Schätze der Moskauer Metro: Versteckte Juwelen der lila Linie

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BORIS JEGOROW
Als die Zeiten Stalins monumentaler Architektur schon vorbei waren, wurden zur Breschnew-Zeit viele Stationen der lila Linie Tagansko-Krasnopresnenskaja entworfen: mit einer deutlichen Tendenz zu mehr Bescheidenheit.

Begowaja

Die Station Begowaja ist nach der nahe gelegenen Moskauer Pferderennbahn benannt und darum dem Thema Pferderennen gewidmet. Sie wurde von dem sowjetischen Künstler Eduard Ladygin entworfen und 1972 eröffnet. Die Vorhalle ziert die Tafel "Mächtige Traber". Die Elemente auf den Treppenwänden zeigen Szenen aus dem Pferdesport.

Barrikadnaja

Die Barrikadnaja hat ihren Namen von der nahen und seit 1919 gleichnamigen Straße erhalten. Die Fassade der Metrostation ist mit einer Basrelief-Komposition geschmückt. Diese zeigt kämpfende Revolutionäre während des Moskauer Aufstandes, des Höhepunktes der russischen Revolution 1905.

Gleich am Eingang befindet sich eine der Sieben Stalin-Schwestern, der berühmten Wolkenkratzer im Stile des Stalin-Barocks. Die 1972 eröffnete Station ist mit rosa Marmor dekoriert und 30 Meter tief.

Pusсhkinskaja   

Mit weißem Marmor dekoriert ist die im Jahr 1975 eröffnete Station am Puschkin-Platz: Und natürlich ist Alexander Puschkin das Leitmotiv hier. An jeder Wand gibt es vier Kupferplatten, die die wichtigsten Stationen aus dem Leben des großen Schriftsteller abbilden. Zwei sind seiner Geburtsstadt Moskau gewidmet, die anderen Sankt Petersburg, dem Anwesen der Familie Puschkin in Michailowskoje, dem Zarskoje Selo-Lyzeum und dem Swjatogorski-Kloster bei Pskow, wo er beerdigt wurde. Zwei weitere Platten erzählen über das poetische Talent von Puschkin. Jede Abbildung ist mit Versen des Dichters beschriftet.

Taganskaja

Die Marmorwände der Metrostation Taganskaja sind mit zehn Metallplatten des Künstlers Ladygin dekoriert. Sie behandeln die Geschichte der Luftfahrt und der Erforschung des Weltraums von den Ursprüngen bis zum Gagarin-Flug. Wenn Sie die Station verlassen, finden Sie sich auf dem gleichnamigen Platz wieder, wo das legendäre Taganka-Theater des sowjetischen Schauspieler und Regisseur Jurij Ljubimow gegründet wurde und bis heute besteht.

Proletarskaja

Die Station wurde vor den Neujahrsfeiertagen am 31. Dezember 1966 eröffnet. Die Wände sind mit weißem Marmor verziert, auf denen durchbrochene Aluminium-Einsätze Sichel und Hammer darstellen. Die gelben Kacheln dienen als Hintergrund für die Symbolik und die Inschrift des Stationsnamen.

In den Jahren 1991-1992 wurde eine Umbenennung in Krutizkoje Podworje vorgeschlagen: Das architektonische Ensemble des ehemaligen Männerkloster Krutizy befindet sich in unmittelbarer Nähe.

Wolgogradskij Prospekt

Eine weitere Arbeit von Eduard Ladygin kann an den Wänden der Station Wolgogradskij Prospekt bewundert werden. Gewidmet ist sie der Heldenstadt Wolgograd, die von 1925 bis 1961 den Namen Stalingrad trug.

Die Wände zeigen als Hauptthema natürlich die Schlacht um Stalingrad 1942 bis 1943 im Zweiten Weltkrieg, die eine Wende im Kriegsverlauf gegen Hitler-Deutschland brachte. Die Tafeln wurden im Stil des alten Ägyptens mit einer oder mehreren Hauptfiguren im Zentrum und vielen kleinen Elementen hergestellt, die an Hieroglyphen erinnern.