Diskussion im Netz: Wie würde die Notre-Dame de Paris nach einer russischen Restaurierung aussehen?

Ein russischer Blogger hat sich ausgemalt, wie die Kathedrale Notre-Dame de Paris aussehen würde, wenn Frankreich die von Russland angebotene Hilfe annehmen würde.

Der Brand in der Pariser Kathedrale Notre-Dame am 15. April erschütterte die ganze Welt. Russland erklärte sich bereit, die besten Restauratoren nach Frankreich zu schicken, um beim Wiederaufbau der Notre-Dame zu helfen.

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Obwohl die Regierung damit sicher gute Absichten verfolgte, sorgte der Vorschlag in den russischen sozialen Netzwerken für eine Menge von Witzen.

Der Aktivist und Blogger Ilja Warlamow, der für seine Kritik an der Städteplanung der russischen Behörden bekannt ist, erinnerte seine Leser daran, wie man mit alten Architekturobjekten in Russland umgeht: „Ihr wisst doch alle, wie sie [die russischen Behörden] historische Gebäude behandeln. Und das Problem sind nicht die Fachleute. Es gibt in Russland tolle Architekten, Restauratoren, Künstler, es gibt wirkliche Meister auf ihrem Gebiet“. Das Problem liegt nach Ansicht Warlamows an den russischen Immobilienentwicklern, die sehr einflussreich sind und sich in die Restaurationsprojekte einmischen, wobei sie kaum Ahnung davon haben, wie der Prozess abläuft. Damit ruinieren sie schließlich alles und löschen die Geschichte aus.

Der Aktivist stellte sich vor (rus), wie die Notre-Dame de Paris nach einer Restaurierung à la russe aussehen würde.

1. „Beispielsweise kann die Sberbank, die größte Bank Russlands, die Notre-Dame de Paris restaurieren. Und im Gegenzug würde [die französische Regierung] der Bank erlauben, eine Filiale in der Kathedrale zu eröffnen. Warum auch nicht? Letztendlich muss das Gebäude rentabel sein! Es gibt nicht genug Gewerbegebiete in Paris.“

2. „Okay, wir haben auch Fachleute bei der Russischen Eisenbahn (RZD). Sie haben schon Dutzende Bahnhöfe restauriert. Alles wird ihrem Brand-Design entsprechen, keine Sorgen!“

3. „Apropos, was halten Sie von der russischen Orthodoxen Kirche?“

4. “Eigentlich sind die Grundstückspreise im Zentrum von Paris sehr hoch… Ein schöner Wolkenkratzer wäre genau das Richtige! Die Notre-Dame de Paris, ein Apartment-Komplex ‚Quasimodo‘.“

5. “Wenn die Franzosen nicht genug Geld haben, würde ich einen Bürgermeister einer russischen Provinzstadt nach Paris schicken. Die wissen Bescheid, wie man mit dem historischen Erbe umgeht. Sie würden den Platz mit Parkplätzen verschönern. Und, was noch wichtiger ist, es würde endlich einen Ort geben, an dem man im Zentrum von Paris ein frisches Baguette kaufen kann! Die Notre-Dame de Paris, das Handels- und Bürozentrum.“

Warlamow ist der Ansicht, dass die Franzosen die Kathedrale in etwa zehn Jahren zu ihrer früheren Pracht zurückbringen können, während die russischen Städte zu diesem Zeitpunkt nur aus 25stöckigen Wolkenkratzern und charakterlosen Einkaufszentren mit bunten Büros bestehen werden. „Wir müssen nicht Paris, sondern Wologda, Ufa und Wladiwostok retten“, sagte der Aktivist abschließend.

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