GRU, ALFA und Wympel: Russlands berühmteste Spezialeinheiten

Sergej Piwowarow/RIA
Diese Spezialkräfte operieren unter Wasser, in der Arktis und im Ausland.

Russia Beyond hat Informationen aus öffentlichen Quellen über die bekanntesten verdeckten Operationen der russischen Spezialeinheiten zusammengestellt. Da die meisten Informationen über diese Ereignisse noch geheim sind, können wir deren Richtigkeit nicht bestätigen.

Die russischen Spezialeinheiten wurden unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs geschaffen und waren meistens an verdeckten Operationen weltweit beteiligt.

Was 1949 mit der Speznas GRU (einem Teil des Nachrichtendienstes des Verteidigungsministeriums) begann, hat sich zu einer stark diversifizierten Struktur von eng fokussierten Spezialeinheiten entwickelt.

Entführung eines US-Hubschraubers in Kambodscha

1968 drang eine Gruppe von neun Personen der Speznas GRU in eine geheime US-Airbase in Kambodscha ein.

Dort waren neue Super Cobra-Kampfhubschrauber stationiert, die mit den neuesten Lenksystemen und Lenkflugkörpern ausgestattet waren.

Als Ergebnis einer 30-minütigen Operation wurde ein Hubschrauber gestohlen und nach Vietnam gebracht, während die anderen Maschinen zerstört wurden. 

Nach russischen Quellen erfuhren die USA erst Jahre später dank eines KGB-Lecks von dem Angriff der sowjetischen Spezialeinheiten auf die Basis.

Afghanistan und der Palast von Amin

Die Sternstunde der sowjetischen Spezialeinheiten war in Afghanistan, wo sie in vollem Umfang eingesetzt wurden und miteinander kooperierten.

Eine der ersten und schwierigsten Aufgaben des neuen muslimischen Bataillons der GRU, das aus Bewohnern Zentralasiens rekrutiert wurde, war es, den ALFA- und Zenit-Gruppen des KGB zu helfen, die Residenz des Tajbeg-Palastes zu stürmen und den afghanischen Präsidenten Hafizullah Amin zu ergreifen.

Diese Operation – später bekannt geworden als Operation Storm-333 – ist heute der berühmteste Einsatz der russischen Spezialeinheiten.

Kurz vor der Operation, die am 27. Dezember 1979 stattfand, wurden Mitglieder aus dem muslimischen Bataillon in die Palastwache eingeschleust. Sie sollten die Wache neutralisieren und dann den ALFA- und Zenit-Teams helfen, in den Palast zu gelangen.

Die Operation galt als unmöglich, da die Kommandotruppe, die aus weniger als einem Dutzend Kämpfern bestand, 1.500 afghanische Soldaten, darunter auch der persönlichen Wache von Amin, gegenüberstand.

„Revolution“ in Lettland und „Sabotage“ eines Kernkraftwerks

Die in Afghanistan gewonnenen Erfahrungen zeigten, dass die Sowjetunion die Spezialeinheiten für Sabotageaktionen außerhalb des Landes einsetzen könnte. Dazu gründeten die Behörden die KGB-Einheit Wympel, die selbst unter den Spezialeinheiten als Elitetruppe galt.

Während einer Übung unter falscher Flagge sollte Wympel die Regierung der Lettischen Republik „stürzen“ und den lokalen KGB zerschlagen.

Die lokale KGB-Einheit war sich der Pläne von Wympel gewahr, konnte aber dennoch nichts dagegen unternehmen.

Einer der Teilnehmer erzählte russischen Medien, dass 10 Wympel-Gruppen an dieser Operation namens Amber-87 teilnahmen. Jede von ihnen hatte eine bestimmte Aufgabe, die alle erfolgreich durchgeführt wurden.

Eine Gruppe sollte den Leiter einer Abteilung des örtlichen KGB ergreifen. Die Spezialeinheit schraubte die Glühbirnen im Treppenhaus seines Wohnhauses heraus und nahmen ihn zu Hause gefangen.

„Wir wollten das Gleiche mit dem KGB-Chef machen, haben uns aber dagegen entschieden“, sagte der Teilnehmer (rus). „Stattdessen haben wir ihn durch das Zielfernrohr des Gewehrs fotografiert und ihm das Foto gezeigt und gesagt: ,Siehst du, du warst kurz vor dem Todʻ.“

Laut öffentlichen Quellen gehörte der Schutz gefärdeter Anlagen im Laufe der Zeit zum Aufgabenbereich von Wympel. So beschäftigten sie sich beispielsweise mit dem Schutz von Kernkraftwerken und dem Auffinden ihrer Schwachstellen.

So gelang es Wympel 1988, das Gebiet des Kernkraftwerks Belojarsk in nur 42 Sekunden zu betreten. Die Planung der Operation dauerte über einen Monat. Das erfolgreiche Eindringen (rus) führte zu einem Umdenken, wie diese Infrastruktur zu schützen sei.

Die neuesten Spezialeinheiten

Die jüngste und geheimnisvollste der russischen Spezialeinheiten wird einfach nur als Sily spezialnych operazij (Spezialstreitkräfte) bezeichnet. Laut öffentlichen Quellen wurde die Einheit im Jahr 2009 gegründet und arbeitet mit Auftragnehmern zusammen, die über Erfahrungen in anderen Spezialeinheiten verfügen.

Nach Angaben russischer Medien könnte die Einheit an der Befreiung von Palmyra in Syrien teilgenommen haben.

Lenta.ru behauptet (rus), dass die Spezialstreitkräfte gegen Terroristen von Nordafrika bis Afghanistan sowie einige der ehemaligen zentralasiatischen Republiken eingesetzt werden.  

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