1. Väterchen Frost aller Russen
Väterchen Frost, das Symbol des russischen Neujahrsfestes, lebt offiziell in der Region Wologda in der Stadt Weliki Ustjug. Hierhin schicken Kinder aus ganz Russland ihre Weihnachtswunschlisten. Väterchen Frost lebt mit seiner Enkelin Snegurotschka (Schneemädchen) zusammen. Ohne diese beiden ist Neujahr undenkbar. Väterchen Frost ist leicht zu erkennen an seinem langen roten oder blauen mit weißem Pelz verbrämten Mantel, dem dazu passenden Hut und seinem imposanten weißen Bart. Er hält in seiner Hand einen langen Stab, mit dem er der Legende nach jedes Lebewesen einfrieren und auftauen kann.
2. Kysch Babai - Tatarstan
Das Dorf Yana Kyrlay in der muslimischen Republik Tatarstan ist die Heimat von Kysch Babai, Väterchen Frosts Bruder. Statt Pelzmantel trägt er einen blauen Kaftan und statt Hut eine Kappe. Er hat keine Enkelin, sondern eine Tochter mit Namen Kar Kyzy. Bei ihnen wohnen außerdem die magischen Kreaturen Schurale, ein Waldgeist, der gutherzige Schaitan und der tapfere Held Batyr.
3. Talvi Ukko - Karelien
Aus dem Karelischen übersetzt bedeutet Talvi Ukko „Winter-Großvater". In Petrosawodsk, der Hauptstadt der Republik Karelien im Norden Russlands, lebt er mit seinen Helfern: Rentier, Husky und Malamut. Besucher wollen nicht nur Geschenke von ihm, sondern sie kommen auch um mit Rentier- oder Hundeschlitten zu fahren, zum Teetrinken und um Kalitkas, karelische Pasteten, zu essen.
4. Pakkaine - Karelien
Ebenfalls in Karelien, aber weiter südlich in der mittelalterlichen Stadt Olonets, lebt auch ein Väterchen Frost namens Pakkaine. Sein Aussehen verrät nichts über seine wahre Identität. Der Name bedeutet „frostiges Wetter“. Der Legende nach war Pakkaine ein fröhlicher Kerl, der Winterspaß und das Reisen liebte. Sehr gerne stand er aber auch vor dem Spiegel. Es heißt, ein Spiegelbild bliebe in jeder Stadt, die er bereiste, zurück. Jedes Jahr am 1. Dezember machen sich diese Spiegelbilder auf nach Olonets, um zu beweisen, dass sie der echte Pakkaine sind. Ob dies nun wahr ist oder nicht (das müssen Sie selbst entscheiden): Heutzutage finden an seinem vermeintlichen Wohnsitz Volksfeste und Väterchen-Frost-Wettbewerbe statt. Pakkaine ist mit Talvi Ukko und Väterchen Frost befreundet und betrachtet sie als seine älteren Brüder.
5. Ehee Dyl und Tschyschaan - Jakutien
Weiter östlich, in Jakutien, gibt es wieder zwei eigene Väterchen Frost. Tschyschaan ist streng wie der Taiga-Winter - sein Name bedeutet „durchdringende Kälte". Er ist halb Mann, halb Stier. Wenn seine Hörner wachsen, kommt der Winter nach Jakutien, fallen sie ab, wird es Sommer. Der „Herr der Kälte" hat eine Frau, das Sternenmädchen Tscholbon Kuo, und seine Schwiegermutter ist der Winter höchstpersönlich.
Die andere Hälfte des Duos ist der gute Ehee Gyul, der Kinder auf seinem Rentierschlitten fahren lässt und Geschenke verteilt.Er hat eine Enkelin namens Charchaan. Nur ganz Hartgesottene schaffen es, ihren Wohnort in Oymyakon zu erreichen. Es ist einer der kältesten bewohnten Orte der Erde, wo die Quecksilbersäule auf bis zu -70 ° C sinkt.
6. Yamal Iri - Jamal
Das Väterchen Frost der Nenzen lebt am Ende der Welt, trägt einen langen grauen Bart und die traditionelle Kleidung nordischer Nomaden. Er hat ein Tamburin bei sich, um Riten und Rituale durchführen zu können. Yamal Iri will damit böse Geister aus den Häusern der Menschen vertreiben. Wenn Sie einen Wunsch haben, müssen Sie seinen Stab berühren, dann geht er in Erfüllung.
7. Tol Babai - Udmurtien
Der Riese Tol Babai hat einen krummen Stab von den vielen Jahren der Wanderschaft rund um die Welt. Der Legende nach hat er während seiner Reisen die Sprache der Tiere und Pflanzen gelernt, doch Menschen begegneten ihm immer etwas ängstlich. Nur die Kinder wollten mit dem Riesen befreundet sein. Zum Dank verteilt er an seine kleinen Freunde Geschenke und lädt sie zu sich ein. Er ist leicht zu erkennen an seinem violetten Mantel und der Schachtel aus Birkenholz, in der er die Geschenke für seine Freunde aufbewahrt.
8. Chel Muchi - Tschuwaschien
In früheren Zeiten feierten die Völker der Republik Tschuwaschien das Neujahrsfest während der Surchuri-Feierlichkeiten. Wörtlich bedeutet Surchuri „Schafsbein“. Der Name geht auf den Brauch zurück, Schafe am Bein zu packen und anhand der Farbe des Felles, schwarz oder weiß, die Zukunft vorherzusagen. Der magische Geist des Festes ist Chel Muchi, unterstützt von seiner Enkelin Yur Pike. Sie haben einen sprechenden Samowar, eine Wunsch-Truhe und eine Glücksuhr bei sich. Trifft man an Silvester Chel Muchi wird das neue Jahr ein erfolgreiches.
9. Sagan Ubgen - Burjatien
Die buddhistisch geprägte Region Burjatien verehrt ihren „weißen Holunder“. Es heißt, er bringe den Familien Frieden, ein langes Leben und Wohlstand. Sagan Ubgen trägt einen Stab mit einem Drachenkopf, einem der wichtigsten buddhistischen Symbole.
10. Artchuron - Nordossetien
Der Name des Väterchen Frosts des Kaukasus heißt übersetzt „Großvater Feuer“. Artchuron ist eine alte Gottheit der Sonne und des Feuers, die den Menschen Wohlstand und Wohlbefinden bringt.In Ossetien wird zu Silvester zu seinen Ehren ein besonderer runder Kuchen gebacken, der laut Legende Glück bringt.