Theater
Wladimir Putin ist kein Fan des Unterhaltungsfernsehens und wurde in den 18 Jahren seiner Amtszeit bei genau einer Unterhaltungsshow gesehen. Stattdessen bevorzugt er Theaterbesuche, wenn er sich denn mal als Privatperson in der Öffentlichkeit zeigt.
Auch hochrangige Gäste aus dem Ausland schlägt er gerne einen Theaterbesuch vor. Im Jahr 2000 zum Beispiel lud er den britischen Premierminister Tony Blair und seine Frau zu der Opernpremiere von „Krieg und Frieden“ im Mariinski-Theater ein. Im Jahr 2016 besuchte er zusammen mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu ein Konzert, das mit der Israelischen Oper im Bolschoi-Theater veranstaltet wurde. Zu dem Zeitpunkt wurde dort auch ein Theaterstück von Anton Tschechow aufgeführt, das sich Wladimir Putin ebenso angesehen hatte. Weitere Stücke von Tschechow besuchte er auch in anderen Theatern des Landes, die im Ausland eher unbekannt sind. Darunter waren die Theater Sowremennik und Et Cetera sowie das Tschechow-Kunsttheater Moskau. Alexander Gribojedows Stück „Verstand schafft Leiden“ wollte er sich nach einer Aufführung im Theater Sowremennik sogar ein zweites Mal im Kleinen Theater ansehen. Am Ende musste die reservierte Loge jedoch am 19. Dezember 2016 leer bleiben, da an diesem Abend der russische Botschafter Andrej Karlow in Ankara ermordet wurde. Putin besuchte im Kleinen Theater schließlich drei Monate später eine andere Vorstellung, „Das letzte Opfer“ von Alexander Ostrowskij.
Musik
„Ich habe mir schon immer gerne klassische Musik angehört, sowohl die westliche als auch die unsere. Bach, Beethoven, Mozart, Rachmaninow und Schubert zum Beispiel“, erzählte Putin in einem Interview.
Darüber hinaus mag Putin laut der russische Zeitung „Sobesednik“ die russische Rockgruppe Ljub, den Sänger Grigorij Leps, Filmmusik aus den Sowjetfilmen ebenso wie die sowjetische Diskomusik der 1960er- und 1970er-Jahre.
Auch die von ihm geschätzte Musikgruppe „Tsiganskij dvor“ trat einst vor Putin und George Bush bei dessen Russlandbesuch auf. Auf der Website der Gruppe wird unter anderem davon berichtet.
Zu seinen Lieblingssängerinnen aus der Opernwelt soll vor allem die international bekannte Opernsängerin Anna Netrebko zählen.
Ausstellungen
Bei Kunstausstellungen ist Putin seltener anzutreffen, lässt sich jedoch auch da die wichtigsten nicht entgehen. So besuchte er im Februar 2017 die Tretjakow-Galerie und schaute sich die innerhalb von zwei Stunden ausverkaufte Eröffnungsausstellung des Vatikans „Roma. Aeterna“ sowie „Byzantinische Meisterwerke an.“ Manche der dort gezeigten Kunstwerke hatten den Vatikan zuvor nie verlassen. Die Ausstellungen kamen 2015 dank den Verhandlungsgesprächen zwischen Putin und Papst Franziskus zustande.
Im Januar 2016 schaute sich Putin ebenso in der Tretjakow-Galerie eine Großausstellung des russischen Malers Walentin Serow an. Nach seinem Besuch stieg die Besucherzahl so stark an, dass die Wartenden die Eingangstür der Galerie zerstörten, um die heiß begehrten Eintrittskarten zu ergattern.
Kinos und Restaurants
„Ich muss zugeben, dass ich selten ins Kino gehe. Aber ich mag gute Filme“, erklärte Putin in einem Gespräch. Meist sieht er sich patriotische russische Blockbuster an, wie „Saljut-7“ über die Rettung einer sowjetischen Raumstation.
Was Restaurantbesuche angeht, hat Putin nahezu in jeder russischen Großstadt einen Favoriten. In Sankt Petersburg besucht er vorzugsweise das Restaurant New Island, in dem er einst mit dem ehemaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder aß. Im ebenso beliebten Restaurant Staraja tamoschnja aß er einst mit Bernadette Chirac zu Abend. In Moskau bevorzugt er das Lokal Tsarskaja ochota, das allgemein gerne von der russischen Politelite besucht wird, oder das ukrainische Lokal Schinok, und in der deutschen Bierstube Piwnuschka hängt sogar ein Foto vom Besuch des Präsidenten.