>>> Malewitsch, Kandinsky und andere teuerste russische Künstler (TEIL 1)
- Chaim Soutine
Soutine wird oft als französischer Künstler und Meister der Pariser Schule bezeichnet, aber er wurde als Sohn einer jüdischen Familie im Russischen Reich (in der Region Minsk, im heutigen Belarus) geboren. Im Alter von 20 Jahren zog der Künstler nach Paris, um dort Malerei zu studieren. Dort lernte er viele berühmte Künstler seiner Zeit kennen und freundete sich mit Amedeo Modigliani an (und malte mehrere Porträts des italienischen Meisters). Soutines Mann mit rotem Halstuch wurde 2007 bei Sotheby's für 17,2 Millionen US-Dollar verkauft. Ein Jahr zuvor kam das umstrittene Gemälde Rinderkadaver bei Christie's für 15,2 Millionen US-Dollar unter den Hammer. In den 2010er Jahren wurden drei Gemälde von Soutine von einer belarussischen Bank gekauft, darunter Große Wiesen in Chartres, in der Nähe des Viadukts (400.000 US-Dollar), Eva (für 1,8 Millionen US-Dollar, und damit das teuerste Gemälde in Belarus) und Schlafende Frau mit Buch (450.000 US-Dollar).
- Walentin Serow
Gemälde der russischen Realisten und des Mitgliedes der Künstlergruppe Peredwischniki (zu Deutsch die Wanderer), die im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert eine wichtige Rolle im Kunstleben des Landes spielten, werden im Gegensatz zu den Gemälden der russischen Avantgarde selten auf Auktionen angeboten. Und sie werden in der Regel viel billiger verkauft (Iwan Aiwasowski, Archip Kuindschi und Iwan Schischkin erzielten einen Höchstpreis von knapp über 3 Millionen US-Dollar). 2014 erhielt Christie's in London Serows Porträt von Maria Zetlin fast zufällig. Es wurde dem Auktionshaus vom Israelischen Museum für Russische Kunst in Ramat Gan übergeben, dem Maria Zetlin das Werk vermacht hatte. Das Gemälde wurde für 14,5 Millionen US-Dollar verkauft, was einen absoluten Rekord für in London verkaufte russische Kunst darstellte.
>>> Russische Intelligenzija in den Porträts von Walentin Serow
- Nicholas Roerich
Roerich ist einer der rätselhaftesten russischen Künstler. Er ist vor allem für die Himalaja-Landschaften und seine Interpretationen religiöser und insbesondere biblischer Themen bekannt. Roerichs Gemälde sind auf internationalen Auktionen oft Renner, und Kenner russischer Kunst sind bereit, Millionen von US-Dollar auszugeben. Der Rekord beim Auktionshaus Bonhams (und für Roerich selbst) war das Gemälde Madonna Laboris. 2013 wurde es für 12 Millionen US-Dollar verkauft.
- Natalia Gontscharowa
Eine der berühmtesten Künstlerinnen Russlands und eine Amazone der Avantgarde, hatte eine Vorliebe für viele künstlerische Stile, darunter Kubismus, Rayonismus und Primitivismus. Sie nahm an zahlreichen Kunstvereinen und Ausstellungen teil und ließ sich von den russischen Folkloremotiven inspirieren. Zusammen mit ihrem Ehemann, dem Künstler Michail Larionow, lebte sie viele Jahre in Frankreich und arbeitete an den Bühnenbildern und Kostümen für Sergej Diagilews Ballets Russes.
2007 wurde Gontscharowas Gemälde Bauern beim Apfelpflücken bei Christie's in London für fast 10 Millionen US-Dollar verkauft und stellte damit einen Rekord für eine Künstlerin auf. Im folgenden Jahr kam ein weiteres Gemälde von Gontscharowa Blumen für 10,9 Millionen US-Dollar unter den Hammer. Ebenfalls für mehr als 10 Millionen US-Dollar wurde 2010 ihre Abstraktion Espagnole in London verkauft.
- Nikolai Feschin
Der in Kasan geborene Schüler von Ilja Repin zog 1923 in die Vereinigten Staaten. Aber sowohl in der UdSSR als auch in Russland wurden seine Kunstwerke hoch geschätzt, und eine große Sammlung seiner Gemälde wird im Museum der Schönen Künste von Tatarstan aufbewahrt. Gemäß dem letzten Willen des in Kalifornien verstorbenen Künstlers wurde seine Asche 1975 in seiner Heimatstadt Kasan beigesetzt. 2010 war Kleiner Cowboy von Feschin das teuerste Los russischer Kunst, das bei MacDougall's versteigert wurde. Ein anonymer russischer Sammler kaufte das Gemälde für 10,8 Millionen US-Dollar.