johann Weiss operiert. Seine tadellosen Deutschkenntnisse und seine emotionale Reife ermöglichen es ihm, die SS zu infiltrieren und Geheimnisse über die Kriegspläne der Nazis zu erlangen. Die Handlung bietet brillante Dialoge und atemberaubende Spannung.

Die vierteilige Serie unter der Regie von Wladimir Basow, der selbst im Zweiten Weltkrieg kämpfte und verwundet wurde, wurde hauptsächlich in Kaliningrad, Berlin und Krakau gedreht.

Der Protagonist hat die wahre Geschichte des legendären sowjetischen Geheimdienstoffiziers Alexander Swjatogorow zum Vorbild. Voller Spannung und Realismus war die Serie ein großer Erfolg in der Sowjetunion, als sie im August 1968 erstmals im Fernsehen ausgestrahlt wurde.

Die Miniserie zählt den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu ihren Fans. Putin hat wiederholt gesagt, dass er sich nach dem Anschauen von „Schild und Schwert“ dazu entschlossen habe, dem KGB beizutreten und Geheimdienstoffizier zu werden.

Major Whirlwind (1967)

Basierend auf einem Roman von Julian Semjonow, der auch das Drehbuch zu „Siebzehn Augenblicke des Frühlings“ geschrieben hat, ist die dreiteilige Serie voller unvorhersehbarer Wendungen, tiefgehender Charakterstudien und Intrigen.

Bereits 1963 hatte die GRU, der sowjetische militärische Geheimdienst, die Unterlagen über das Golos-Aufklärungsteam, das während des Zweiten Weltkriegs in Polen operierte, freigegeben. Der aufstrebende Schriftsteller und Journalist Semjonow erkannte das Potenzial in den Spionagegeschichten. Er bekam Zugang zu den GRU-Archiven und machte sich ans Werk, das Drehbuch zu schreiben.

1944, Nazi-Deutschland: Eine Entscheidung über das Schicksal der größten Zentren der slawischen Kultur wird getroffen. Krakau steht ganz oben auf der Liste und soll ausgelöscht werden. Wenn die Zeit knapp wird und das Leben von Millionen von Menschen auf dem Spiel steht, bleibt nichts anderes übrig, als ohne Angst und Emotionen zu handeln. Drei sowjetische Offiziere, deren Charaktere echte Offiziere zum Vorbild haben, müssen alles geben, um den bösen Plan der Nazis zu vereiteln. „Major Whirlwind“ ist eine aufregende Spionagestory, die alle Stärken des Genres vereint.

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