Im November 2019 ließ sich ein Ausländer vom Flughafen Scheremetjewo ins Moskauer Zentrum fahren. 2.500 Rubel (35 Euro) waren als Fahrpreis vereinbart. Am Zielort sollte der Fahrgast über ein POS-Terminal, eine bargeldlose Verkaufsstelle, mit Karte zahlen. Von seinem Konto wurden schließlich nicht 2.500 Rubel abgebucht, sondern mehr als das Zehnfache: 25.600 Rubel (360 Euro). Als der Fahrgast den Betrug bemerkte, ging er zur Polizei und erstatte Anzeige, doch der Taxifahrer blieb auf freiem Fuß. Wie kann man sich gegen solche Betrügereien schützen?
In Russland sind Yandex, Uber Russia (die Standard-Uber-App funktioniert in Russland nicht), Gett und Citymobil die vier wichtigsten Apps der Taxibranche. Sie sind in allen App Stores erhältlich.
Zur Autorisierung muss die Telefonnummer eingegeben und eine Zahlungsmethode ausgewählt werden. Es wird empfohlen, eine Kreditkarte oder einen Bezahldienst wie ApplePay zu nutzen. Bargeld ist in russischen Taxis keine gute Option, da die Fahrer entweder tatsächlich kein Wechselgeld haben oder dies vorgeben.
Die Fahrtkosten werden im Voraus bestimmt und über die App abgerechnet, nicht beim Taxifahrer. Mehr Geld als vorab vereinbart, kann er nicht verlangen.
Meiden Sie die Taxifahrer, die schon an U-Bahnhöfen, in Unterführungen, an Bahnhöfen und Flughäfen auf Sie lauern und mit dem Ruf „Taxi, Taxi, Taxi“ aufdringlich ihre Dienste anbieten. Manchmal greifen sie einfach nach Ihrem Koffer, um Sie so zu zwingen, die überteuerte Fahrt in Anspruch zu nehmen. Diese Fahrer werden höchstwahrscheinlich versuchen, Sie zu betrügen oder Sie sogar ausrauben.
Das ist im November einem deutschen Mercedes Manager in Moskau passiert. Er fuhr vom Flughafen zum Hotel und bat den Fahrer, dort ein paar Minuten zu warten, während er in der Hotellobby etwas erledigen wollte. Der Mann sah durch das Fenster das Taxi mitsamt seinem Gepäck davonfahren.
Dies ist die häufigste Betrugsmasche. Ihnen wird ein Preis genannt, doch am Ende zeigt das Taxameter einen viel höheren Betrag an, als Sie je für möglich gehalten haben. Der Fahrer wird das immer auf die vielen Staus schieben, selbst, wenn die Straße frei war.
Er bietet Ihnen dann die Zahlung über sein eigenes POS-Terminal an. Sie zahlen mit Karte und der Wahnsinnsbetrag wird direkt von Ihrem Konto abgebucht. Wenn Ihnen dies mit einem privaten Fahrer passiert, notieren Sie sich das Kfz-Kennzeichen und gehen Sie zur Polizei.
Sollten Sie die Fahrt via App geordert haben, wenden Sie sich an den Support und beschreiben den Vorfall. Allerdings sollten bei Ihnen schon alle Alarmglocken schrillen, wenn Sie trotz Buchung über die App zur Zahlung über POS-Terminal aufgefordert werden. Der Fahrpreis wird bei Nutzung der App über ihre Karte abgerechnet und nie beim Fahrer entrichtet.
In Moskau haben die Tageszeit, der Abholpunkt, das Ziel, die Route und sogar das Wetter direkten Einfluss auf die Fahrtkosten. Der offizielle Yandex.Taxi-Blog rät davon ab, morgens von 8:30 bis 8:45 Uhr und abends von 18:00 bis 18:50 Uhr zu fahren. Eine weitere geschäftige Zeit ist Freitag- und Samstagabend von 22:00 bis 03:00 Uhr. Dies liegt daran, dass viele Leute von Partys, Clubs usw. nach Hause fahren.
Zu diesen Zeiten empfiehlt es sich, bereits 15 bis 20 Minuten vor der gewünschten Abfahrtzeit ein Taxi zu bestellen oder erst nach der Hauptverkehrszeit.
Es lohnt sich auch, Fahrten im Voraus zu buchen, wenn Regen oder Schnee angekündigt sind. Niemand möchte dann zu Fuß gehen und entsprechend werden mehr Taxis bestellt. Der Preis steigt.
Darüber hinaus hängen die Fahrtkosten auch davon ab, wo der Kunde abgeholt wird. Beispielsweise kann es schon 100 Rubel (1,40 Euro) günstiger sein, nicht an der Wohnadresse, sondern an einer nahegelegenen Hauptstraße einzusteigen. Einige Apps zeigen entsprechende günstige Abholorte an.
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